Urlaub mit Hund oder ohne?

Im Urlaub haben wir Zeit für die Dinge, die wir gerne machen und die wir lieben. Da ist es für viele Hundebesitzer*innen selbstverständlich, dass sie ihren Hund mit auf Reisen nehmen.

Aber ist das immer besser? Was könnte es für Nachteile geben und was sind die Vorteile? Auf was solltet ihr immer achten?

Im Alltag weicht Nando Antonia kaum von der Seite

Wir haben einen 5-jährigen Rüden namens Nando und er ist bei allem dabei. Da ich Tierärztin bin, darf ich ihn mit zur Arbeit nehmen und auch die meisten unserer Alltagsaktivitäten bedeuten für ihn ebenfalls Spaß und ausreichend Bewegung. Es gibt also wirklich selten Situationen, in denen Nando Zuhause bleibt oder wir Freunde bitten, auf ihn aufzupassen. Aber es gibt sie! Und Nando muss auch lernen, damit entspannt umzugehen, wenn eine solche Situation eintritt. Denn es wäre unfair, ihn ständig bei mir zu haben und dann zu erwarten, dass er plötzlich ohne mich klar kommt. Daher haben wir es trainiert, sodass er gelegentlich auch alleine bleiben kann. Er hört zudem auf andere Menschen, er geht mit ihnen mit und er ist bei ihnen entspannt.

Nando kennt Bahnfahren, er sitzt entspannt im Kofferraum, er kennt wuselige Innenstädte und menschenleere Strände. Weil er sich an uns orientiert und uns vertraut.

Darf Nando immer mit in den Urlaub?

Es gibt bei uns Urlaube „mit Nando“ und „ohne Nando“.

Mit: Reisen mit dem Auto in Urlaubsregionen am Strand, Wald und mit viel Natur

Ohne: Flugreisen und Städtereisen

Wer passt auf Nando auf, wenn er zu Hause bleibt?

Die Urlaube ohne Nando sind einfach anders. Das fängt schon im Vorfeld an durch das Planen seiner Urlaubsbetreuung. Wir haben im Freundes – und Bekanntenkreis feste Kontakte die wir ansprechen, ob sie Zeit haben, auf Nando aufzupassen. Es empfiehlt sich sehr, mehrere Leute zu haben, denn oft kollidieren auch mal die Urlaubspläne. Wenn eine Betreuung ansteht, treffen wir uns öfters, gehen gemeinsam mit Nando spazieren, ich erkläre seine Kommandos, was mir wichtig in seiner Erziehung ist usw.

Urlaub ohne Nando: Entspannung pur oder große Sehnsucht?

Im Urlaub ist es natürlich auch anders, wir können andere Orte wie Museen besuchen, müssen nicht auf die Uhr schauen und haben keine festen Routinen durch seine Hunderunden. Aber immer, wenn wir mal ohne ihn wandern gehen, bin ich ein bisschen wehmütig. Und wir fühlen uns die ganze Zeit nicht komplett. Im Hinterkopf schwingt auch immer die Sorge um Nando mit.

Urlaub mit Nando: Worauf ich achte!

Urlaube mit Nando sind unkompliziert: Er hüpft ins Auto und freut sich. Ich muss vorher genau seinen Impfstatus kontrollieren, ich kümmere mich um seinen Parasitenschutz und packe eine kleine Reiseapotheke für ihn.

Da ich weiß, welche Frage ihr euch jetzt stellt, hier meine Liste für seine Reiseapotheke:

  • Verbandsmaterial
  • Jodhaltige Salbe
  • Pfotenschutzschuhe
  • Tabletten gegen Durchfall
  • Immer auf Reisen: seinen EU-Heimtierausweis
  • Je nach Dauer der Reise: Wurmkur
  • Ektoparasitenprophylaxe VOR der Reise geben
  • sterile Augentropfen falls er mal einen Fremdkörper im Auge hat

Die Unterkunft ist natürlich hundefreundlich und Nando ist erstmal ein paar Tage mit uns da, bevor wir ihn kurz alleine lassen, wenn wir z.B. einkaufen sind.
Bei Urlauben mit Nando nehmen wir selbstverständlich Rücksicht auf ihn:

  • keine Wanderungen, wenn es zu heiß ist
  • immer Wasser dabei
  • Auto möglichst im Schatten parken, damit es nicht zu stark aufgeheizt ist, wenn wir wieder einsteigen
  • Routen so planen, dass er genug Auslauf hat und nicht überfordert wird

Da das ja aber auch unserem Alltag als Hundebesitzer*in entspricht, ist das eigentlich nichts Neues. Das Schönste? Das sichere Gefühl, ihn dabei zu haben. Ihn in neuen Situationen zu erleben, ihm Zeit zu geben anzukommen, gemeinsam als Team noch mehr zusammen zu wachsen.

FAZIT

Beide Arten von Urlaub sind toll. Aber nur, wenn ich weiß, dass es ihm gut geht – ist der Urlaubsort stressig für ihn, kann ich auch nicht entspannen. Fühlt er sich in seiner Urlaubsbetreuung nicht wohl, kann ich gar nicht erst fahren – daher brauchen beide Arten von Urlaub Planung und Zeit und dann kann beides wunderschön werden!

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