Es ist eine wunderschöne und ideale Vorstellung – gemeinsam mit den Kindern lebt ein Hund mit in der Familie und macht das Glück perfekt. Nicht umsonst werden bestimmte Rassehunde oft mit dem Attribut „kinderfreundlich“ oder „Familienhund“ betitelt. Aber gibt es das überhaupt?
Jeder Hund hat das Potenzial zum Familienhund
Jeder Hund kann kinderfreundlich sein und der ideale Begleiter für Groß und Klein werden, aber es kann auch jeder Hund unglücklich sein und sich unwohl und unsicher fühlen im Kreis der Familie. Daher: nein, es gibt nicht die eine Rasse, die ein super Familienhund ist.
Es hängt einzig und allein von den Erfahrungen ab, die der Hund mit Menschen gemacht hat und wir als Erwachsene haben die Verantwortung, die Kinder und den Hund zu beobachten und die Bedürfnisse von beiden zu berücksichtigen.
Warnsignale und Hilfestellung für den gefahrlosen Umgang mit dem Hund
Hunde brauchen einen Rückzugsort und müssen in ihrer Sprache verstanden werden. Beißunfälle passieren in den wenigsten Fällen plötzlich – oftmals haben sich bereits viele Anzeichen angekündigt, die deutliche Stresssignale, Beschwichtigungsgesten oder aber defensive Drohungen sind. Knurren ist da schon eines der lauten Signale.
„Der Blaue Hund“ ist ein länderübergreifendes Projekt, welches das Ziel hat, präventiv vor Hundebissverletzungen bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren zu schützen. Kinder lernen gemeinsam mit ihren Eltern, wie man mit dem eigenen Hund gefahrlos umgeht. Es gibt ebenfalls einen Leitfaden für ErzieherInnen und LehrerInnen mit vielen Tipps.
Ein gut integrierter Hund liebt die Gemeinschaft in der Familie
Hunde sind traumhafte Familienmitglieder. Wir als Erwachsene müssen Hunden strukturierte Bedingungen bieten, so dass sie sich in ihrem Menschenrudel wohlfühlen, damit sie gemeinsam mit unseren Kindern harmonisch zusammenleben. Den Kindern können wir das erklären, wir können es ihnen vorleben und viele Kinder verhalten sich intuitiv respektvoll und achtsam den Hunden gegenüber.
Wird ein Hund entsprechend sozialisiert, gefördert und gefordert, wird er als Rudeltier die Gemeinschaft und Liebe innerhalb einer Familie genießen und im doppelten Maße zurückgeben.
Konkrete Tipps und Anregungen:
– Wenn ihr einen älteren Hund bekommt, versucht so viel wie möglich über seine Vorgeschichte zu erfahren. Dann könnt ihr einige seiner Ängste und Unsicherheiten besser verstehen und darauf eingehen. Nehmt euch viel Zeit für das gemeinsame Kennenlernen und sucht euch Hilfe von Hundetrainern.
– Hunde werden niemals alleine mit kleinen Kindern gelassen.
– Wenn ein Welpe bei euch einzieht, ist es ideal, wenn der Züchter / Vorbesitzer ihn bereits an Kinder gewöhnt hat oder die Welpen zumindest verschiedene Lebenssituationen kennenlernen konnten. Nur in der Wurfkiste und dem Zwinger aufwachsen ist keine artgerechte Sozialisierung,
– Kinder müssen verstehen, wann ein Hund seine Ruhe haben möchte. Dafür müssen wir dem Hund Ruheorte wie sein Hundebett geben und die Kinder dürfen ihn dort nicht stören.