Liebe geht durch den Magen – oder nicht?

Wir lieben unsere Hunde und sie lieben uns – sie zeigen uns ihre Zuneigung durch Körperkontakt, Treue, Gehorsamkeit, Aufmerksamkeit. Und wir? Wir gehen mit ihnen spazieren, sie dürfen auf das Sofa, wir kuscheln mit ihnen, kaufen ihnen Spielsachen und bequeme Hundebetten, gehen zum Tierarzt und was noch? Was machen wir viel zu oft? 

Wir füttern sie „mal eben zwischendurch“, nur mit  einer „Kleinigkeit“. Das machen wir alle und das ist auch völlig okay. Denn Liebe geht halt auch durch den Magen – aber es sollte nicht zu oft passieren und vor allem auch immer bewusst. 

Denn ein gesunder, glücklicher Hund bedeutet, dass du letztlich mehr Zeit mit deinem geliebten Vierbeiner verbringen kannst und das wünschen wir uns doch alle, oder? #LoveYourDogLonger

Mehr Hund – mehr Liebe?

Unser Forschungsteam bei tails.com analysiert regelmäßig die Daten der bei uns angemeldeten Hunde für die Weiterentwicklung unserer Produkte.

Kürzlich haben wir so festgestellt, dass 42 % der bei unserem Service aktiven Hunde übergewichtig oder sogar fettleibig sind. Das hat uns dazu veranlasst, eine Studie mit zahlreichen Hundebesitzer*innen zu diesem Thema durchzuführen. 

Und was wir schon ahnten, hat sich hier auch bestätigt: Viele Besitzer*innen möchten ihren Hund einfach rundum verwöhnen – manchmal leider etwas zu viel.

38 % der Besitzer*innen erklärten, dass sie ihrem Hund oftmals nachgeben, nur weil „er so süß aussieht”, während 22 % angaben, dass sie ihn mit einem Leckerli eine Weile beschäftigen oder beruhigen wollen.

Fast ein Viertel der Hunde sind die Chef-Tellerreiniger in ihrer Familie: 24 % der befragten Besitzer gestanden nämlich ein, dass sie ihrem Hund täglich nach dem Essen die Teller zum sauber schlecken geben. Über ein Drittel erklärten ihren Hund zum Qualitätsprüfer, da er bei der Zubereitung der Mahlzeiten die einzelnen Zutaten regelmäßig verkosten darf.

Klingt soweit alles gar nicht schlimm, aber machen wir uns einmal bewusst, was so ein Snack für unseren Hund bedeutet. Wenn wir die “kleinen” Snacks unserer Hunde in Relation zu der Tageskalorienmenge eines Menschen setzen, zeigt das, dass schon ein gut gemeinter Happen zwischendurch der Menge eines ganzen Cheeseburgers entspricht. Zur Verdeutlichung ein paar Beispiele:

Tatsächlich können diese Naschereien zwischendurch unseren Hunde wertvolle Lebenszeit kosten. Abhängig von der Rasse verkürzt starkes Übergewicht die Lebenserwartung um bis zu 1 Jahr. Besonders gefährdet sind laut unserer Analyse der Bichon Frisé, der Cavalier Spaniel sowie Jack Russell, Labrador und Golden Retriever. 

Das klingt gar nicht gut, oder? Aber was wären denn gesunde Leckerchen und Alternativen zu den ungesunden Snacks zwischendurch? Da gibt es viele, z.B.

Und wenn euch das auf Dauer zu langweilig ist, dann findet ihr in unserem gerade eben erschienenen gesunden Hundekochbuch „Jeder Hund is(s)t einzigartig“ sieben kreative Rezepte für besondere Leckerli, die zahlreiche Nährstoffe aber wenig Kalorien mitbringen.

Zum Download: „Jeder Hund is(s)t einzigartig“

Was ihr unbedingt noch wissen müsst: Es ist nie zu spät für positive Veränderungen. Jedes Pfund, das euer Hund weniger auf den Hüften hat, bringt ihm wertvolle Wochen oder Monate seiner Lebenszeit zurück. Und somit auch mehr Zeit, ihn von ganzem Herzen lieb zu haben.

Meine Top-Tipps, damit ihr ein langes und gesundes Leben mit eurem Hund habt:

  1. Kauft einen Hund, der genetisch gute Voraussetzungen hat! Mischlinge, gute zertifizierte Rassezüchter und keine Qualzuchten und Überzüchtungen
  2. Hunde sind Rudeltiere – ihr seid sein Rudel. Erlebt so viele gemeinsame Momente wie möglich, versucht einen Alltag zu gestalten, indem euer Hund viel mit euch zusammen sein kann. 
  3. Lange Spaziergänge an der frischen Luft sind für euch beide gesund. Ihr seid ein Team und gemeinsame Erlebnisse schweißen euch zusammen.
  4. Altersgerechte Bewegung: Ein Welpe sollte nicht zu früh zu stark belastet werden.
  5. Spielt miteinander, tobt miteinander, seid dabei gerne albern und kreativ – Hunde sind wirklich lustige Tiere und machen gerne jeden Quatsch mit.
  6. Kopfspiele sind dabei genauso wichtig wie körperliche Bewegung: Hunde sind sehr klug und lieben es, wenn wir ihnen Aufgaben geben. Besonders praktisch ist es, wenn diese Aufgaben euren Alltag erleichtern. Meine Favoriten:
    • Spielzeug selber in einen kleinen Korb aufräumen
    • Pfoten – auch die der Hinterbeine – anheben zum Abtrocknen nach dem Spaziergang bei schlechtem Wetter
    • Leine holen, wenn wir spazieren gehen wollen
    • Schuhe – und zwar die richtigen, also Stiefel, Sneaker, Hausschuhe – bringen
    • Rechts oder links gehen können usw. 
  7. Ich kann es nicht oft genug sagen – du bist, was du isst, das gilt für dich und für deinen Hund. Eine artgerechte Ernährung, die zu den Bedürfnissen deines Hundes passt, kann häufige Krankheiten verhindern. 
  8. Übergewicht ist eine Krankheit, die nachweislich das Leben eurer Hunde verkürzt, denn es ist eine Belastung für den gesamten Organismus – die Organe, die Gelenke, den Hormonhaushalt.
  9. Geht mit euren Hunden zu Tierärzt*innen, wenn sie krank sind, lasst sie impfen und schützt sie vor Parasiten.
  10. Es gibt viele gesunde Snacks die ihr euren Hunden geben könnt. Liebe geht durch den Magen, aber nicht zu oft! Weniger Leckerchen, dafür mehr Kuscheleinheiten, bedeuten mehr Lebenszeit für unsere Hunde!

So ermittelt ihr den Body Condition Score eures Hundes

Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob euer Hund sein Idealgewicht hat oder ob er doch das ein oder andere Gramm zu viel auf den Hüften trägt, dann habe ich in diesem Video hilfreiche Tipps für euch, wie ihr Übergewicht bei eurem Vierbeiner erkennt:

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