Vielleicht siehst du ja bei einer Haftpflichtversicherung zunächst eine versehentlich zerdepperte Vase vor dir – und denkst: Wenn mal was passiert, kann ich den Schaden auch so ersetzen. Aber es gibt viele Situationen, an die du gar nicht denkst, in denen auch dein eigentlich lieber Hund beträchtlichen Schaden anrichten kann. Und genau dann schützt dich die Haftpflichtversicherung vor unliebsamen finanziellen Überraschungen.
Hundehaftpflichtversicherung: Was ist das?
Auch beim gehorsamsten Hund kann etwas passieren. Die Hundehaftpflichtversicherung ist dazu da, einen Schaden, den dein Vierbeiner bei anderen verursacht, zu regulieren. Dazu gehören materielle Schäden wie auch Personenschäden durch einen Biss oder Unfall, oder Schäden an einem anderen Hund. „Verwirklichung der spezifischen Tiergefahr“ nennt es der Gesetzgeber.
Das ist natürlich nicht nur für dein eigenes Bankkonto gut, falls doch einmal etwas passiert. Gerade bei Personenschäden hilft es Geschädigten enorm, wenn sie sofort Geld erhalten und nicht erst warten müssen, bis du genug gespart hast.
Achtung: Schäden, bei denen du selbst (oder ein Haushaltsmitglied) die geschädigte Partei bist, werden durch die Hundehaftpflicht nicht abgedeckt. Angekaute Schuhe oder zerbissene Sofakissen im eigenen Haushalt musst du also aus deinem eigenen Portemonnaie ersetzen.
Ist eine Haftpflichtversicherung für Hunde Pflicht?
Ob eine Haftpflichtversicherung für deinen Hund Pflicht ist, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Oft gelten Regelungen für bestimmte Rassen oder Größen. Deshalb können wir dir an dieser Stelle nur einige allgemeine Informationen dazu geben.
In vielen deutschen Bundesländern ist der Abschluss einer Hundehalter-Haftpflichtversicherung nach wie vor für viele Hunderassen freiwillig. Mit Stand 2022 ist diese Versicherung nur in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und Sachsen-Anhalt für alle Hunde obligatorisch.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 2022 gar keine Versicherungspflicht. In allen anderen Bundesländern kommt es darauf an, welche Rasse mit dir das Dach überm Kopf teilt: Für Kampfhunde und als gefährlich geltende Rassen ist die Versicherung häufig verpflichtend, auch bestimmte Größen oder Gewichtsklassen können betroffen sein.
Was ist wichtig bei einer Hundehaftpflicht?
Was denkst du, wie hoch der Schaden durch einen Vierbeiner sein kann? Sobald Personenschäden wie beim Angriff auf den Postboten mit im Spiel sind, können die Beträge schnell in die Höhe schießen. Und wenn es besonders schlecht läuft, verursacht dein Vierbeiner vielleicht einen Auffahrunfall mit mehreren Verletzten oder Geschädigten.
Du siehst: Die Deckungssumme sollte großzügig bemessen sein, damit keine riesigen finanziellen Belastungen auf dich als Halter zukommen. In einigen Bundesländern gibt es sogar Vorgaben zur Mindestversicherungshöhe – mehr ist natürlich besser.
Und da ein Unglück selten allein kommt: Achte darauf, dass mehrere Schadensereignisse pro Jahr abgedeckt sind. Sonst kommt nach der heruntergeworfenen Vase vielleicht auch noch ein zu Fall gebrachter Radfahrer hinzu, der deine Haushaltskasse an ihre Grenzen bringen würde.
Wenn du viel mit deinem Hund zusammen verreist, ist ein Auslandsschutz sinnvoll. Und falls dein Liebling auch mal mit anderen Menschen Gassi gehen darf, sollte eine Absicherung auch für von dir bestimmte Tierhüter enthalten sein.
Achtung: Je nach Land, Rasse und Versicherer musst du noch ein paar Punkte zusätzlich beachten, damit die Versicherung bei einem Schadensfall auch tatsächlich zahlt. So kann beispielsweise die Hundeleine oder sogar ein Maulkorb in bestimmten Situationen Pflicht sein.
Was kostet eine Haftpflichtversicherung für Hunde?
Die Preisunterschiede bei den einzelnen Hundehaftpflichtversicherungen haben natürlich auch mit dem Leistungsumfang zu tun. Gib lieber ein paar Euro mehr für ein Angebot aus, das rundum Sicherheit bietet und dich ruhig schlafen lässt.
Hast du schon einmal über ein Paket nachgedacht? Viele Versicherungsunternehmen bieten die Hundehaftpflicht in Verbindung mit weiteren Versicherungen wie einer Krankenversicherung oder OP-Versicherung günstiger an. Überlege dir hierbei, was dein Hund tatsächlich braucht und was dir wichtig ist.
Die Kosten einer reinen Haftpflichtversicherung für deinen Hund beginnen bei ca. 36 Euro im Jahr, können je nach Leistungsumfang aber auch doppelt so hoch liegen. Vergleiche die Angebote und spare nicht an der falschen Stelle. Verlass dich lieber auf ein solides Angebot, das vielleicht etwas teurer ist, und schau bei unseren Hunde-Spartipps vorbei, wenn du an anderen Stellen etwas Geld zurücklegen möchtest.
Auch wenn eine Haftpflichtversicherung für deinen Hund in deinem Bundesland optional ist: Denke darüber nach, ob du sie trotzdem abschließen und ruhiger schlafen möchtest. Denn passieren kann auch mit dem liebsten Vierbeiner etwas.