Wie erkennt man Allergien – ein Interview mit Tierärztin Antonia

Wir von tails.com bekommen immer mal wieder Fragen über Allergien gestellt. Ist unser Futter geeignet für Allergiker? Da die Welt der Allergien ziemlich groß ist und diese Frage nicht pauschal beantwortet werden kann, haben wir unsere Tierärztin Dr. Antonia Klaus gefragt, die uns ausführliche Informationen zu diesem Thema geben konnte.


Was ist denn eine Allergie überhaupt? 

Das ist wirklich ein weites Feld. Zuallererst, das Wort „Allergie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „andere Reaktion als erwartet“. Denn Allergien sind Reaktionen des Immunsystems auf normalerweise harmlose Stoffe. Wir allen kennen jemanden, der Allergien hat oder haben sie sogar selber – manches sind einfach kleine Auffälligkeiten im Alltag, mal eine kleine Hautrötung nach einer neuen Seife oder ähnliches, aber manche Allergien sind wirklich belastend, wie die stark verbreitete Pollenallergie oder aber die wirklich dramatischen Reaktionen auf Insektenstiche oder Nüsse.

Können unsere Hunde denn auch Allergien haben?

Ja, natürlich! Es sind mittlerweile fast genauso viele allergische Reaktionen auf Umweltstoffe oder Substanzen bekannt wie bei uns Menschen. Wir sind ja auch nur Tiere 😉

Wie können wir als Hundebesitzer das denn feststellen?

Die Symptome von Allergien sind so verschieden wie ihre Auslöser und so individuell wie unsere Hunde. Manches erkennen wir kaum, wie z. B. der Heuschnupfen beim Hund. Es ist selten, aber auch Hunde können Pollenallergien haben. Das zeigt sich dann durch tränende oder entzündete Augen nach längeren Spaziergängen im Sommer. Andere Allergien sind sehr unspezifisch wie Juckreiz oder Durchfall. Das kann dann alles oder nichts sein. Viele Besitzer werden aufmerksam, wenn solche Zustände wie Juckreiz oder Ohrenentzündungen länger andauern oder sich stark häufen. Und dann kommen sie in die Praxis.

Macht man dann in der Praxis einen Allergietest oder wie findet ihr heraus, was der Hund hat? Er kann es dir ja nicht sagen?

Ja, also die Superkraft „Hundesprache-sprechen“ hätte ich wirklich gerne. Aber so einfach ist das wirklich nicht. Gerade so Hautgeschichten erfordern richtige Detektivarbeit. Die Haut hat nicht viele Möglichkeiten, auf eine Erkrankung zu reagieren – ein häufiges Symptom ist der Juckreiz, aber die Ursachen können so vielfältig sein! Auslöser können Parasiten wie Flöhe und Milben sein. Aber auch Allergien gegen Flohspeichel, Futtermittel, Pollen, Pilze oder aber Infektionen der Haut, Ohrenentzündungen, verstopfte Analdrüsen und Autoimmunerkrankungen. 

Wir Tierärzt*innen führen lange Gespräche mit den Besitzern, um herauszufinden, in welchen Situationen sich die klinischen Bilder zeigen. Und dann nehmen wir Blut ab, machen Hautgeschabsel, führen Kotuntersuchungen durch, behandeln gegen Parasiten und besprechen die Fütterung der Hunde. 

Ist eine Blutentnahme sinnvoll, um eine Allergie zu bestätigen?

Wenn sich ein Hund „komisch“ verhält und eine wirkliche Ursache nicht feststellbar ist, ist eine Blutanalyse immer sinnvoll. Denn sie liefert objektive Fakten und gibt uns Tierärzt*innen viele wichtige Informationen. Manche Blutparameter können auf Allergien hinweisen, aber wogegen der Organismus allergisch reagiert, kann damit nicht herausgefunden werden! Es gibt aber auch Blutanalysen auf Umweltallergene und die können uns sagen, ob ein Hund beispielsweise gegen Pollen, Flohspeichel, Hausstaubmilben etc. allergisch reagiert. 

Da gibt es nur noch so viel mehr Allergien … aber ja, das schränkt den Radius schon einmal ein. 

Kann man denn so einen Allergietest machen wie bei uns Menschen? Mit kleinen Ritzen auf der Haut, auf die verschiedene Substanzen aufgetragen werden?

Ein sogenannter Intrakutantest ist nur auf die eben erwähnten Umweltallergene sinnvoll. Damit können die auslösenden Allergene identifiziert werden, um daraus dann die einzig mögliche spezifische Art der Therapie, die Desensibilisierung, abzuleiten. 

Solche Intrakutantests und Desensibilisierungen werden übrigens nur in spezialisierten Praxen oder Kliniken durchgeführt. Der Erfolg dieser Behandlungen hängt stark von der guten Zusammenarbeit von Tierhalter*innen und Tierärzt*innen ab. Das gilt prinzipiell für alle Behandlungen, aber die Allergiker sind tatsächlich ein besonderer Bereich, bei dem wir viel auf die Beobachtung und Genauigkeit der Besitzer*innen und dem gesamten Umfeld der Hunde angewiesen sind.

Übrigens, für alle betroffenen Besitzer*innen: Wenn bei den Umweltallergene herauskommt, dass dein Hund gegen Futtermilben allergisch ist, ist das Futter von tails.com ideal! Futtermilben entstehen nämlich hauptsächlich in Futter, das lange gelagert wird oder das nicht luftdicht verschlossen ist. Da tails.com das Futter monatlich frisch zubereitet und liefert, steht es nicht lange herum und die Verpackung kann nach jeder Verwendung wieder luftdicht verschlossen werden. 

Das freut uns zu hören! Wie können wir mit unserem Futter denn noch helfen?

Wir können Hunden und ihren Besitzer*innen helfen, indem wir genau angeben, was in jedem Futtersack steckt. Wenn der Besitzer weiß, wogegen der Hund allergisch reagiert, können wir auf gewisse Zutaten verzichten. Wissen sie es noch nicht, können bietet sich eine hypoallergene Mischung an, bei der wir auf Rind, Weizen, Milch, Eier und Soja verzichten. Unser Ernährungsteam kann hierzu mehr Informationen liefern und nächste Schritte besprechen. Das dauert manchmal, aber auch hier lohnt sich die Zusammenarbeit mit Besitzern und Kundenservice sehr.

Noch eine letzte Frage: wie sieht es mit dem Getreide im Futter aus. Ist es wirklich so oft allergieauslösend?

Hunde sind Allesfresser, sie können die im Getreide enthaltene Stärke verdauen. Getreide ist ein wichtiger Energieträger, genau wie bei uns Menschen. Unverträglichkeiten und Allergien haben Hunde meistens gegen tierische Proteine im Futter! Also, welches Fleisch ist enthalten? Darauf solltet ihr achten. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es gesünder ist, wenn Hunde kein Getreide fressen. Wenn ihr Euren Hund getreidefrei ernähren möchtet, dann stellen wir von tails.com gerne ein entsprechendes Futter für euren Hund zusammen. 

Liebe Antonia, vielen Dank für dieses informative Gespräch! Wenn Ihr noch Fragen an Antonia habt, dann schickt sie uns doch gerne. Unser Kundenservice ist außerdem immer für euch da.

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