Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab?

Manche finden es süß, andere freuen sich, wenn Hunde es so selten wie möglich tun: bellen. Aber warum erhebt ein Hund überhaupt seine Stimme? Und wieso scheinen manche damit gar nicht mehr aufhören zu wollen? Hier geben wir dir ein paar Hintergrundinformationen zum Thema Bellen und wie du am besten damit umgehen kannst.

Warum bellen Hunde überhaupt?

Bellen ist für Hunde in erster Linie ein Kommunikationsmittel. Vielleicht haben sie Hunger und teilen dir das so mit. Oder sie bringen dadurch ihren Frust zum Ausdruck – etwa, wenn sie jetzt schon rauswollen, du aber noch keine Zeit hast.


Der Klassiker: Es klingelt, jemand steht vor der Tür und dein Vierbeiner fängt aufgeregt an zu bellen. Dadurch will er deine Aufmerksamkeit darauf lenken und dich gleichzeitig auch warnen. Eine plötzliche Bewegung, ein ungewohntes Geräusch in der Dunkelheit: Nicht nur wir erschrecken uns in solchen Momenten, sondern manchmal auch dein Hund – und das zeigt er durch Bellen.


Vierbeiner allein zu Haus: Dein Hund fühlt sich einsam, sobald die Tür hinter dir ins Schloss fällt? Durch Bellen bringt er das dann zur Sprache. Er hat einen schlechten Tag? Bellen macht es zwar nicht besser, aber laute Geräusche können ihn beispielsweise nerven, sodass er dann loslegt.


Dein Hund verteidigt sein Revier am Zaun gegenüber Fremden durch Bellen? Wenn die Bellerei nicht völlig ausartet oder imaginäre Eindringlinge verscheucht werden sollen, ist auch das ein normales Verhalten.


Übrigens: Wie unter uns Menschen gibt es auch bei Hunden etwas lautstärkere Typen – z. B. kleinere Vierbeiner, die sich Gehör und Aufmerksamkeit verschaffen wollen.

Warum bellt mein Hund immer so viel?

Neben medizinischen Ursachen (hier ist wie immer ein Gespräch mit dem Tierarzt angebracht), gibt es auch Tierhalter, die unbewusst Bellen oder unerwünschtes Verhalten fördern.


So ist es vielleicht süß, wenn ein Welpe das erste Mal lauter bellt. Wenn er dann jedoch zu viel positive Aufmerksamkeit bekommt, empfindet der Hund das schnell als Belohnung und behält es bei.


Gleiches gilt für die Nachtaktiven: Um 3 Uhr morgens wirst du durch herzzerreißende Laute geweckt und ertappst deinen Hund dabei, wie er den Mond anjault? Du denkst vielleicht, dass du ihn durch beruhigendes Zureden entspannst. Tatsächlich bringst du deinem Hund aber bei, dass er durch dieses Verhalten deine Aufmerksamkeit bekommt – er fühlt sich dann wahrscheinlich dazu animiert, in der nächsten Nacht das Ganze zu wiederholen.


Hunde schauen sich schnell etwas von anderen Hunden ab. Wenn du dich also für einen Hund aus dem Tierheim entscheidest, kann es sein, dass du ihm erst mal das Bellen abgewöhnen musst. Halte ihm ein Leckerli vor die Nase und wenn er daran schnuppert, aber nicht gleichzeitig bellt, belohnst du ihn. Vielleicht bringst du ihm dabei einen neuen Befehl bei, z. B. „ruhig“.

Ruhestörung – wie viel darf ein Hund bellen?

Nicht nur bei Hundehaltern liegen die Nerven bei ständigem Gebell blank – auch das Umfeld reagiert meist nicht positiv darauf. Die Gerichte kennen die Fälle natürlich und haben geurteilt, dass Bellen, welches 10–15 Minuten andauert, eine Ruhestörung ist. Pro Tag sind insgesamt 30 Minuten im zulässigen Rahmen. Dabei sind Gerichte kulanter, wenn außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten Bellen zu hören ist.


Tipp: Zeig bei einem Gespräch mit den Nachbarn dein Vorhaben, deinem Hund das häufige Bellen abzutrainieren – auch wenn dieser Plan natürlich etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Und wie kann ich meinem Hund nun das Bellen abgewöhnen?

Erst mal ist es wichtig, die Ursache für das Bellen zu erkennen, um dann entsprechend Abhilfe schaffen zu können. Machen ihn andere Hund nervös? Übe die Situation vielleicht in einer professionellen Hundeschule mit ihm. Hat er wegen irgendetwas Angst? Beruhige ihn oder lenke ihn durch Leckerli ab. Ist er gestresst? Finde heraus, weswegen und meide dann den Auslöser.


Übrigens: Wenn Hundehalter ihren bellenden Hund anbrüllen, hat das meist eher eine gegenteilige Wirkung. Schließlich kommuniziert man dann ja in der gleichen Lautstärke, wodurch sich Hunde gerne bestärkt fühlen und auf das Gebrüll mit Bellen antworten.

Fazit

Ein Hund, der ständig bellt, ist nicht glücklich. Für den Weg in ein ruhigeres Hundeleben braucht er Hilfe. Mit viel Liebe, Training und Konsequenz werdet ihr bald zum entspannten Dreamteam werden.

1 Gedanke zu „Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab?“

  1. Unser Cane Corso Italiano hat ein großes abgezeuntes Grundstück zu bewachen. Er hat einen sehr gutmütigen Charakter Menschen gegenüber. Leider betrachtet er auch alles außerhalb vom Zaun (soweit das Auge reicht) als seins. Komandos wie ruhig oder ist gut- helfen wenig. Ist abdrängen vom Zaun die einzige Möglichkeit um für Ruhe zu sorgen?

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