Deine Lieblingsschuhe, das neue Skateboard deines Sohnes und sogar Möbel – vor deinem Hund und seinen kräftigen Zähnen ist nichts sicher? Das ist wirklich sehr ärgerlich, aber es gibt Lösungen dafür, die wir dir hier gerne präsentieren möchten. Wenn du dich fragst, warum dein Hund alles ankaut, ist die Antwort zunächst relativ einfach: weil er ein Hund ist. Das heißt aber nicht, dass du das einfach so akzeptieren musst!
Kauen alle Hunde Dinge an und machen sie kaputt?
Kauen ist zunächst einmal ein ganz natürliches Hundeverhalten. Vor allem, wenn dein Hund einer Rasse angehört (oder eine Rasse in sich hat), deren ursprüngliches Zuchtziel mit seinen Zähnen zu tun hatte: Dazu gehören Jagdhunde, Apportierhunde und viele mehr… Denn dann ist sein Bedürfnis, Dinge in das Maul zu nehmen, noch wesentlich größer.
Hunde müssen kauen. Manche müssen auch Sachen zerfetzen, zerreißen und zerstören. Einige von euch kennen das sicher, wenn sie am Morgen das geliebte Kuscheltier in allen Einzelteilen vorfinden. Tatsächlich ist das aber ein ganz natürliches Verhalten, Teil ihres Beutetriebs und ihres Fressverhaltens. Zudem kann das Kauen sie innerlich beruhigen und bei Stress entspannend wirken – und es macht ihnen außerdem Spaß!
Aber seien wir mal ehrlich. So ein Hundeleben kann oftmals ziemlich langweilig sein. Selbst wenn ihr etwa 2 Stunden pro Tag mit ihm spazieren geht, bleiben immer noch 22 Stunden übrig, an denen er wenig zu tun hat. Einige Zeit kann man sicherlich mit Schlafen, Training und sozialen Kontakten füllen. Dennoch bleiben noch viele Stunden und die ewige Frage „Was kann ich jetzt tun?“ Für viele Hunde lautet die Antwort dann (auch aufgrund mangelnder Alternativen): KAUEN.
Kauen ist für viele eine optimale Freizeitbeschäftigung, wenn ihnen langweilig ist.
Wie kann ich es verhindern, dass mein Hund Dinge ankaut und kaputt macht?
Das größte Problem ist ja, dass es zahlreiche Dinge im Haus gibt, die unser Hund nicht ankauen sollte. Je nach Saison werden das noch einige Dinge mehr, wie der Weihnachtsbaum mit Dekoration und Geschenken, die Osternester (meist mit Süßigkeiten, die nicht hundegeeignet sind) sowie zusätzliche Schuhe und Sportgeräte im Sommer. All das ist natürlich spannend für deinen Hund und er möchte es am liebsten mit allen Sinnen erkunden: schnüffeln, annagen, schlecken, darauf herumkauen usw.
Wie bei allen Verhaltensproblemen sollten wir zunächst einmal nicht überlegen „Wie schaffe ich es, dass mein Hund aufhört …?“, sondern wir sollten vielmehr versuchen zu verstehen, warum der Hund dieses Verhalten zeigt. Und dann könnten wir darüber nachdenken, was er ansonsten tun könnte.
Deine Kau-Checkliste
- Akzeptiere, dass das Kauen ein natürliches Verhalten ist. Dein Hund muss dieses Bedürfnis befriedigen und es ist grundsätzlich kein falsches oder schlechtes Verhalten. Außer sie zeigen es immer dann, wenn sie alleine gelassen werden.
- Gib deinem Hund sichere und passende Dinge zum Kauen. Das hindert ihn daran, Dinge kaputt zu machen, die er nicht kaputt machen soll. Spielzeuge, die man mit Futter füllen kann oder Schleckmatten, auf die man Futter streichen kann, sind auf jeden Fall eine optimale Beschäftigung. Ansonsten kannst du Leckerli auch in kleinen Kartons verstecken, die er zerreißen darf oder Küchenrollen präparieren. Oder ein DIY-Spielzeug basteln. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt, solange die verwendeten Materialien unbedenklich für deinen Hund sind.
- Räume auf! Hunde Wissen nicht immer, was ihnen gehört und was nicht. Schuhe oder Spielzeuge, die direkt vor ihrer Nase liegen, sind natürlich sehr verführerisch. Am besten räumst du alles in geschlossene Schränke oder weiter nach oben, wo dein Hund nicht hinkommt.
- Vermeide Langeweile. Achte darauf, dass dein Hund ausreichend Bewegung erhält – mehrere Einheiten pro Tag unterbrechen den Tag besser. Wichtig ist auch, dass er richtig Spaß bei den Spielen/beim Training/bei der Bewegung hat. Direkte Interkation ist dabei ausschlaggebend.
- Bringe deinem Hund bei, sich zu entspannen. Das heißt, wenn du arbeitest oder beschäftigt bist, sollte er zufrieden an deiner Seite liegen können.
- Spiele mit deinem Hund oder lenke ihn ab. Unterbrich deine Tätigkeit etwa alle zwei Stunden und nimm dir Zeit für ein Spiel mit deinem Hund. Oder gib ihm ein Beschäftigungsspielzeug, wie eine Schleckmatte (mit leckerem Aufstrich), ein Puzzle-Spielzeug oder ähnliches.
- Schaffe Hundebereiche in deinem Zuhause. Verwende Türgitter, Laufgitter oder eine lange Leine, um deinen Hund davon abzuhalten, herumzuwandern und Dinge zu finden, die er nicht finden soll. Besonders wichtig ist das, wenn er zahnt oder seine neuen bleibenden Zähne ausprobieren möchte. Wenn du ihn alleine lässt, achte darauf, dass er in einem Bereich ist, wo er nichts Unerwünschtes ankauen kann.
Und nicht vergessen:
Alle Hunde müssen kauen. Und manche finden es befriedigend, Dinge kaputt zu reißen, zu zerstören oder komplett zu zerkauen.
Das Geheimnis ist es, ihnen ausreichend Dinge zu geben, auf denen sie herumkauen können, sie ausgiebig zu beschäftigen und zu bewegen, damit sie nicht zu viel Zeit haben und auf „dumme“ Ideen kommen.
Das Kauthema kennen wir nur zu gut! Trotz dreimal täglich Gassi gehen, Leckmatten und Rinderhaut-Kauknochen, war unser Hund ständig mit irgendwas im Mund beschäftigt – Schuhe, Jacken, DVDs, Orangen, you name it. Mit drei Kindern im Haus ist das Chaos vorprogrammiert und irgendetwas liegt immer herum. Aber dann hat sich unser Vierbeiner in das Affen-Kuscheltier meines Sohnes verguckt, ein Mitbringsel aus einem Souvenirshop. Seitdem lässt er die Sachen, die er nicht kauen soll, in Ruhe. Die Rinderknochen und Co. sind natürlich weiterhin im Einsatz, aber wenigstens ist das Chaos mit den anderen Sachen vorbei!
Der Bericht war sehr hilfreich. Unser Hund zerrbeißt besonders gern die Reißverschlüsse der Kissenbezüge!