Eindringlinge mit Paket: Warum Hunde oft keine Postboten mögen

Es scheint fast wie ein Naturgesetz: Selbst die ruhigsten Hunde werden beim Besuch des Postboten wahrlich zum Tier und fangen manchmal an, diesen wie besessen anzubellen. Dabei ist das Verhalten ganz natürlich, denn im Grunde wollen Hunde nur dich und ihr Territorium verteidigen. Hier erfährst du, warum Vierbeiner so sensibel auf Briefträger reagieren, und was passiert, wenn dein Hund doch einmal nach dem Postboten schnappt.

Warum reagieren Hunde auf Postboten?

Hunde sind von Natur aus territorial und verteidigen ihr Revier vehement vor ungebetenen Gästen. Dabei macht der Hund grundsätzlich keinen Unterschied zwischen einem Postboten oder anderen fremden Personen, die vor der Haustür stehen. Vielmehr spielt das Verhalten des Postboten eine entscheidende Rolle.

Briefträger stehen in der Regel plötzlich vor der Türe und machen sich meist durch Klingeln, Klopfen oder Geraschel am Briefkasten bemerkbar. Diese Geräusche kann dein Hund nicht wirklich einordnen. Da er nun nicht genau weiß, was da vor sich geht, ist Bellen für ihn die einfachste Option, den Eindringling in die Flucht zu schlagen.

Daneben ist ein weiterer Faktor von Bedeutung: Der Postbote kommt fast jeden Tag, bleibt aber nur für eine kurze Zeit. Der Hund lernt also schnell, dass sein Bellen den „Bösewicht“ direkt wieder vertreibt. Für den Vierbeiner wird das zu einer positiven Assoziation, da er denkt, dass der Postbote aufgrund seines Bellens das Weite sucht.

Dieses konditionierte Verhalten prägt sich ein, weshalb viele Hunde bei der Ankunft des Postboten jegliche Manieren über Bord werfen und nicht mehr auf Kommandos hören. Dennoch hast du selbst bei schwerwiegenden Fällen verschiedene Möglichkeiten, deiner Fellnase das Bellen abzugewöhnen.

Was kann ich dagegen tun?

So mancher Hundehalter kennt es: Was mit Bellen oder Knurren anfängt, kann früher oder später in einem Biss enden. Um dem Briefträger, deinem Vierbeiner und dir selbst Ärger zu ersparen, solltest du deinem Hund daher potenziell aggressives Verhalten schnellstmöglich abgewöhnen. Das Verhältnis zwischen deinem Freund auf vier Pfoten und dem Briefträger kannst du folgendermaßen verbessern:

  • Sobald der Postbote kommt, solltest du deinem Hund möglichst keinen Zugang zur Haustür oder zum Gartentor bieten. Idealerweise befindet sich dein Hund in einem anderen Zimmer, sodass er beim Öffnen der Haustür nicht einfach direkt herauslaufen kann.
  • Kennst du die ungefähre Ankunftszeit des Postboten, kannst du deinen Hund während dieses Zeitraums mit einer kleinen Portion unseres Trockenfutters oder mit einem Spielzeug ablenken. So lernt der Vierbeiner nach und nach, dass bei gutem Benehmen auch etwas für ihn herausspringt.
  • Hast du einen guten Draht zum Postboten, kannst du ein kurzes persönliches Kennenlernen mit deinem Vierbeiner organisieren. Wenn dein Hund dem Postboten vertraut, bellt er ihn unter Umständen auch nicht mehr an.

Gerade bei Hunden, die das Anbellen des Briefträgers über Jahre hinweg verinnerlicht haben, kann die Abgewöhnung dieses Verhaltens jedoch leider etwas länger dauern. Hier solltest du einen langen Atem haben und einfach am Ball bleiben.

Was passiert, wenn mein Hund den Postboten beißt?

Keine Berufsgruppe wird so häufig von Hunden gebissen wie Briefträger. Auch wenn der Hund nur sein Revier verteidigen möchte, kann ein Biss rechtliche Folgen für dich als Eigentümer haben. Denn nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch muss der Halter grundsätzlich für alle von seinem Hund verursachten Personen- und Sachschäden aufkommen.

Ein allgemeiner Irrglaube ist, dass ein „Vorsicht Hund“-Warnschild Hundehalter vor eventuellen Schadensersatzansprüchen schützt. In den allermeisten Situationen ist das nicht der Fall. Daher ist es egal, ob der Postbote nur klingelt oder das Grundstück für die Lieferung betreten muss – als Zweibeiner haftest du immer für deinen Vierbeiner.

Die beste Absicherung für solche Situationen bietet dir eine Hundehaftpflichtversicherung. Eventuell anfallende Schmerzensgeldforderungen oder zerstörte Kleidung werden in der Regel von der Versicherung gedeckt.

Um das Anbellen oder gar das Beißen des Postboten zu vermeiden, solltest du deinem Hund idealerweise schon als Welpe antrainieren, dass Briefträger keine Gefahr für ihn darstellen. So lernt er von klein auf, dass der Postbote kein böser Eindringling ist und eigentlich nur seine Arbeit macht.

1 Gedanke zu „Eindringlinge mit Paket: Warum Hunde oft keine Postboten mögen“

  1. Ja der Postbote hat aber keine Zeit und wen er dann versucht den Hund unvermittelt anzufassen dann schnappt der Hund.Da fragt man vorher darf ich den Hund mal anfassen? unser Postbote hat von Hunden keine Ahnung…..man grabscht nicht nach Fremden Hunden…..und Zeit den Hund kennenzulernen nimmt er sich ja auch nicht.Also Freunde werden die beiden nicht mehr 😉

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