Gassigehen zählt für jeden Hund zu den Highlights des Tages. Umso mehr Spaß macht dies inmitten der malerischen Kulisse eines Waldes. Dort können sowohl Zwei- als auch Vierbeiner ihre Instinkte trainieren und die Natur mit allen Sinnen entdecken.
Um unangenehme Überraschungen beim Waldspaziergang zu vermeiden, gibt dir dieser Artikel nützliche Tipps für eure nächste Tour in den Wald und zeigt dir zudem die dort lauernden Gefahrenquellen auf.
Sind Hunde generell im Wald erlaubt?
Die gute Nachricht zuerst: In Deutschland darfst du mit deinem Vierbeiner in fast jedem öffentlichen Wald Gassi gehen. In manchen Bundesländern und zu bestimmten Jahreszeiten geht dies jedoch nur mit Leine.
In diesem Zusammenhang kommt das sogenannte Waldgesetz ins Spiel, das zum Schutz der Wildbestände dient. Je nach Bundesland schreibt das Waldgesetz vor, dass du zu bestimmten Zeiten mit deinem Hund nur mit Leine unterwegs sein darfst. Aktuell sieht diese Gesetzgebung für Waldspaziergänge folgendermaßen aus:
- Ganzjährig keine Leinenpflicht in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen
- Leinenpflicht während der Schonzeit (meist Februar bis Juli) in Bremen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
- Ganzjährige Leinenpflicht in Brandenburg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Schleswig-Holstein
Neben dem Waldgesetz greift diesbezüglich auch das Bundesjagdgesetz. Nach dieser Gesetzgebung musst du deinen Vierbeiner beim Waldspaziergang ohne Leine immer beaufsichtigen und sicherstellen, dass er keine Wohn- und Brutstätten von Wildtieren stört. Das Hinterherjagen von wilden Tieren ist ebenso verboten.
Da sich Gesetze jedoch schnell ändern, hältst du dich zum Wohle deines treuen Begleiters diesbezüglich am besten immer auf dem Laufenden!
Gefahren im Wald
Um im Wald keine böse Überraschung zu erleben, solltest du während des Spaziergangs stets auf diese potenziellen Gefahrenquellen achten:
Giftige Pflanzen und Pilze
Von giftigen Waldpilzen und Pflanzen bis hin zu Giftködern – gerade im Wald lauern gesundheitsschädliche Stoffe, von denen sowohl du als auch deine Fellnase lieber die Finger (bzw. Pfoten) lasst. Frisst dein Hund im Wald dennoch etwas Unbekanntes, solltest du danach auf eventuelle Vergiftungserscheinungen achten. Zeigen sich Symptome wie Übelkeit, Durchfall oder Appetitlosigkeit, heißt es: ab zum Tierarzt!
Infektionsherde
Herumliegendes Aas, abgestandene Wasserpfützen oder Kot anderer Tiere sind wahre Keimherde. Kommt dein Freund auf vier Pfoten damit in Kontakt, kann dies zu unangenehmen Infektionen, z. B. einer Parvovirose, führen. Halte deinen Hund deshalb bestmöglich von solchen Infektionsquellen fern.
Zecken
Jeder kennt sie, keiner ist ein Fan davon: Zwischen Frühjahr und Herbst ist Zeckensaison! Diese unerwünschten Blutsauger sind nicht nur nervig, sondern können sowohl an uns Menschen als auch an Hunde gefährliche Krankheiten übertragen – zum Beispiel Lyme-Borreliose. Am besten schützt du deinen Vierbeiner mit einem speziellen Hundehalsband gegen Zecken oder anderen antiparasitären Mitteln.
Auch Flöhe kannst du übrigens vermeiden, indem du deinem Hund ein Flohhalsband umlegst.
Extremes Wetter
Schnelle Wetterumschwünge sind im Wald keine Seltenheit. Passe die Gassi-Routine daher immer den aktuellen Vorhersagen an. Sowohl extreme Hitze als auch eisige Kälte können für dich und deinen Vierbeiner zur Gefahr werden.
Unfallpotenzial
Trotz der Abgeschiedenheit lauern im Wald allerlei Unfallgefahren. Gerade auf höher frequentierten Waldwegen tummeln sich oft viele Radfahrer und Wanderer. Um Wildunfälle zu vermeiden, sollte Hunden mit einem stark ausgeprägten Jagdtrieb ohnehin immer eine Hundeleine angelegt werden.
Dunkelheit
Die dichte Vegetation macht die Sichtverhältnisse im Wald schon tagsüber herausfordernd. Sobald es aber dunkel wird und dein Vierbeiner das Weite sucht, wirst du ihn garantiert nur schwer wieder finden. Ein leuchtendes Hundehalsband mit Reflektoren verschafft hier Abhilfe.
Waldspaziergang: Eine abwechslungsreiche Beschäftigung
Der Wald ist der perfekte Ort für unsere Fellnasen, um auf eine spielende Art die Sinne zu schärfen. Dort kannst du mit deinem Hund beispielsweise Verstecken spielen und so an seinem Aufmerksamkeitsvermögen arbeiten.
Suchspiele mit Leckerli oder spannendes Fährtenlesen trainieren den Geruchssinn, während ein kleiner Balance-Akt auf einem Baumstamm den Gleichgewichtssinn fördert. Im Wald kannst du außerdem in aller Ruhe die Leinenführigkeit trainieren und so die Bindung zwischen dir und deinem Vierbeiner nachhaltig stärken.
Solange du also mögliche Gefahren und Gesetze im Hinterkopf behältst, ist der Wald zweifelsohne ein perfekter Abenteuerspielplatz für dich und deinen Freund auf vier Pfoten.