9 Fragen rund um die Hundesteuer

Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, Grundsteuer … dass man in Deutschland Steuern zahlen muss, weiß jeder. Aber wusstest du, dass auch für Fellnasen eine Abgabe an den Staat fällig wird? Wir verraten dir hier, was du über die Hundesteuer wissen solltest.

1. Was genau ist die Hundesteuer?

Bei der Hundesteuer handelt es sich um eine sogenannte direkte Steuer, die als Jahressteuer erhoben und von Hundehaltern direkt an die Gemeinden gezahlt wird. Jede Gemeinde kann selbst bestimmen, wie hoch genau die Hundesteuer ist.

Dabei dient die Hundesteuer nicht nur für Ausgaben zur Beseitigung von Hundekot oder für den Unterhalt von Hundespielwiesen. Die Kommunen dürfen selbst entscheiden, was sie damit machen. Die Einnahmen werden z. B. für den Bau neuer Spielplätze, für die Pflege von Gehwegen und Grünflächen oder für etwas anderes verwendet, was von öffentlichem Interesse ist.

2. Warum gibt es die Hundesteuer?

Erstmalig wurde die Hundesteuer 1809 in Deutschland eingeführt, und zwar zunächst in Sachsen-Coburg. Die Anzahl streunender Hunde sollte eingedämmt werden und damit auch die Tollwutgefahr. In Offenbach am Main diente die Hundesteuer dazu, Kriegsschulden zu tilgen und die Stadtkasse aufzubessern.

Und Preußens König Friedrich Wilhelm III. war der Ansicht, dass ein Hund, der nicht als Nutztier gehalten wird, ein Luxusgut ist, das besteuert werden muss.

3. Gibt es die Hundesteuer überall?

Die Hundesteuer gibt es in Deutschland fast überall. Nur in Windorf, Niederbayern, zahlen Hundehalter derzeit keine. Übrigens: Auch in Österreich, Luxemburg und der Schweiz zahlen Zweibeiner für ihre Fellnasen eine Hundesteuer. In einigen niederländischen Kommunen fällt die Steuer ebenfalls an. England, Frankreich, Italien und Dänemark haben die Hundesteuer wieder abgeschafft.

4. Warum gibt es eine Hundesteuer, aber keine Katzensteuer?

Lange Zeit galten Katzen als reine Nutztiere, die einen Haushalt oder Hof von Mäusen und Ratten befreiten. Als Nutztiere waren sie steuerfrei – und sind es bis heute geblieben. So manche Katze würde es in ihrem Selbstverständnis als fellige Heiligkeit aber vielleicht auch als Majestätsbeleidigung empfinden, steuerpflichtig zu sein …

5. Wer muss Hundesteuer zahlen?

Wenn dein Hund nachweislich ein Nutztier und du Jäger, Schäfer oder Nachtwächter bist, seid ihr zwei von der verpflichtenden Abgabe befreit. (Wenn du jetzt darüber nachdenkst, dir ein Schaf in den Garten zu stellen – besser vorher den Vermieter fragen). Für Blindenhunde, Vierbeiner aus dem Tierheim oder Fellnasen, die für die Zucht eingesetzt werden, gibt es meist steuerliche Vergünstigungen.

Generell gilt aber: Die Größe spielt keine Rolle. Kleine Hunde, die du gut in einer Wohnung halten kannst, sind genauso hundesteuerpflichtig wie große, die viel Auslauf im Freien brauchen.

Was ist mit Hundesteuer für Rentner und Hartz-4-Empfänger?

Auch Rentner und Hartz-4-Empfänger müssen in vielen Kommunen Hundesteuer zahlen – allerdings nicht überall. Berlin hat am 1. Januar 2022 die Hundesteuerpflicht für Rentner, Arbeitslose oder Sozialgeldempfänger abgeschafft. Allerdings muss man, damit die Befreiung wirksam ist, einen entsprechenden Antrag formell und schriftlich bei der entsprechenden Behörde einreichen.

6. Wie kann man die Hundesteuer anmelden?

Um deine Fellnase ordnungsgemäß zu registrieren, musst du beim Steuer- und Stadtkassenamt deiner Gemeinde vorstellig werden. Je nachdem, welcher Rasse deine Fellnase angehört und in welchem Bundesland ihr wohnt, musst du sie auch in einem Hunderegister registrieren lassen.

In einigen Bundesländern ist dies generell verpflichtend und du benötigst für den Eintrag eine Hundehaftpflichtversicherung sowie eine Kennzeichnung per Mikrochip (nur für die Fellnase, nicht für dich …). In manchen Bundesländern brauchst du außerdem einen Hundeführerschein. Das ist z. B. in Niedersachsen der Fall.

7. Wie hoch ist die Hundesteuer?

Es gibt sehr große Unterschiede zwischen den Gemeinden. Der Betrag liegt in der Regel zwischen 5 Euro und 186 Euro pro Hund und Jahr – bei sogenannten Listenhunden ist es mitunter deutlich mehr. Auch beachten solltest du, dass ein zweiter oder sogar dritter Hund oft höher besteuert wird als ein einzelner.

8. Kann man die Hundesteuer absetzen?

Leider nein, das kannst du nicht. Du kannst allerdings die eine oder andere Ausgabe, die du für deinen Vierbeiner tätigst, als sogenannte haushaltsnahe Dienstleistung geltend machen, unter anderem die Hundehaftpflichtversicherung.

9. Was tun, wenn man die Hundesteuer nicht mehr zahlen kann?

Deine Fellnase gehört zur Familie und würde alles für dich tun (du sicher auch für sie). Wenn die Kosten zu hoch werden, kannst du zunächst einmal unsere einfachen Spartipps ausprobieren. Auf erstklassiges, individuelles Hundefutter, wie du es auf tails.com findest, solltest du dabei nicht verzichten – wir schicken dir genau die richtige Menge für deinen Vierbeiner zu, damit du nicht unnötig Geld ausgeben musst. Und deinen Hund abzugeben sollte immer das wirklich letzte Mittel sein, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

9 Gedanken zu „9 Fragen rund um die Hundesteuer“

    • Auch wir in Baden-Württemberg,
      Landkreis Lörrach müssen sehr hohe Hundesteuer in Höhe von 120,00 bis 150 Euro für einen kleinen Hund zahlen, (obwohl wir Rentner sind).
      Ich finde das unmöglich und hier sollte es in Deutschland eine einheitliche Regelung zur Steuerbefreiung für alle Rentner geben und nicht nur in einigen Regionen, Städten und Gemeinden.So wie ich das sehe ist das von den Kommunen eine reine Abzocke.

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  1. Die hunde-Steuern kommen aus einem Gesetz von sehr lange her wo Hunde die kein Nutztiere waren, als Luxus angesehen würden.
    Jetzt weiß jeder dass ein Hund der einsame Mensch, besonders auch Rentner ein wichtiger Sociale „Freund“ und „Lebenspartner“ ist, und keine Lüxe!
    Ein Schande also in dieser Zeit 2023 dass für die noch Steuern abgegeben sollen werden.
    Manche Städte sowie Berlin haben tatsächlich begriffen aber nicht viele, Böblingen scheint ein veralteter Bürgermeister zu haben… der wohl mehr als genug Einkommen hat,, sonst hätte er das schon geändert, das Rentner/innen und wenig verdiener befreit sollen werden…
    Auch ganz Belgien, außer Overijse, (7,40€ pro Jahr), ist hundesteuerfrei seit langem!!
    Unglaublich dass so alter Gesetze nicht verabschiedet und neu angesehen werden, soviele Politiker mit Diäten die das dreidoppelte unser Jahresgehalt überschreiten aber nur wenige scheinen zu arbeiten , wenigstens die Rentner oder wenig Verdiener (das Volk) zu verstehen!
    Warum kein Hundesteuern einfordern ab drei Hunde, das würde Sinn machen .

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  2. Ich habe 2 Spitze Pom und bin Rentnerin, aber Befreiung in Berlin nur für einen Hund bekommen. Dazu nur für den 1. Hund. 2 Hund mit höherem Steuersatz wurde in Pflicht genommen.

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  3. Auch wir in Baden-Württemberg,
    Landkreis Lörrach müssen sehr hohe Hundesteuer in Höhe von 120,00 bis 150 Euro für einen kleinen Hund zahlen, (obwohl wir Rentner sind).
    Ich finde das unmöglich und hier sollte es in Deutschland eine einheitliche Regelung zur Steuerbefreiung für alle Rentner geben und nicht nur in einigen Regionen, Städten und Gemeinden.So wie ich das sehe ist das von den Kommunen eine reine Abzocke.

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