Alten Hund und Welpen zusammenführen: Tipps & Tricks

Du planst Zuwachs für deine vierbeinige Familie? Dann solltest du dich und deinen alten Hund rechtzeitig darauf vorbereiten. Ein Welpe bringt nämlich nicht nur viel Freude, sondern auch Unordnung in euren Alltag.

Für deine alte Fellnase kann es stressig sein, sich an ein neues Rudelmitglied und damit Konkurrenz zu gewöhnen. Wir bieten dir hier ein paar Tipps und Tricks, wie du die Zusammenführung erleichtern kannst. 

Je besser dein Welpe von der Rasse her mit deinem Ersthund harmoniert, desto leichter ist das meist. Geduld muss trotzdem sein, wenn die zwei Freunde fürs Leben werden sollen. Dafür hast du anschließend hoffentlich eine glückliche, größere Familie.

Vorbereitung auf die Zusammenführung

Die Vorbereitung auf den Welpen fängt bereits vor seinem Einzug an. Für deinen Ersthund kann es sonst sein, dass er den Neuzugang als Eindringling betrachtet. Der Kleine hingegen kann einen Schock bekommen, wenn seine erste Begegnung mit dem Alphatier unfreundlich verläuft. 

Gerade in den ersten Monaten werden die Weichen für das spätere Verhalten deines Welpen gestellt. Wenn er hier schlechte Erfahrungen macht, kann das negative Auswirkungen auf seinen Umgang mit allen fremden Hunden haben. Aggressives Kläffen oder nervöses Verhalten beim Spaziergang sind für ihn genauso belastend wie für dich.

Am besten lassen sich dein alter Hund und dein Welpe über den Geruchssinn aufeinander vorbereiten. Dafür kannst du Decken benutzen, die kräftig nach dem jeweiligen Vierbeiner duften. 

Der Welpe bekommt einige Tage vor dem Abholen eine Decke, die nach deinem alten Hund riecht, in sein Körbchen. So kann er sich an den Duft gewöhnen. Für deine Fellnase daheim solltest du den Stoff mit dem Welpengeruch abwechselnd in den verschiedenen Räumen hinlegen. Ein paar auf die Decke gelegte Leckerli sorgen dafür, dass dein Hund den Geruch mit einem positiven Erlebnis verbindet.

Wenn der große Tag gekommen ist, solltest du deinen alten Hund zum Abholen mitnehmen. Dadurch treffen er und der Welpe gemeinsam in der Wohnung ein und der Kleine wird nicht als Eindringling angesehen.

Die ersten Tage sollten die zwei in getrennten Räumen verbringen. Dabei können die beiden sich in den Zimmern durchaus abwechseln – ohne zusammenzutreffen. Ihre Nase „erzählt“ ihnen dann beim Schnüffeln alles Mögliche über den anderen. 

Der Welpe kann durch die räumliche Trennung leichter die gewaltige Umstellung in seinem Leben und die ganzen neuen Eindrücke verdauen. Dein alter Hund kann sich allmählich an die Existenz des Neuen gewöhnen. 

Wenn die beiden endlich aufeinandertreffen, ist es wichtig, feste Grenzen zu ziehen. Alles, was deinem alten Hund gehört, ist für den Welpen tabu. Das gilt fürs Körbchen und Spielzeug genauso wie für seine Lieblingsecke. Damit bestätigst du die Alphastellung deines erwachsenen Hundes. 

Getrennte Futternäpfe sind besonders wichtig. Streit ums Fressen kommt leider bei den friedlichsten Fellnasen vor – ein normales Überbleibsel der Evolution.

Schritt für Schritt Zusammenführung

Während für deinen Welpen alles neu und aufregend ist, muss sich auch dein alter Hund an die Veränderung in seiner Familie gewöhnen. Die Zusammenführung mit dem Welpen passiert daher am besten schrittweise.

Ein Welpe hat einen anderen Tagesablauf als eine erwachsene Fellnase. Bis zu 20 Stunden schläft oder döst der Kleine. Erwachsene Hunde kommen in der Regel mit 12 bis 14 Stunden aus. Nur Senioren brauchen fast so viel Ruhe wie ein Welpe. 

Ist der Neuzugang wach und aktiv, bieten sich kurze gemeinsame Trainingseinheiten mit deinem alten Hund an. Die beginnen möglichst im Haus. Ideal ist ein Zimmer, das du mit einem Welpengitter oder einem Kindergitter teilen kannst. 

Beide Hunde werden angeleint. Du brauchst einen Helfer, der deinen alten Hund führt. Gehen an der Leine, ruhiges Liegen auf der Decke und andere Übungen für den Anfang lassen sich so zusammen und dennoch getrennt üben. Leckerli als Belohnung sollten auf beiden Seiten gleichzeitig verteilt werden.

Klappt dieses gemeinsame Training problemlos, kannst du anfangen, unter Aufsicht beide Hunde frei im Raum laufen zu lassen. Die Gittertrennung solltest du dabei beibehalten. Benehmen die beiden sich gut, werden sie belohnt. Fällt dir allerdings auf, dass die beiden sehr aktiv werden oder sich ihre Körpersprache negativ verändert, muss die Leine wieder her.

Gemeinsam an der Leine spazieren gehen ist der nächste Schritt beim Zusammenführen. Eine gewisse Distanz ist dabei am Anfang erforderlich. Ein Abstand von 20 Meter ist empfehlenswert, so dass du wieder einen Helfer brauchst. 

Die Hunde lernen so, sich trotz der Distanz an die Bewegung und Verhaltensweisen des anderen zu gewöhnen. Zeit zum entspannten Schnüffeln und Erforschen der Umgebung gehört dazu, dass die beiden sich wohl fühlen.

Hat diese Gewöhnung aneinander geklappt, darf zuerst dein alter Hund frei im Park laufen, während der Welpe angeleint bleibt. Um beide frei herumlaufen zu lassen, bietet sich ein Tag an, an dem sie schon Auslauf hatten und sehr entspannt sind. 

Du suchst dir am besten einen vertrauten und ungestörten Platz. Dort dürfen sie sich frei bewegen und beschnüffeln. Ein kurzes Zusammenführen von altem Hund und Welpen genügt für den Anfang.

Was tun, wenn der alte Hund den neuen Welpen nicht akzeptiert?

Alter Hund und Welpe – geht das gut? Nicht alle Fellnasen sind gewillt, einen neuen Vierbeiner zu akzeptieren. Wir Menschen sind da ja nicht anders, wenn uns jemand aufgedrängt wird. Wichtig ist, dass die beiden vom Wesen und den Bedürfnissen überhaupt zusammenpassen.

Hast du einen sehr aktiven Jagdhund oder Hütehund? Dann sollte das neue Familienmitglied ebenfalls lange Spaziergänge und ausgedehnte Spiele mögen. In den ersten Monaten braucht allerdings selbst der lebhafteste Welpe noch viel Schonung, um seine Gelenke nicht zu überlasten. Die richtige Ernährung hilft ihm, ein gesundes Gewicht zu erreichen, und unterstützt den Aufbau seiner Muskulatur.

Zu einem Hund, der es eher gemächlich mag, passt ein Tier der gleichen oder einer ähnlichen Rasse. Als besonders verträgliche Rassen gelten unter anderem Beagle und Corgis, aber auch Collies, Australian Shepherd und Schäferhunde. 

Dein alter Hund ist der Rudelführer und will es meist auch bleiben. Ein kleinerer Hund ist oft leichter zu akzeptieren, wenn dein Alpha zur Eifersucht neigt. 

Damit der Welpe nicht als Störenfried oder unerwünschte Konkurrenz wahrgenommen wird, ist Diplomatie gefragt. Dein alter Hund ist an deine ungeteilte Aufmerksamkeit gewöhnt. Streicheleinheiten, Spielen und viel Bewegung sind für ihn jetzt besonders wichtig. Dabei sollten beide Hunde nicht zu kurz kommen.

Wird dein Alphatier trotzdem eifersüchtig? Je konsequenter du ihn ruhig und gelassen z.B. in seine Ecke schickst, desto eher sollte er sich das schlechte Verhalten abgewöhnen. Hunde müssen prinzipiell lernen, dass sie kein Monopol auf dich haben und Eifersucht nicht belohnt wird.

Spiele, die beiden Tieren Spaß machen, ohne den Welpen zu überfordern, können beim Freundschaftschließen helfen. Gemeinsame Spaziergänge sind der erste Schritt. Unterwegs Aufgaben lösen, zusammen etwas erschnuppern oder nach Herzenslust buddeln – solche Aktivitäten schaffen positive Bindungen.

Geduld und Verständnis: Die Schlüssel zur harmonischen Zusammenführung

Wie schnell sollten sich dein alter Hund und dein Welpe aneinander gewöhnen? Das hängt von den individuellen Tieren ab. Allzu rasch solltest du aber keine Wunder erwarten. Für den Welpen bedeutet der Einzug bei dir eine völlig neue Welt. Dein alter Hund muss sich an ein verändertes soziales Gefüge gewöhnen.

Am flexibelsten sind Hunde im Normalfall, wenn sie etwa 4 oder 5 Jahre alt sind. Dann sind sie erwachsen und selbstsicher genug, um mit Veränderungen in ihrer Umwelt souverän umzugehen. Das gilt auch für das Teilen von Menschen und Revier. 

In diesem Alter fällt es deiner Fellnase meist relativ leicht, den Welpen mitzuerziehen. Der junge Hund lernt die meisten Verhaltensmuster erst noch. Du solltest also darauf achten, dass dein alter Hund keine schlechten Angewohnheiten weitergibt. Gezieltes Training ist für jeden Hund nützlich. 

Senioren sind meist weniger flexibel. Ein Althund kann durch einen Welpen überfordert sein.

Du musst damit rechnen, dass das harmonische Zusammenführen einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Der alte Hund braucht meist etwas, bis er merkt, dass der Welpe auch für ihn interessant sein kann.

Um Rivalitäten nicht ungewollt zu verstärken, solltest du darauf achten, dass beide ihren eigenen Platz und ihren eigenen Napf haben. Selbst wenn die beiden auf dem besten Weg sind, dicke Freunde zu werden, hört beim Futter oft die Liebe auf. Hunde neigen dazu, ihr Fressen zu verteidigen. 

Dabei macht es keinen Unterschied, ob es das speziell auf deine Fellnase abgestellte Welpenfutter von tails.com oder ein Leckerli ist. 

Kleine Rangeleien sind immer mal möglich, obwohl Hunde die Rangfolge meist schnell klären. Dabei kann es durchaus sein, dass dein Welpe beim Heranwachsen die Oberhand gewinnt, wenn er zu einer dominanten Rasse gehört und dein Alpha sehr gutmütig ist.

Wenn es allerdings zu anhaltenden Eifersüchteleien durch deinen alten Hund kommt oder der Welpe sich nicht eingewöhnen kann, solltest du professionelle Hilfe suchen. Meist reichen aber Geduld und Verständnis, um ohne Therapie auszukommen. Richtige Familien entstehen nun mal nicht über Nacht.

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