Es beschäftigt uns alle – das „Geschäft“ unserer Hunde. Denn der Kot sagt so viel über den Gesundheitszustand unserer Hunde aus und außerdem betrifft es uns als Hundehalter*innen ebenfalls. Denn der Kot wird von uns mit Tüten eingesammelt und wenn er matschig, breiig, riesengroß oder super oft abgesetzt wird, belastet das uns und unsere Hunde.
Kot spiegelt das Innere unserer Hunde wider und Verdauungsprobleme sind somit ein wichtiger Parameter. Leider gibt es nicht sofort eindeutige Diagnosen, denn die Ursachen sind oft vielfältig und erfordern manchmal etwas Forschungsarbeit.
Fragen über Fragen – das interessiert deinen Tierarzt
Als TierärztIn frage ich daher die Hundebesitzer*innen immer ganz viele Fragen und untersuche den Hund gründlich.
- Wie genau sieht der Kot aus? Was ist das Problem – die Konsistenz, die Frequenz? Ist das Problem dauerhaft da oder tritt es nur phasenweise auf?
- Wie geht es dem Hund dabei? Hat er ein ungestörtes Allgemeinbefinden? Wie ist der Ernährungszustand? Wie sieht das Fell aus? Hat der Hund Bauchweh? Wie ist sein Appetit?
- Wurde der Kot auf verschiedene Endoparasiten untersucht? Neben den klassischen Würmern auch auf Giardien (Dünndarm-Parasiten)? Wann war die letzte Wurmkur?
- Was bekommt der Hund zu fressen? Wie oft wird er gefüttert? Was bekommt er neben seinem Hauptfutter zu fressen? Wird das Futter oft gewechselt?
- Ist er das einzige Tier im Haushalt?
- Hat der Hund organische Probleme wie Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder Stoffwechselerkrankungen? Gibt es entzündliche Darmerkrankungen wie IBD? Sind Allergien bekannt?
Welche Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?
Je nach Zustand des Hundes und je nach Schwere und Dauer der Erkrankung stehen nun verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten an. Neben der gründlichen allgemeinen Untersuchung sollte der Kot auf Parasiten untersucht werden, aber auch auf eventuelle bakteriologische Probleme. Dafür gibt es die Möglichkeit, den Kot in einem Labor mit einem „Diarrhoe Profil“ untersuchen zu lassen. Eine Blutanalyse gibt uns Tierärzt*innen objektive Fakten und diese empfehle ich, bei Hunden ab 7 Jahren jährlich durchzuführen. Gerade bei länger anhaltenden Verdauungsproblemen sollte eine Mangelversorgung kontrolliert werden und Blutparameter sind hier ein verlässliches Mittel. Eine sonografische, also eine Ultraschall-Untersuchung des Abdomens, liefert den Blick in das Innere der Hunde:Wie sehen die Darmschlingen aus? Sind die Darmwände verdickt? Wie sieht die Bauchspeicheldrüse aus? Die Gallenblase?
Was kann man tun, um die Kotqualität zu verbessern?
Es gibt demnach „schwierige“ Fälle, bei denen die Kotqualität aufgrund von schweren Grunderkrankungen beeinträchtigt ist, aber es gibt auch „leichte“ Fälle. Eine Stabilisierung der Darmflora mit positiven Darmbakterien hilft oft schon sehr gut, damit die Kotqualität sich bessert. Wurmkuren zur Behebung von Parasitenbefall oder aber auch eine Futterberatung führen ebenfalls schnell zu positiven Ergebnissen.
Aber wie sieht denn eigentlich der „richtige“ Kot aus? Gibt es den?
Die Kotkonsistenz von Hunden kann je nach verschiedenen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Ernährung und Stress variieren. Generell sollte der Kot eines gesunden Hundes jedoch eine feste, aber weiche Konsistenz haben und leicht auszuscheiden sein. Ein verlässlicher Parameter ist, wie leicht er für euch mit dem Kotbeutel einzusammeln ist. Geht dies leicht, dann ist der Kot meistens genau richtig geformt. Müsst Ihr sozusagen etwas vom Gras abkratzen, braucht eigentlich zwei Kotbeutel oder aber er lässt sich gar nicht einsammeln, dann stimmt hier definitiv etwas nicht.
Wenn der Kot zu hart oder zu trocken ist, kann dies auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder eine ballaststoffarme Ernährung zurückzuführen sein. Wenn der Kot zu weich oder zu flüssig ist, kann dies auf eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme, eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder eine Magen-Darm-Erkrankung hinweisen.
Hier ist noch eine Anmerkung wichtig: Manchmal setzt ein Hund im Laufe eines Spaziergangs etwas weicheren Kot ab. Der erste Haufen am Anfang der Hunderunde ist oft fest und „gut“ geformt, der zweite ist etwas heller und weicher. Das ist meistens normal, denn der erste Haufen lag länger im Dickdarm und ihm wurde mehr Flüssigkeit entzogen, daher ist er fester. Der zweite Haufen ist aufgrund der Bewegung beim Toben und eventueller Aufregung beim Spaziergang aus dem Dünndarm gekommen und verweilte nicht so lange im Dickdarm. Das sollte nicht zu oft auftreten, aber es ist ein physiologischer Vorgang, der auftreten kann.
Fazit
Generell ist es wichtig, dass Hundebesitzer*innen die Kotkonsistenz ihres Hundes regelmäßig überwachen und gegebenenfalls einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin aufsuchen, wenn Veränderungen auftreten oder wenn der Hund andere Krankheitsanzeichen zeigt. Eine artgerechte Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtige Faktoren für eine gute Kotkonsistenz und eine optimale Gesundheit deines Hundes.
Dass sich die Kotkonsistenz oder die Absatzhäufigkeit bei einem Futterwechsel erstmal verändert, ist völlig normal. Das Verdauungssystem braucht Zeit, sich auf das neue Futter einzustellen. Solltet ihr Bedenken haben oder etwas Ungewöhnliches bei eurem Hund feststellen, könnt ihr euch gerne an unseren Kundenservice unter hallo@tails.com wenden. Wir beraten euch gerne.