Pfotenpflege beim Hund: So gelingt die Pediküre!

Stell dir vor, du bist dein ganzes Leben lang barfuß unterwegs. Hört sich komisch an? Für deinen Hund ist das völlig normal. Tagein, tagaus und bei jedem Wetter berühren seine Pfoten direkt den Boden. Deshalb solltest du auch darauf achten, dass sie immer gut in Schuss sind.

Warum ist Pediküre beim Hund wichtig?

Hunde tragen keine Schuhe und kommen mit allem, was auf der Straße oder in der Wiese liegt, direkt in Kontakt. Samen, Steinchen, Streusplitt und -salz, Wasser, Müll und Schmutz … Doch all das berührt die Pfoten deines Hundes nicht nur, sondern könnte sich auch zwischen den Ballen festsetzen.

Das löst wiederum möglicherweise Schmerzen oder Entzündungen aus oder wird ein Nistplatz für Parasiten. Aus diesem Grund solltest du die Pfoten deines Freundes am besten nach jedem Spaziergang gut untersuchen und gegebenenfalls mit warmem Wasser reinigen.

Du kannst die Pfotenpflege bei deinem Hund durchaus selber machen. Dafür ist es wichtig, dass du deinem Hund die Prozedur vom Welpenalter an beibringst. So lernt er, dass es völlig normal ist, wenn du seine Pfoten anfasst und mit Gegenständen daran herumhantierst.

Woher weiß ich, dass die Krallen meines Hundes zu lang sind?

Der wichtigste Teil der Pfotenpflege beim Hund ist das Schneiden der Krallen. Wenn dein Hund viel draußen unterwegs ist, nutzen sich seine Krallen automatisch ab – ein bewusstes Schneiden ist daher seltener oder sogar überhaupt nicht notwendig.

Bei Rassen, die nicht so viel Bewegung brauchen, solltest du regelmäßig, mindestens wöchentlich, die Krallenlänge überprüfen. Die Krallen deines Hundes sind auf jeden Fall zu lang, wenn

  • sie den Boden berühren und sich dabei hochdrücken
  • dein Hund an Teppichen hängenbleibt
  • dein Vierbeiner nicht mehr gerne läuft oder spazieren geht und er offenbar Schmerzen dabei hat
  • er beim Laufen die Pfoten schräg stellt, lahmt oder hinkt
  • dein Hund häufig an den Pfoten leckt oder sie anknabbert

Wie schneide ich meinem Hund die Krallen?

Um deinem Hund die Krallen zu schneiden, brauchst du etwas Übung. Es ist sehr wichtig, nicht zu viel von der Kralle abzuschneiden, denn das gut durchblutete Nagelbett liegt im Inneren der Kralle. Wenn du das Nagelbett verletzt, blutet das nicht nur, sondern du tust deinem Liebling auch weh.

Für Anfänger ist es am besten, das Krallenschneiden nach einem Pfoten- oder Vollbad durchzuführen. Dann sind die Krallen weich und in der Regel ist das pinke Nagelbett gut zu sehen.

Verwende eine kleine Schere oder spezielle Nagelknipser für Hunde. Die Devise ist hier: Lieber etwas weniger abschneiden und dafür häufiger. Vergiss auch nicht die sogenannte Wolfskralle, die etwas weiter oben an den Hinterbeinen sitzt und oft länger wird als alle anderen Krallen.

Auch wenn viele Hunde das Pfotengeben gelernt haben, werden sie doch nervös, wenn du mit einer Schere in deren Nähe kommst. Schließe die Schere oder den Nagelknipser nahe der Pfoten deines Freundes ohne etwas abzuschneiden, damit er sich an das Geräusch gewöhnen kann.

Am Anfang kann es sein, dass du nur eine oder ein paar Krallen auf einmal schneiden kannst, bevor dein Hund nicht mehr mitspielt. Das ist in Ordnung, lobe deinen Freund ausgiebig für seine Geduld und versuche es am nächsten Tag noch einmal.

Ballenpflege & Haare kürzen

Vergiss auch nicht, auf die Ballenpflege zu achten. Besonders im Winter kann es bei Hunden zu rissigen und ausgetrockneten Ballen kommen. In diesem Fall solltest du deinen Freund mit Pfotenbalsam für Hunde verwöhnen. Das ist eine spezielle Fettcreme, die rissige Ballen wieder geschmeidig macht.

Hunde haben auch Haare zwischen den Pfotenballen, die du regelmäßig mit einer abgerundeten Schere kürzen solltest. Wenn diese zu lang werden und zwischen den Ballen hervorsprießen, kann dein Hund auf ihnen ausrutschen. Gemeinsam mit der Wärme und Feuchtigkeit zwischen den Krallen sind sie auch ein guter Nährboden für Parasiten.

Fazit

Pediküre und Fellpflege gehören zu deinen Aufgaben als Hundebesitzerin oder Hundebesitzer, auch wenn dein Hund davon nicht begeistert ist. Dein Tierarzt kennt Tricks, wie du sie deinem vierbeinigen Freund schmackhaft machen kannst. Und wenn ihr beide gleichermaßen unbegeistert davon seid, gibt es immer noch den Weg zum Profi, zum Hundefriseur.

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