Dürfen Hunde Pilze essen?

So viel Spaß es deinem Hund macht, draußen in der Natur frei zu laufen: Das Vergnügen kann auch mit ernsthaften Gefahren für seine Gesundheit verbunden sein, wenn du einen Augenblick nicht hinschaust. Wenn Pilze im Wald oder auf der Wiese sprichwörtlich aus dem Boden schießen, brauchst du besonders wachsame Augen. Denn eine Pilzvergiftung mit möglicherweise lebensbedrohlichem Ausgang ist das Letzte, was du deinem Liebling wünschst.
Wenn es dann doch einmal passiert und er einen vermeintlichen Leckerbissen frisst, fragst du dich mit Sicherheit, ob Hunde Pilze essen dürfen. Es sind zwar nicht alle Pilze giftig für Hunde. Trotzdem solltest du jederzeit wissen, was sofort zu tun ist, falls er doch mal einen Pilz frisst. Werde zum Pilz-Experten, um giftige Exemplare zu erkennen.

Welche Pilze dürfen Hunde essen?

Tatsächlich sind viele Pilzarten, die in Deutschland und Mitteleuropa wachsen, für Hunde essbar und nicht weiter schädlich. Aber mal Hand aufs Herz: Kennst du dich bei Pilzen wirklich gut aus? Selbst für Profis, die Pilze für den menschlichen Verzehr sammeln, ist die Bestimmung der Pilzart nicht immer einfach. Viele Pilze sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

Als Laie wirst du also bei einem in freier Natur wachsenden Pilz kaum ohne fachkundige Untersuchung sagen können, ob er für deinen Hund giftig ist – also gilt: Pfoten und Schnauze weg!

Unterschätzt wird häufig die Gefahr für den Hund durch Pilze auf dem Rasen im eigenen Garten – einem Raum, wo dein Vierbeiner unbeschwert herumtollen können sollte. Schau deshalb gerade bei feuchtem Wetter immer wieder nach, ob im Gras oder unter Bäumen Pilze zu finden sind. Gerade bei Staunässe oder an schattigen Stellen fühlen sie sich wohl und fangen an zu sprießen.

Bei so ziemlich allen Rasenpilzen handelt es sich um Arten, die weder für Mensch noch Hund genießbar sind. Gehe also im Zweifelsfall davon aus, dass Pilze im Rasen giftig für Hunde sind. Entferne diese Pilze möglichst vollständig, ohne sie dabei zu beschädigen, und entsorge sie im Hausmüll, damit sich ihre Sporen nicht weiter verbreiten. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch nach anderen für Hunde giftigen Gartenpflanzen Ausschau halten, die weg müssen.

Dürfen Hunde gekochte Pilze essen?

Aber was ist mit gekauften Pilzen aus dem Supermarkt? Einige Sorten eignen sich im gekochten Zustand tatsächlich für den Vierbeiner.

  • Hunde können Champignons essen
  • Shiitake-Pilze sind für Hunde geeignet
  • Pfifferlinge sind für Menschen eine Delikatesse, dürfen aber auch vom Hund gefressen werden
  • Austernpilze können ebenfalls Hundenahrung sein
  • Steinpilze darf ein Hund grundsätzlich verzehren

Die kalorienarmen Champignons sind prinzipiell tolle Nährstofflieferanten. Sie enthalten neben Proteinen auch die Mineralstoffe Eisen, Kalium, Magnesium, Zink und Phosphat sowie die Vitamine D, E, K und Vitamine aus der B-Gruppe. Gib sie aber nur in kleinen Mengen und niemals roh, sondern koche sie immer, da sie aufgrund des Chitins in den Zellwänden ansonsten schwer verdaulich sind. Falls dein Vierbeiner generell Verdauungsprobleme hat, verzichte ganz auf Pilze.

Es gibt aber einen guten Grund, der dagegen spricht, dass du deinen Hund mit Pilzen fütterst – selbst wenn sie ungiftig sind und er sie gut verträgt: Am besten lernt er erst gar nicht, dass Pilze essbar sind. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er sich draußen in der Natur an Pilzen vergreift – und damit auch, dass er tatsächlich einmal einen Giftpilz erwischt.

Die gefährlichsten Waldpilze für Hunde

Einige Pilzarten, die im Wald oder auf der Wiese wachsen, bergen ein besonders hohes Gefahrenpotenzial für Hunde:

Einen giftigen Fliegenpilz (Amanita muscaria), der auch Hunden schadet, erkennst du schnell an seinem charakteristischen roten Hut mit weißen Punkten. Weiße Punkte auf einer meist gelblichen Kappe zeigt der Narzissengelbe Wulstling (Amanita gemmata), der ebenfalls giftig ist

Der Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) ähnelt optisch dem Champignon, hat aber in der Regel einen leichten Grünstich. Dieser Pilz ist übrigens auch für den Menschen hochgiftig.

Auch beim Gift-Häubling (Galerina marginata) heißt es aufpassen: Dieser Pilz, der häufig an morschem Holz wächst, sieht dem ungiftigen Gemeinen Stockschwämmchen relativ ähnlich.

Die Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa) mit ihrer auffälligen, sattelförmigen Kappe ist je nach Unterart essbar, kann aber auch giftig sein. Auf Experimente verzichten du und dein Hund also besser.
Weitere besonders giftige Pilze in Deutschland und Mitteleuropa, die sich dein Vierbeiner auf keinen Fall einverleiben sollte, sind der Satansröhrling, der Pantherpilz, der Rötling und Risspilze. (152)

Symptome einer Pilzvergiftung beim Hund: Erkennung und Behandlung

Manchmal hast du vielleicht gar nicht gemerkt, dass dein Hund Pilze im Garten gefressen hat. Oder du hast es zwar gesehen, bist dir aber unsicher, ob er ein giftiges Exemplar erwischt hat. Kennst du alle Symptome, die auf eine Pilzvergiftung beim Hund hinweisen können? Und wie unterscheidest du sie von anderen Erkrankungen?

Je nach Pilzsorte sind unterschiedliche Arten von Gift enthalten. Diese können sich auf verschiedene Bereiche des Hundekörpers auswirken und unterschiedlich stark sein. Beim Verdacht, dass dein Hund Pilze gefressen hat, solltest du ihn sorgfältig beobachten, ob es Anzeichen für eine Vergiftung gibt.

Welche Symptome können auf eine Pilzvergiftung beim Hund hinweisen?

  • Zittern
  • Krampfanfälle
  • Panik
  • Schwierigkeiten, geradeaus zu laufen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Lethargie
  • Allgemeine Schwäche
  • Gelbfärbung von Haut und anderem Gewebe
  • Starkes Sabbern
  • Schweißausbrüche
  • Bewusstlosigkeit

Einige Pilze sind für Hunde giftig, manche davon beim Verzehr sogar lebensgefährlich. Ihr Gift kann Körperzellen zerstören, aber auch zu Leber- und Nierenversagen führen.

Zu den typischen Symptomen bei Leberversagen zählt die Gelbfärbung von Haut und anderem Körpergewebe, die allerdings auch andere Ursachen haben kann, die mit der Leber zu tun haben.

Wenn Durchfall und Erbrechen auftreten, hat im besten Fall ein eher schwaches Pilzgift für eine kräftige Magen-Darm-Verstimmung gesorgt – dann sollte nach wenigen Tagen wieder alles in Ordnung sein, wenn kein Gift mehr im Hundekörper ist. Hinter diesem Symptombild können auch viele andere Gründe stecken. Vor allem dann, wenn weitere Symptome hinzukommen, solltest du auf eine tierärztliche Abklärung nicht verzichten. So kannst du sichergehen, dass mit deinem Liebling alles in Ordnung ist.

Neurotoxine wie Muskarin, das zum Beispiel im Fliegenpilz oder verschiedenen Arten von Trichterlingen steckt, wirken sich auf das autonome Nervensystem des Hundes aus. Wichtige Körperfunktionen funktionieren dann nicht mehr. Die übermäßige Produktion von Schweiß, Speichel oder Tränenflüssigkeit kann ein Anzeichen dafür sein. Möglicherweise fängt dein Hund auch an zu zittern oder sein Puls wird langsamer, sein Blutdruck sinkt und das Atmen fällt ihm schwer. Oder er kann nicht mehr geradeaus laufen. Auch Panik zählt zu den möglichen Symptomen, wenn der Hund einen Pilz gefressen hat, der ein Neurotoxin enthält.

Lethargie und allgemeine Schwäche können viele Ursachen haben, zum Beispiel Nährstoffmangel. Aber sie können eben auch auftreten, wenn dein Hund eine Pilzvergiftung hat.

Ist es wirklich eine Pilzvergiftung oder doch etwas anderes?

Nicht immer lässt sich eine Pilzvergiftung eindeutig von einer anderen Erkrankung abgrenzen. Viele Symptome sind recht allgemein und können bei vielen Krankheiten oder einem Unwohlsein des Vierbeiners auftreten. Verdacht schöpfen solltest du immer, wenn mehrere der aufgeführten Symptome gleichzeitig auftreten – und vor allem, wenn sie plötzlich einsetzen und/oder intensiv sind.

Überlege auch, wie wahrscheinlich es ist, dass dein Hund tatsächlich an einer Pilzvergiftung leidet: Wenn du gesehen hast, wie dein Hund Pilze im Wald oder Garten frisst, ist das natürlich ein deutliches Anzeichen. Vielleicht hast du aber auch im Garten oder beim Waldspaziergang festgestellt, dass gerade Pilzsaison ist – typischerweise insbesondere im Herbst oder immer dann, wenn es draußen feucht ist.

Für endgültige Klarheit kann ein Besuch in der Tierarztpraxis oder Tierklinik sorgen. Suche sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als einmal zu wenig mit deinem Vierbeiner auf. Wichtig: Eine mögliche Pilzvergiftung ist immer ein Notfall, bei dem es um Stunden oder sogar Minuten geht, also begib dich nach einem Anruf sofort mit deinem Hund dorthin!

Was sollte ich tun, wenn mein Hund Pilze gefressen hat?

Wenn du weißt, dass dein Hund bei einem Waldspaziergang Pilze gefressen hat, beobachte ihn in den nächsten Minuten und Stunden genau. Zeigt er auffällige Symptome? Wenn er erbricht oder Durchfall bekommt, neurologische Ausfallerscheinungen hat, die Haut sich verfärbt oder er anfängt zu zittern, wird es höchste Zeit zu handeln.

Umgekehrt gilt aber auch: Wenn dein Vierbeiner entsprechende Symptome zeigt, solltest du gerade im Herbst immer auch an eine Pilzvergiftung denken – selbst dann, wenn du nicht weißt, ob der Hund Pilze gefressen hat und die Symptome tatsächlich daher kommen.

Einige Sofortmaßnahmen kannst du schon daheim durchführen, um das Schlimmste zu verhindern. Am besten ist es natürlich, wenn du deinen Liebling auf frischer Tat ertappt hast. Dann kannst du versuchen, zumindest Teile des Pilzes aus dem Hundemaul zu holen – achte aber darauf, dass er nicht versehentlich zubeißt und du dich nicht an den scharfen Hundezähnen verletzt.

In deine Notfall-Hundeapotheke gehören auf jeden Fall Kohletabletten, vielleicht hast du aber auch welche in deiner eigenen Hausapotheke. Kohletabletten können viele Giftstoffe schnell binden. Dadurch gelangt das Pilzgift in geringerer Konzentration in den Blutkreislauf; mögliche Folgen können abgemildert werden.

Am besten ist es, wenn der Hund sich erbrechen kann, um so viel wie möglich vom Pilzgift aus dem Körper zu bekommen. Eigene Versuche, ihn zum Erbrechen zu bringen, solltest du nur nach Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin durchführen – etwa dann, wenn es nicht möglich ist, ihn zeitnah in die Praxis zu bringen. Ein Hausmittel kann zum Beispiel gesättigte Kochsalzlösung sein. Besser ist allerdings, wenn die Tiermediziner ihm ein sogenanntes Emetikum verabreichen.

Der Besuch in der Tierarztpraxis ist bei einer Pilzvergiftung ohnehin ein Muss. Selbst wenn sie sich als vergleichsweise harmlose Magen-Darm-Verstimmung entpuppen sollte, können nur die Menschen vom Fach ausreichend Gewissheit geben. 

Falls dein Vierbeiner noch etwas vom Pilz übrig gelassen hat, nimmst du die Überreste gleich mit in die Tierarztpraxis – das erleichtert es dem Tierarzt, das Toxin zu erkennen und die richtige Behandlung einzuleiten. Auch ein Foto des verdächtigen Pilzes kann hilfreich sein.

Fazit: Was Hundebesitzer über Pilze wissen sollten

Nicht alle Pilze sind giftig für den Hund – aber wenn es doch passiert ist und dein Liebling ein giftiges Exemplar erwischt hat, ist von dir schnelles, gewissenhaftes und besonnenes Handeln gefragt. Falls du den Verdacht hast, dass er einen Giftpilz gefressen hat, stelle deinen Vierbeiner ohne Zögern schnellstmöglich in der Tierarztpraxis vor.

Du kannst aber auch im Vorfeld viel dafür tun, dass es gar nicht zu dieser gefährlichen Situation kommt. Achte beim Gassigehen grundsätzlich darauf, dass dein Hund nichts frisst. Leine ihn an gefährdeten Stellen am besten an. Wenn du einen eigenen Garten hast, suche dort regelmäßig nach Pilzen und entferne sie sofort vollständig.

Auch auf die ungiftigen Pilzarten kannst du im Futterplan für deinen Vierbeiner getrost verzichten. Champignons enthalten zwar einige wichtige Nährstoffe. Aber du kannst deinen Hund mit speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmten Hundefutter von tails.com füttern. Dann bekommt er auch ganz ohne Pilze alles, was er braucht und was seine Gesundheit unterstützt.

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