Zecken sind einfach lästig. Wegen der Klimaerwärmung sind ihre Aktivitäten nicht mehr auf die warme Jahreszeit beschränkt. Obwohl Zeckenstiche meistens keine langfristigen Nachwirkungen haben, können diese Parasiten doch einige Krankheiten übertragen, die für Menschen und Hunde gleichermaßen gefährlich sind. Eine davon ist die Lyme-Borreliose, die wir hier näher vorstellen.
Was ist Lyme-Borreliose?
Lyme-Borreliose ist eine Krankheit, die von Borrelien, einer Bakterienart, verursacht und von Zecken übertragen wird. Borrelien leben im Darm von Zecken. Wenn eine infizierte Zecke dann zusticht, bewegen sie sich während des Infektionsprozesses aktiv von der Zecke ins Gewebe des Hundes bzw. des gestochenen Säugetiers.
Dieser Infektionsprozess dauert ca. 24 Stunden – deshalb ist es wichtig, Zecken so rasch wie möglich zu entdecken und zu entfernen. Hunde, die an Lyme-Borreliose erkranken, haben Fieber, lahmende Beine, oder Gelenk- und Muskelschmerzen. Unbehandelt kann diese Infektion einen schweren Verlauf haben und, wenn sie etwa das Herz oder die Nieren angreift, sogar tödlich enden.
Wie zeigt sich Borreliose beim Hund?
Lyme-Borreliose ist deshalb so gefährlich, weil die Symptome womöglich nicht sofort nach dem Zeckenstich auftreten. Eine Inkubationszeit von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten ist durchaus möglich. Die häufigsten Merkmale einer Borreliose-Infektion sind:
- Wanderröte – eine Entzündungsreaktion, die sich vom Zeckenstich weg kreisförmig ausbreitet. Diese Reaktion erfolgt allerdings nicht bei allen erkrankten Hunden.
- Lethargie, Energielosigkeit oder Depression
- kein Appetit
- schmerzende Gelenke in einem oder mehreren Beinen, was dazu führen kann, dass dein Hund lahm ist
- geschwollene Lymphknoten
- Fieberschübe
Das Problem dieser Symptome ist, dass sie nicht eindeutig der Lyme-Borreliose zuzuordnen sind, sondern auch auf andere Krankheiten hindeuten können. Du solltest daher auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen, wenn dein Hund krank wird und eine oder mehrere dieser Anzeichen zeigt.
Sogar für deinen Tierarzt ist eine Diagnose der Borreliose relativ schwierig, da es keinen sicheren Nachweis für eine Erkrankung gibt. Abgesehen davon, die oben angeführten Symptome zu überprüfen, wird dein Tierarzt auch Bluttests machen und auf Borreliose-Antikörper untersuchen. Diese Antikörper treten 3–5 Wochen nach der Infektion auf und verbleiben ca. ein Jahr im Blut.
Wie kann man Borreliose beim Hund behandeln?
Wenn dein Tierarzt eine Lyme-Borreliose bei deinem Hund festgestellt hat, wird er ihm Antibiotika verschreiben, normalerweise über eine Dauer von 4 Wochen. Anschließend wird nochmals ein Labortest gemacht. Falls immer noch Borrelien vorhanden sind, wird die Therapie fortgesetzt.
Es ist wichtig, dass dein Hund die Antibiotika vorschriftsmäßig bekommt und auch wirklich frisst – sonst ist die Behandlung nicht erfolgreich. Je schneller du mit deinem Hund zum Tierarzt gehst, desto einfacher ist die Behandlung und desto weniger langfristige Nachwirkungen kann es geben.
Die beste Behandlung ist allerdings das Vorbeugen. Gegen Borreliose bei Hunden gibt es eine Impfung, die in Deutschland allerdings nicht verpflichtend ist. Wenn du in einem Risikogebiet wohnst – Borreliose ist regional unterschiedlich stark verbreitet – und du mit deinem Hund oft in Wald und Wiesen unterwegs bist, solltest du deinen Tierarzt fragen, ob eine Impfung sinnvoll ist.
In Europa wird Lyme-Borreliose ausschließlich von Zecken übertragen. Es gibt eine Reihe verschiedener Insektizide, die du bei deinem Hund einsetzen kannst. Lass dich von deinem Tierarzt beraten. Nach dem Waldspaziergang solltest du deinen Hund genau auf Zecken absuchen. Wie du das machst und wie du gefundene Zecken entfernen kannst, sagen wir dir in diesem Artikel.
Lyme-Borreliose ist eine gefährliche Krankheit – für Hunde und für Menschen. Das soll dich und deinen pelzigen Freund aber nicht am Waldspaziergang hindern! Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen und etwas Aufmerksamkeit, wenn sich dein Hund nicht wohlfühlt, ist diese unangenehme Krankheit relativ leicht zu behandeln.