Wir alle wissen: Der Hund ist des Menschen bester Freund. Wir kennen ihn als treuen Begleiter und Beschützer, als liebevolles Familienmitglied und sportlichen Kumpanen.
Manche Vierbeiner gehen zusätzlich einer Beschäftigung nach und arbeiten als Blindenführhunde oder für die Polizei. Andere wiederum werden regelmäßig zu Helden: Als Rettungshunde kommen sie bei Katastrophen aller Art zum Einsatz.
Vielleicht hast auch du einen Vierbeiner daheim, der das Zeug zum Helden hat. Aber welche Hunderassen eignen sich als Rettungshund? Je nach Einsatzgebiet haben sich als Rettungshunde typische Rassen wie der Deutsche Schäferhund, der Border Collie, aber auch Retriever-Arten wie der Labrador Retriever als besonders talentiert gezeigt.
Kannst du dir so ein sinnstiftendes, aber auch herausforderndes Hobby für dich und deinen Vierbeiner vorstellen? Dann findest du hier Inspiration:
Lawinenhunde
Werden Personen von einer Schneelawine erfasst und unter ihr begraben, ist Eile geboten. Lawinenhunde sind für die Rettungsteams unersetzliche Helfer. Der Grund: Dank ihres ausgeprägten Geruchssinns sind sie in der Lage, einen Menschen noch unter einer bis zu vier Meter hohen Schneedecke zu erschnüffeln.
Allerdings müssen Rettungshunde für diesen lebensrettenden Job lange und intensiv ausgebildet werden. Bereits als Welpe beginnt das Training: Zu Beginn schauen die Jungtiere anderen Mitgliedern der Hundegruppe beim Üben zu. So findet eine schrittweise Annäherung zwischen den Hunden und letztlich eine Rudelbildung statt.
Jüngere Hunde üben jede Woche, denn im Extremfall müssen die Hundeführer sich auf deren Fähigkeiten und physische Fitness verlassen können. Und auch ältere, bereits erfahrene vierbeinige Lebensretter müssen mindestens einmal monatlich ein Training absolvieren, bei dem der Ernstfall simuliert wird.
Trümmersuchhunde
Das feine Näschen, das Hunde auszeichnet, macht sie neben dem Einsatz in verschneiten Regionen auch für Trümmergebiete – etwa nach Erdbeben – wertvoll.
Zu den Aufgaben und Eigenschaften der Trümmersuchhunde zählen:
- Aufnehmen menschlicher Witterung
- Filtern von Gerüchen
- Diszipliniertes, vorsichtiges Begehen von Trümmerschichten
- Gehorsamkeit gegenüber Hundeführer
- Ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit, ohne sich durch schwierige Bedingungen ablenken zu lassen
- Hohe Belastbarkeit
Ein Trümmersuchhund zeigt verschüttete Personen zum Beispiel durch lautes Bellen oder Scharren an. Es sind in tatsächlichen Notsituationen immer mindestens zwei Hunde im Einsatz. Die Wiederholung der Suche durch einen zweiten Suchhund dient der Fehlervermeidung.
Krebs erschnüffelnde Hunde
Die vorangegangenen Beispiele haben dir sicherlich einen Eindruck vom besonderen Spürsinn vermittelt, den Hunde besitzen. Nun liegen sogar Studienergebnisse vor, denen zufolge Hunde in der Lage sind, auch Krebs bei Menschen zu erschnüffeln. Diese Erkenntnis könnte für die Krebsvorsorge von bahnbrechender Bedeutung sein.
Der Grund für diese superheldenhafte Schnüffel-Power: Ihre Geruchsrezeptoren sind zehntausendfach feiner als unsere. In den USA nahm man dies zum Anlass, Beagle darauf zu trainieren, den Unterschied zwischen dem Blut von Menschen mit und ohne Lungenkrebs zu erkennen.
Und das hat sich gelohnt: Ihre überwältigende Erfolgsquote betrug beinahe 97 Prozent! Das ist besonders wertvoll, da Früherkennung die Überlebenschancen der Betroffenen massiv vergrößert. Daher kann man zu Recht behaupten: Hunde treten auch in diesem Bereich als unsere Lebensretter auf.
Wasserortungshunde & Wasserrettungshunde
Die Aufgabe von Wasserortungshunden ist die Suche nach ertrunkenen Personen. Es geht also nicht um deren Rettung, sondern vielmehr um ihre Bergung. Die von Ertrunkenen ausgeschütteten Geruchsmoleküle kann ein speziell ausgebildeter Hund dank seiner bis zu 220 Millionen Riechzellen aufnehmen und bis zu ihrer „Quelle“ verfolgen.
Im Anschluss an die Lokalisierung können Ertrunkene von Tauchern geborgen werden. Wasserortungshunde sind nach einer intensiven Ausbildung in der Lage, in den Fluten umgekommene Personen bei Unterwassertiefen von über 50 Metern zu orten.
Wasserrettungshunde wiederum helfen menschlichen Wasserrettern. Baywatch auf vier Pfoten sozusagen. Das Rettungspersonal kann sich dank der Fellnase auf die Fixierung des Patienten fokussieren, während das Tier sich um das Abschleppen von Retter und Gerettetem kümmert. Diese Hunde können sogar in Seenot befindliche Kleinboote abschleppen und ans Ufer befördern.
Fazit
Na, hat dein Gefährte das Zeug zum Rettungshund? Prinzipiell muss der Hund nur fit, leistungsstark und an Aufgabenlösung interessiert sein.
Abschließend bleibt noch folgende Frage zu klären: Was kostet eine Ausbildung zum Rettungshund eigentlich und wie lange dauert sie? Die mindestens 2 Jahre währende Ausbildung umfasst wöchentliches Training von Hund und Hundeführer. Hinzu kommt die Ausrüstung. So entstehen über die Zeit je Rettungshundeteam Kosten in Höhe von 6.000–8.000 Euro.
Sicherlich keine geringe Summe, doch ein gerettetes Menschenleben – unbezahlbar!