Wenn es ums Apportieren geht, lassen sich viele Vierbeiner nicht zweimal bitten. Mit großer Freude flitzen sie dem geworfenen Gegenstand hinterher, um ihn dann voller Stolz ihren Zweibeinern zurückzubringen.
Dieses natürliche Verhaltensmuster liegt den Hunden zwar im Blut, sollte aber dennoch schon von klein auf mit ihnen geübt werden. Hier erfährst du, was genau Apportieren ist, warum jeder Hund diese Übung beherrschen sollte und wie du es deinem Vierbeiner am besten beibringst.
Was ist Apportieren beim Hund?
Ursprünglich stammt der Begriff „Apportieren“ aus dem Jagdjargon und beschreibt das Heranholen von erlegter Beute zum Jäger. Die Jäger machen sich hierbei den natürlichen Jagdinstinkt der Hunde zunutze. Für Vierbeiner ist es also schon fast ein Grundbedürfnis, in freier Bewegung Beute nachzujagen.
Die meisten Fellnasen haben mit der klassischen Jagd jedoch nicht mehr viel am Hut. Apportieren beschränkt sich heute daher fast immer auf eine spielerische Aktivität, in der ein Stöckchen, ein Ball oder andere Gegenstände geworfen und vom Hund wieder hergebracht werden.
Diese Übung schärft nicht nur die geistigen und mentalen Fähigkeiten der Fellnasen, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Mensch und Hund auf nachhaltige Weise.
Kann jeder Hund Apportieren lernen?
Im Grunde kann man jedem Hund das Apportieren beibringen. Das gemeinsame Spiel schweißt zusammen und bietet deinem Vierbeiner die Möglichkeit, sich so richtig auszupowern. Allerdings ist nicht jeder Hund automatisch Feuer und Flamme, wenn es ums Apportieren geht.
Unter den einst zur Jagd gezüchteten Hunderassen, z. B. dem Golden Retriever, zählt Apportieren zu den absoluten Lieblingsbeschäftigungen. Es gibt aber auch Hunderassen, wie den Spitz, die darauf nicht so viel Lust haben.
Apportieren: ab welchem Alter?
Egal bei welchem Hund – Apportieren funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip. Das Alter deines Vierbeiners solltest du bei dieser Aufgabe jedoch berücksichtigen.
Getreu dem Motto „Früh übt sich“ kannst du mit dem Apportiertraining schon ab einem Alter von etwa sechs bis acht Wochen beginnen. Die Aufmerksamkeitsspanne von Welpen ist allerdings ziemlich kurz, sodass du die Übung am besten auf nur wenige Minuten am Stück begrenzt. Ältere Hunde haben hingegen oft Gelenkprobleme, weshalb du es auch bei den Senioren mit dem Apportieren besser nicht übertreibst.
Wie bringe ich meinen Hund zum Apportieren?
Apportieren trainieren gelingt am besten mit folgenden Schritten:
- Als Grundvoraussetzung sollte dein Vierbeiner das „Aus“ beherrschen und von ihm zu dir gebrachte Gegenstände ohne Widerwillen hergeben.
- Idealerweise übst du mit deinem Hund in einer reizarmen Umgebung, sodass er nicht abgelenkt wird. Sichere den Apportiergegenstand anfänglich mit einer Schnur. So kann dein Vierbeiner damit gar nicht erst das Weite suchen.
- Während der Übung musst du deinem Hund verständlich machen, dass er für seine „Arbeit“ belohnt wird. Hierfür nutzt du am besten ein mit unseren Leckerli gefülltes Täschchen als Apportierdummy. Damit wird sich selbst der skeptischste Vierbeiner für das Apportieren begeistern lassen.
- Bringe nun die Aufmerksamkeit deines Hundes auf den Apportierdummy und wirf diesen anschließend ein paar Meter weit weg. Lass deinen Hund nicht direkt loslaufen, sondern bring ihm bei, dass er dies nur auf dein Kommando darf.
- Sobald du ihm das Kommando gegeben hast und er das Täschchen aufgenommen hat, lobst du ihn ausgiebig und rufst ihn wieder zu dir zurück.
- Überlässt er dir das Täschchen ohne Widerwillen, darfst du ihn mit einem Leckerli belohnen. Möchte er jedoch mit dir um das Täschchen kämpfen oder läuft gar damit weg, bekommt er nichts. So lernt er nach und nach, dass nur etwas für ihn herausspringt, wenn er dir das Täschchen überlässt.
- Bei regelmäßiger Wiederholung versteht dein Hund das Prinzip der Übung immer besser, sodass ihr es auch mit anderen Gegenständen versuchen könnt.
- Wie immer in der Hundeerziehung ist auch beim Apportieren Geduld und Kontinuität der Schlüssel zum Erfolg.