Um unsere Vierbeiner ranken sich allerlei Mythen, die allerdings nicht immer der Wahrheit entsprechen. Obwohl viele dieser Mythen mittlerweile widerlegt sind, gibt es einige, die sich selbst unter den eingefleischtesten Hundekennern hartnäckig halten.
In diesem Artikel gehen wir näher auf die wichtigsten Hundemythen ein und verraten dir, was wirklich an ihnen dran ist.
Hundesenioren können nichts mehr lernen
Ein großer Irrglaube unter Hundehaltern ist, dass ältere Vierbeiner keine neuen Kommandos oder Tricks mehr erlernen können. Das ist nicht korrekt, denn auch Hundesenioren sind noch neugierig und lernbereit. In der Realität verhält es sich so wie bei uns Menschen: Ältere Hunde können durchaus neue Dinge lernen, nur eben etwas langsamer.
Welpenschutz unter allen Hunden
Häufig wird behauptet, dass erwachsene Hunde instinktiv schonender mit Welpen umgehen. Dies trifft jedoch nur auf die ersten fünf bis sieben Lebenswochen zu. Danach ist es vorbei mit der Schonfrist! Vor allem Hündinnen können daher durchaus feindselig auf fremde Welpen reagieren.
Ein wedelnder Schwanz bedeutet automatisch Freude
Die Annahme, dass eine wedelnde Rute beim Hund immer Freude signalisiert, ist leider falsch. Zwar kann ein Vierbeiner mit einem wedelnden Schwanz seine Freude zum Ausdruck bringen, allerdings kann dies ebenso gut ein Anzeichen für Angst oder Unentschlossenheit sein. Wenn dein Hund nur langsam mit dem Schwanz wedelt und gleichzeitig die Ohren anlegt, spricht das eher für Nervosität.
Schweinefleisch ist für Hunde tabu
Von Kalziummangel bis hin zu vegetarischer Ernährung – unter Hundebesitzern halten sich zahlreiche Ernährungsmythen. Einer dieser Mythen betrifft auch Schweinefleisch. Richtig ist: Rohes Schweinefleisch solltest du in der Tat nicht an deinen Vierbeiner verfüttern, da es den für Hunde gefährlichen Aujeszky-Virus enthalten kann. Vollständig durchgekochtes und ungesalzenes Schweinefleisch ist in Maßen aber eine willkommene Abwechslung.
Sieben Menschenjahre entsprechen einem Hundejahr
Dieser Mythos ist schlichtweg falsch. Das biologische Alter von Vierbeinern hängt von zahlreichen Faktoren ab, z. B. Veranlagung, Größe oder Rasse.
Die etwas genauere Faustregel in dieser Hinsicht lautet: Das erste Jahr im Leben eines Hundes entspricht 15 Menschenjahren, das zweite etwa neun Menschenjahren und alle darauffolgenden Jahre ungefähr vier bis fünf Menschenjahren.
Du möchtest mehr dazu wissen? In unserem Blog haben wir bereits einen Artikel über das Hundealter in Menschenjahren für dich parat.
Vorsicht geboten bei knurrenden Hunden
Knurren bei Vierbeinern ist nicht automatisch ein Zeichen für aggressives Verhalten. Wenn Hunde knurren und dabei ihre Ohren anlegen oder das Fell sträuben, solltest du dies als Warnung verstehen. Wedelt der Vierbeiner gleichzeitig mit seiner Rute und hat womöglich noch sein Lieblingsspielzeug in der Schnauze, ist Knurren aber vielmehr ein Ausdruck von freudiger Erregung.
Mit Leckerli kann man jeden Hund erziehen
Klar, mit unseren Leckerli kannst du wahrscheinlich selbst den widerspenstigen Vierbeiner anfreunden. Allerdings kommt es bei der Erziehung aufs Timing an. Hunde verbinden mit einer Belohnung nämlich nur den direkt vorhergehenden Moment. Ein Leckerli in der falschen Situation kann Fehlverhalten daher sogar fördern.
Vierbeiner haben ein schlechtes Gewissen
Für uns Menschen ist der reuige Blick unserer Vierbeiner ein ultimativer Beweis für ihr schlechtes Gewissen. Aktuelle Studien deuten jedoch darauf hin, dass Schuldgefühle nicht zu den Emotionen von Hunden gehören. Schimpfst du deinen Hund, nachdem er etwas angestellt hat, verhält er sich unterwürfig. Ein schlechtes Gewissen hat er dabei aber höchstwahrscheinlich nicht.
Kranke Hunde fressen Gras
Falls du deinen Vierbeiner beim Fressen von Gras ertappst, musst du dir nicht direkt Sorgen um seine Gesundheit machen. Exzessives Grasfressen bei Hunden kann zwar auf Mangelerscheinungen oder Verdauungsprobleme hindeuten. In vielen Fällen fressen sie es aber nur, weil es ihnen einfach schmeckt.
Hunde können keine Farben sehen
Oft wird behauptet, dass Vierbeiner alles nur in Schwarz-Weiß sehen und keine Farben wahrnehmen können. Weit gefehlt! Hunde können sehr wohl unterschiedliche Farben erkennen, allerdings nicht so ausgeprägt wie wir. Das hat einen einfachen Grund: Die Netzhaut bei Hunden fokussiert sich eher auf Bewegungen als auf Farben, sodass sie potenzielle Beute nicht aus den Augen verlieren.