Warum ist Gassigehen so wichtig für deinen Hund?

Wenn man sich für einen Hund entscheidet, weiß man, dass Gassigehen ab sofort zum täglichen Leben dazugehören wird. Aber warum ist Gassigehen für Hunde so wichtig? Sie brauchen zum Einen körperliche Bewegung, aber sie müssen auch etwas Neues sehen, benötigen Abwechslung von gemütlichen Stunden zu Hause und brauchen mentale Anregung. Denn nur daheim sein, kann auf Dauer echt langweilig werden!

Wer geht eigentlich mit wem Gassi?

Beim Gassigehen kann der Hund neue Sachen sehen, neue Geräusche wahrnehmen und neue Gerüche aufspüren. Das heißt, er erlebt dabei eine ganz neue, aufregende Welt und sammelt zahlreiche Infos über seine Umgebung.

Für manche Hundebesitzende ist das tägliche Gassigehen aber eher eine Routine, als eine aufregende Entdeckungstour. Wir sehen täglich so viele Leute, die nebenher auf ihr Handy starren und ihren Hund gar nicht beachten. Fast scheint es so, als wäre das Gassigehen einfach eine weitere Aufgabe auf ihrer langen To-Do-Liste.

Falls du dich darin wiedererkennen solltest, oder du einfach noch nie darüber nachgedacht hast, ist es jetzt Zeit für einen kompletten Neustart!

Das Gassigehen mit deinem Hund ist wichtig für eure Bindung

Wir alle wissen, dass es wirklich toll ist, einen Hund an unserer Seite zu haben. Das Gassigehen ist ein Teil von eurer Beziehung, nicht nur eine Aufgabe, die es zu erledigen gilt.

Und wenn wir es genau betrachten, bist du aus der Sicht deines Hundes meistens die einzige Beziehung, die er hat. Du gibst ihm Sicherheit, Liebe, Spaß, Interaktion und Regeln. Du hast deine Familie, Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, dein Sozialleben, aber dein Hund hat nur dich (und vielleicht die ein oder andere Bezugsperson aus der Familie). Eines der schönsten Dinge, die du mit deinem Hund machen kannst, ist gemeinsames Spazierengehen und dabei die Welt entdecken.

Kannst du dir vorstellen, wie es wäre, wenn deine einzige Bezugsperson im Leben dich ignorieren würde? Wenn sie einfach neben dir her ginge, ohne dich zu beachten, ohne ein nettes Wort oder einen Blick auf dich zu richten? Für viele Hund fühlt sich das genauso an.

Das Gassigehen solltest du daher als die Gelegenheit sehen, eure Beziehung zu stärken, eine Verbindung zueinander aufzubauen, die für ein Leben lang hält. Und es bietet auch die Chance, Verhaltens- und Trainingsprobleme anzugehen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Der perfekte Spaziergang mit deinem Hund

Denk daran, dass ihr gemeinsam spazierengeht

Gassigehen heißt, dass ihr dies gemeinsam macht, es sollte keine Aufgabe sein, die du für ihn machst. Also besser Handy wegstecken und dich ganz auf deinen Hund konzentrieren.

Such dir ein Ziel für jedes Gassigehen

Das kann einfach bedeuten, dass ihr zusammen in den Park geht und dort Spaß habt. Oder du nutzt es für ein paar Übungen und Trainingsaufgaben. Ihr könnt auch einen Spaziergang machen, bei dem dein Hund die Richtung vorgibt, indem du ihm einfach folgst, wohin er gehen möchte. Aber aufpassen! Falls du einen Labrador hast, könntest du ganz schnell vor der nächsten Restauranttür oder in einer fremden Küche landen. Welches Ziel du dir auch immer setzt, wichtig ist, dass ihr gemeinsam etwas tut.

Beobachte deinen Hund

Das klingt einfach, aber wenn du wirklich daran interessiert bist, wie es ihm geht, kannst du das an seiner Körpersprache erkennen. Frag dich selbst: Ist er glücklich oder was kann ich tun, um ihn glücklich zu machen? Dabei geht es oft darum, Abstand zu etwas zu halten, was ihm nicht geheuer ist oder ihn aus einer Situation zu retten, in der er sich nicht wohlfühlt. Aber wenn man seinen Hund nicht aufmerksam beobachtet, wird man das auch nicht sehen. Oftmals reagieren Hunde auf eine bestimmte Art und Weise, weil sie sich in einer Situation einfach nicht wohlfühlen und ihre Bezugsperson das einfach nicht erkannt hat. Dann versuchen sie mit diesen Situationen selbst klarzukommen und dieses Verhalten schleicht sich dann ein. Beim Gassigehen sollte Vertrauen aufgebaut werden, um Verhaltensprobleme erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Bringe deinem Hund bei, dich ebenfalls zu beobachten

Zeige ihm das Kommando “Schau mich an”, gib ihm Leckerli oder Spielzeug. Auch wenn dein Hund an der Leine ist, kannst du einiges tun, um seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken: Ändere das Tempo oder die Richtung, spiele mit ihm, sprich in verstellter Stimme usw. Wenn du für deinen Hund „langweilig“ erscheinst, sucht sich dein Hund womöglich eine andere Beschäftigung, wie andere Hunde oder andere Leute, die spannender für ihn sind.

Training in realen Situation

Einen Rückruf kannst du einfach nicht zu Hause üben und auch in der Hundeschule ist es etwas anderes. Wenn du mit deinem Hund spazierengehst und all die Versuchungen um ihn herum sind, dann ist der richtige Zeitpunkt, den Rückruf zu üben. Zunächst solltest du natürlich langsam anfangen, ohne Ablenkungen, an einer langen Leine. Ruf deinen Hund nur, wenn du weißt, dass er dir gerade zuhört. Belohne ihn für viele kleine Erfolge, bevor du dann den nächsten Schritt gehst.

Lass deinen Hund schnüffeln

Auch wenn es nervig sein kann, wenn dein Hund ständig stehenbleibt, lass ihn schnüffeln. Denn so erkunden sie ihre Welt. Auch wenn unser Geruchssinn nicht so gut ist, sollten wir nicht unterschätzen, wie wichtig Gerüche in der Hundewelt sind.

Genießt das Gassigehen GEMEINSAM

Das Wichtigste ist aber immer noch, dass ihr das Gassigehen GEMEINSAM genießt. Es sollte Spaß machen und für euch beide interaktiv gestaltet sein. Denn das stärkt eure Bindung mehr als alles andere.

Fun Fact: Die größten Probleme mit dem Rückruf treten auf, weil der Rückruf nicht in der Umgebung geübt wurde, in der man ihn braucht. Wenn du also möchtest, dass dein Hund beim Gassigehen auf dich hört, musst du während des Gassigehens mit ihm üben.

3 Gedanken zu „Warum ist Gassigehen so wichtig für deinen Hund?“

  1. Danke für den tollen Artikel, im Pri zip machen wir das so. 3x am Tag mit 3 cerschiedenen Runden, mit Freilauf, manchmal auch mit Ball, mit Hundebegegnungen und Trainingsaufgaben der Grundausbildung🦮

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