Hundeführerschein: Was ist das und wer braucht ihn?

Das Thema „Hundeführerschein“ sorgt unter Hundehaltern oft für Verwirrung. Im Grunde hat es mit diesem Nachweis jedoch nur eines auf sich: Er attestiert dir, dass du deinen Vierbeiner voll unter Kontrolle hast.

Was genau hinter dem Hundeführerschein steckt, ob dieser Nachweis für jeden Hundehalter Pflicht ist und wie genau die Prüfung aussieht, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein Hundeführerschein?

Der Hundeführerschein ist ein Sachkundenachweis, der dich offiziell zu einem sicheren Herrchen oder Frauchen macht. Während der Prüfung wird festgestellt, ob dein Vierbeiner auf dein Kommando hört und ob ihr ein gutes Team seid. Sowohl der Grundgehorsam als auch die Sozialverträglichkeit deiner Fellnase stehen hierbei im Vordergrund.

Eigentlich beweist du mit einem Hundeführerschein also nur, dass du deinen vierbeinigen Freund im Griff hast und er für andere Menschen und Tiere keine Gefahr darstellt. Diese Nachweispflicht hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Das heißt im Klartext: Manche Hundehalter müssen den Hundeführerschein machen, andere haben diesbezüglich freie Wahl.

Da der Schein aber weitere Vorteile mit sich bringen kann und durch den Nachweis auch die allgemeine Bindung zwischen Halter und Vierbeiner gestärkt wird, legen viele Hundebesitzer diese Prüfung sogar freiwillig ab.

Ist ein Hundeführerschein Pflicht in Deutschland?

Eine allgemeine Pflicht zum Hundeführerschein in Deutschland gibt es nicht. Ob du einen machen musst, hängt primär vom jeweiligen Bundesland und der Hunderasse ab.

Während beispielsweise in Niedersachsen prinzipiell alle Hundehalter einen Sachkundenachweis erbringen müssen, ist in Bayern oder NRW der Hundeführerschein nur bei als gefährlich eingestuften Hunderassen erforderlich. Hierzu zählen unter anderem Rottweiler, Pitbulls oder American Staffordshire Terrier.

Bei all den unterschiedlichen Auflagen ist es daher gar nicht so leicht, diesbezüglich den Überblick zu behalten. Doch selbst wenn du gesetzlich nicht zum Hundeführerschein verpflichtet bist, bringt das Ablegen der Prüfung einige Vorteile mit sich:

  • eine Ermäßigung oder gar Befreiung von der Hundesteuer
  • das Entfallen der Leinenpflicht in bestimmten Bereichen
  • du hast deinen Hund selbst in einer prekären Situation unter Kontrolle

Leider sind auch diese Vorteile in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Um also auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dich immer bei deiner lokalen Behörde über eine eventuelle Hundeführerscheinpflicht informieren.

Hundeführerschein: Kosten im Überblick

Die Prüfung für den Hundeführerschein besteht aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil und schlägt mit insgesamt 70 bis 140 Euro zu Buche. Der theoretische Teil des Tests kostet meist nicht mehr als 20 Euro, die Praxisprüfung kann über 100 Euro kosten.

Dieser Preis umfasst jedoch nur die eigentliche Prüfung, eventuell vorher anfallende Kurskosten sind darin nicht enthalten. Aufgrund der zahlreichen Angebote lohnt es sich, vorab die Preise zu vergleichen. Bei den folgenden Verbänden kannst du die Abnahme der Prüfung in Deutschland anfragen:

  • BHV – Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater
  • VDH – Verband für das deutsche Hundewesen
  • IBH – Internationaler Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer
  • BVZ – Berufsverband zertifizierter Hundetrainer

Hundeführerschein: Was beinhaltet die Prüfung?

Vor der praktischen Prüfung musst du den theoretischen Teil bestehen. Beim Ablegen des Hundeführerscheins erwartet dich unter anderem Folgendes:

Theoretische Prüfung

Der Hundeführerschein-Fragebogen besteht aus 35 Fragen mit Mehrfachauswahl aus den Themenbereichen Kommunikation, Pflege und Haltung, aggressives Verhalten, Rassenkenntnisse, Ernährung, Hundeerziehung, Hundegesetze und Sozialverhalten. Für die theoretische Prüfung hast du in der Regel 60 Minuten Zeit und musst mindestens 80% der möglichen Punkte erreichen, um zu bestehen.

Praktische Prüfung

Beim praktischen Teil der Prüfung wird der Umgang mit deinem Vierbeiner im öffentlichen Raum unter die Lupe genommen. Hierzu zählen unter anderem folgende Situationen:

  • Reaktion deines Hundes auf Menschengruppen, Artgenossen oder vorbeifahrende Fahrzeuge
  • Befolgen von Grundkommandos, z. B. Apportieren von Gegenständen, Rückrufen, Sitz oder Platz
  • Konfrontation mit außergewöhnlichen Situationen
  • Mögliches dominantes Verhalten und Leinenführigkeit deines Vierbeiners

Je nach Ablauf dauert die praktische Prüfung zwei bis drei Stunden und wird vom Prüfer individuell bewertet.

Fazit

Die Pflicht zum Hundeführerschein hängt von deinem Wohnort und der Rasse deines treuen Begleiters ab. Dennoch ist dieser Sachkundenachweis für jeden empfehlenswert, der das Vertrauen zu seinem Vierbeiner nachhaltig stärken möchte.

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