Wie kann ich einen tauben Hund erziehen?

Deine Fellnase hört nicht? Und es liegt nicht an der Erziehung? Wir erklären dir hier, wie du einen tauben Hund mithilfe von Handzeichen und Körpersprache so trainieren kannst, dass du ganz vergessen wirst, dass es ein Handicap gibt.

Wann kann beim Hund Taubheit auftreten?

Manche Vierbeiner kommen taub zu Welt, andere erkranken, werden durch einen Unfall taub oder es ist schlicht das Alter, was ihren Ohren zusetzt. Manchmal wird Taubheit auch vererbt. Bei folgenden Hunderassen tritt Taubheit vergleichsweise häufig auf:

Oft ist von außen gar nicht zu erkennen, ob ein Vierbeiner hören kann oder nicht – und auch bei Welpen erkennt man es nicht sofort. Erst ab einem Alter von ca. 5 Wochen kann ein Tierarzt eine Taubheit durch audiometrische Tests diagnostizieren.

Taube Hunde trainieren – Zeichensprache für taube Hunde

Training ist Training – und so groß sind die Unterschiede zwischen hörenden und nicht hörenden Fellnasen nicht. Du musst beim Trainieren deines tauben Hundes nur auf optische statt auf akustische Reize setzen. Auch Geruch, von Leckerli beispielsweise, kannst du gezielt einsetzen.

Das ist möglicherweise erst mal ungewohnt für dich, aber genau so effektiv wie „Sitz!“, „Platz!“, „Fuß!“ – und oft sogar für alle Seiten sehr viel angenehmer als laute Kommandos.

Vertrauen ist der Schlüssel

Damit dein Hund deine Kommandos wahrnehmen und darauf reagieren kann, muss er dich sehen. So banal das klingen mag – ganz selbstverständlich ist es nicht. Denn es setzt voraus, dass er sich für dich interessiert und immer wieder Blickkontakt mit dir aufnimmt.

Das wiederum ist nur der Fall, wenn es eine Bindung zwischen euch gibt und ihr miteinander kommuniziert. Deshalb ist es wichtig, dass du das Band zwischen euch bei jeder Gelegenheit stärkst: Mit Spielen, Kuscheln und gemeinsamer Zeit wird dir das gelingen.

Hundekommandos und Handzeichen für taube Hunde

Zeichen, die dein Hund sieht, sind ein wichtiges Element, wenn er nicht hören kann. Verknüpfe ein bestimmtes Handzeichen mit einem Kommando. Beispielsweise kann das ein ausgestreckter Zeigefinger sein, wenn er sich hinsetzen soll. „Hinlegen“ könntest du mit zwei Fingern signalisieren, die mit einer streichenden Bewegung in Richtung Boden zeigen.

Dass dein Hund warten soll, kann die erhobene Handfläche zeigen. Auch für hörende Hunde sind diese Handzeichen übrigens eine gute Ergänzung oder sogar eine Alternative zu vielen laut gesprochenen Kommandos. Probiere es ruhig mal aus.

Mit Belohnungen arbeiten

Mache deiner Fellnase deutlich, wenn sie etwas richtig gemacht hat. Dann wird es Stück für Stück leichter für deinen Hund, dir zu folgen. Streicheleinheiten und auch eine Belohnung wie ein gesundes tails.com Leckerli sind nie verkehrt.

Du kannst aber natürlich auch einfach eine Handvoll des leckeren, individuell für dein Tier gemischten Futters von tails.com mitnehmen, wenn ihr zwei trainiert. Du möchtest mehr über das Futter von tails.com erfahren? Dann informiere dich hier über unsere unkomplizierten Abo-Varianten.

Und wie sieht der Alltag mit einem tauben Hund aus?

Wenn der Punkt „Kommunikation“ geklärt ist, wirst du sehen, dass sich euer Alltag kaum von dem mit hörenden Hunden unterscheidet. Wenn ein Sinn fehlt, gleichen die anderen Sinne ihn meist aus und die Lebensqualität deiner Fellnase ist dadurch nicht eingeschränkt.

Seid ihr beide in einer Gegend unterwegs, in der es viele Menschen gibt, solltest du allerdings besonders achtsam sein. Dein Hund kann nicht akustisch wahrnehmen, ob sich jemand nähert. Du musst dann dafür Sorge tragen, dass er nicht erschrickt, damit es nicht zu einem unschönen Vorfall kommt. Auch besonders stressige Situationen solltest du mit deinem Vierbeiner lieber vermeiden.

Gehörlos ohne Leine?

Das ist gar nicht so einfach, weil du deinen Vierbeiner ja nicht zurückrufen kannst. Wenn deine Hundeerziehung allerdings Früchte trägt und ihr beide so gut geübt habt, dass deine Fellnase zuverlässig direkt neben dir bei Fuß läuft, steht einem kleinen Spaziergang ohne Leine (sofern es überhaupt erlaubt ist) nichts im Weg.

Eine Alternative ist ein eingezäunter Hundespielplatz oder euer Garten (wenn vorhanden), wo sich dein Liebling leinenlos austoben kann.

Fazit

Ein Hund ist ein wunderbarer Freund fürs Leben – ob hörend oder nicht. Wenn du also darüber nachdenkst, einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, sieh dir auch die Vierbeiner mit Handicap an. Unsere Tipps werden dir helfen, euch beide vergessen zu lassen, dass es überhaupt eins gibt. Und du wirst eine Fellnase, die vermutlich schwerer vermittelbar ist als ein hörendes Tier, unendlich glücklich machen.

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