Eine Frage, die uns wirklich häufig gestellt wird, ist: Warum frisst mein Hund Gras? Viele Besitzer*innen sind besorgt, ob ihre Tiere einen Nährstoffmangel ausgleichen wollen, ob sie Magenschmerzen oder Übelkeit erleiden oder ein Erbrechen provozieren wollen.
Die meisten Hundebesitzer*innen kennen zwei verschiedene Arten des Grasfressens:
- das „gierige“ Grasfressen, bei dem der Hund richtig zur Wiese zieht, gestresst wirkt, das Gras herunterschlingt und kurz danach erbricht.
- dann gibt es noch eine Art „Weideverhalten“, bei dem die Hunde an ganz bestimmten Stellen entspannt Gras fressen.
Fangen wir mal ganz von vorne an: Was ist Gras überhaupt?
Gras ist eine Familie von Pflanzen, die zur Familie der Süßgräser gehören. Es ist eine der am häufigsten vorkommenden Pflanzenarten der Welt und kann in fast allen Klimazonen wachsen. Es gibt Tausende Arten von Gräsern, darunter bekannte Arten wie Weizen, Gerste, Hafer und Mais. Gras ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tierarten, denn es liefert Nährstoffe, Vitamine und ist eine hochwertige Ballaststoffquelle.
Es gibt mehrere Gründe, warum Hunde Gras fressen:
- Verdauung: Hunde können Gras fressen, um ihre Verdauung anzuregen. Gras enthält Ballaststoffe, die helfen können, den Verdauungstrakt zu reinigen und die Verdauung zu fördern.
- Vitamin- und Nährstoffmangel: Einige Hunde können Gras fressen, um ihren Körper mit bestimmten Nährstoffen und Vitaminen zu versorgen, die in ihrer normalen Nahrung fehlen können.
- Instinktiv: Hunde sind Nachfahren von Wölfen, die auch Pflanzen fressen können, um ihren Bedarf an Nährstoffen und Ballaststoffen zu decken. Es ist also möglich, dass Hunde aufgrund ihres instinktiven Verhaltens Gras fressen.
- Geschmack: Vor allem das im Frühjahr wachsende Gras soll sehr süß schmecken und ist daher bei vielen Hunden sehr beliebt
- Angewohnheit: Einige Hunde fressen Gras einfach aus Langeweile oder um ihre Neugier zu befriedigen. Es gibt aber auch Hunde, die Gras fressen als Übersprungsverhalten aufzeigen, wenn sie besonders gestresst oder unsicher sind.
- Hunger: Hunde haben einen pH-Wert der Magensäure von 1-2. Das liegt im sauren Bereich und dadurch werden Bakterien und Keime optimal abgetötet. Ist der Hund lange nüchtern, also ist die letzte Mahlzeit lange her, kann es sein, dass ihm diese Magensäure im leeren Magen Unwohlsein verschafft. Diese Hunde fressen dann oft auf der Hunderunde Gras, um sich Linderung zu verschaffen. Das passiert häufig auf der Morgenhunderunde, da Füttern vor dem Toben ein großes Risiko darstellt und die meisten Besitzer korrekterweise erst nach dem Spaziergang füttern. Eine Lösung wäre, dass ihr euren Hunden eine kleine Mahlzeit vor der Hunderunde gebt, die letzte Fütterung abends etwas später macht oder aber den Abstand zwischen Fütterung und Hunderunde optimiert. Diesen Hunden hilft es oft auch, wenn mehrere Mahlzeiten pro Tag gefüttert werden. Mein großer Rüde bekommt beispielsweise 3x täglich Futter. Morgens nur eine kleine Menge, da wir dann erstmal eine große Runde gehen und mittags nach dem zweiten Spaziergang seine „sattmachende“ Portion. Abends bekommt er dann nochmal eine kleine Portion.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Fressen von Gras für Hunde nicht immer unbedenklich ist. Einige Hunde können aufgrund von Pflanzengiften oder anderen Schadstoffen, die auf dem Gras sein können, krank werden. Wenn euer Hund Gras frisst, stellt sicher, dass das Gras frei von Pestiziden oder anderen Chemikalien ist und nicht direkt an stark befahrenen Straßen wächst.
Wenn eure Hunde Gras regelmäßig fressen und dabei Anzeichen von Unwohlsein wie Erbrechen und/oder Durchfall zeigen, lasst sie einmal von eurem Tierarzt oder eurer Tierärztin untersuchen. Denn Verdauungsprobleme, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Futtermittelunverträglichkeiten oder aber einfach eine Änderung in der Fütterungsroutine sollten abgeklärt und besprochen werden.
Frieda frisst gern Gras . Ich bin davon nicht begeistert. Könnte eine Futterzusammenstellung bzw. -änderung bei Tails das vielleicht ändern.
Bin seit Jahren Tails Kunde
Hi Heike! Vielen Dank für Deine Anfrage. Zunächste möchte ich dich einmal beruhigen, denn Gras fressen ist erstmal kein Symptom einer Krankheit. Gerade im Frühling scheint das junge Gras gut und süß zu schmecken. Oder hast du das Gefühl, dass es Frieda nicht gut geht? Übergibt sie sich öfters? Wir können ihre Ration dennoch anpassen, indem wie beispielsweise den Rohfaser Anteil erhöhen. Eventuell hat Frieda da einen erhöhten Bedarf derzeit und das könnte ihr helfen. Kontaktiere gerne mal unseren Kundendienst unter hallo@tails.com!
Der Artikel, ist sehr interessant für mich, da mein Hund auch oft Gras frisst. Aber meist ohne zu kotzen. Das gierige Grassfressen kenne ich von meinem letzten Hund. Da musste ich auch nachts im Winter raus um den Drang zu befriedigt. Es stellt sich mir eine Frage bei dem Artikel, es hieß früher mal, der Hund sollte einen Tag in der Woche hungern. Ist das heute auch noch so? Ich mache das nicht, weil ich einen sehr verfressen Hund habe. Ich füttere 1x tgl. Aber es gibt immer leckerchen zwischendurch. Ist das ok für den Magen. Ich barfe meist.
Hi! Vielen Dank für Deine Frage! Es wird tatsächlich nicht mehr empfohlen, dass Hunde 1x/Woche hungern sollen. Dabei besteht das Risiko, dass die Verdauungsenzyme durch den leeren Verdauungstrakt anfangen zu gären und Gase zu produzieren. Daher wird auch ein nüchtern lassen bei Magen-Darm Problemen wie z.B. Durchfall und Erbrechen nicht mehr empfohlen. Ich würde dir sogar dazu raten, dass du deinen Hund 2x / Tag fütterst. Lieber eine kleinere Menge 2 x täglich, als eine große Ration einmal am Tag. Einige Hunde fressen Gras, wenn sie länger nüchtern sind und die saure Magensäure ihnen dann Probleme wie Übelkeit bereitet. Vor allem beim Barfen sind es ja oft sehr große Futtermengen, daher würde ich dir empfehlen, die Futtermenge auf zwei Mahlzeiten zu verteilen.