Dürfen Hunde Obst fressen?

„Esst mehr Obst“ – wenn du gerne Früchte auf dem Wochenmarkt kaufst, hast du diesen Slogan sicher schonmal gesehen. Oft ist er auf Papiertüten gedruckt. Tatsächlich gilt Obst für Menschen als sehr gesund. Für deinen Hund gilt das nur bedingt. Manche Obstsorten können dank der vielen Vitamine und Ballaststoffe eine gute Ergänzung für die Ernährung deines Vierbeiners sein. Ob als Snack oder als Beigabe zum Futter. Andere sind für Hunde weniger gut geeignet oder sogar regelrecht giftig.

Welches Obst Hunde fressen dürfen, welche Früchte eher schädlich für sie sind und welches Obst für Hunde giftig ist – das erfährst du hier. Darüber hinaus verraten wir dir ein paar Tipps, wie du das Hundefutter hin und wieder mit einer Obst-Portion variieren kannst. Spoiler: Dein Vierbeiner wird’s lieben.

Dieses Obst dürfen Hunde fressen

Manche Früchte können ein leckerer, gesunder Snack für Hunde sein. Du kannst sie ihm einfach so geben, unters Futter mischen oder auch in einem hundefreundlichen Rezept verwenden. Teste vorab mit einer sehr kleinen Menge, ob dein Hund die Frucht verträgt. Manche Tiere haben Allergien und können ggf. mit Beschwerden auf den Obstsnack reagieren. Welche Obstsorten sind also für Hunde geeignet:

1. Dürfen Hunde Äpfel fressen?

Oh, ja! Äpfel sind gut für Hunde: Sie sind ballaststoffreich, fettarm und ein erfrischender Hundesnack – es gibt übrigens auch leckere Apfelrezepte für deinen Hund. Füttere allerdings nur die Haut und das Fruchtfleisch, da die Kerne Spuren von Cyanid enthalten, das giftig für Hunde ist. Das in Apfelkernen enthaltene Cyanid, auch bekannt als Blausäure, ist übrigens auch für Menschen giftig. Wir sind groß genug, um ein oder zwei Apfelkerne problemlos zu vertragen. Insbesondere bei kleinen Hunden solltest du aber lieber vorsichtig sein.

2. Dürfen Hunde Bananen fressen?

Wenn du dich schon mal gefragt hast, ob dein Hund Bananen fressen darf – ja, Hunde vertragen die süßen Früchte gut. Die meisten Vierbeiner sind sogar ganz wild danach. Bananen sind reich an Kalium und Kohlenhydraten und bringen auch viele Nährstoffe mit in den Napf. Allerdings enthalten sie auch viel Fruchtzucker. Aus diesem Grund solltest du sie nur sparsam füttern oder eine kleine Menge in einem hundefreundlichen Rezept verwenden. Ein kleiner Tipp: Auch zur Zubereitung von Hundeeis im Sommer oder anderen Leckereien für Hunde eignet sich Banane gut.

3. Dürfen Hunde Blaubeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren fressen?

Beeren sorgen für den perfekten Nährstoff-Boost: Sie enthalten viel Vitamin C, E und K und sind vollgepackt mit sekundären Pflanzenstoffen wie Anthocyanin, das eine antioxidative Wirkung hat. Blaubeeren enthalten viele Vitamine aus der B-Gruppe wie beispielsweise Folsäure und Vitamin B6, während Brombeeren eine gute Kalium- und Magnesiumquelle sind. Himbeeren hingegen sind süß und nicht allzu kalorienreich, perfekt als kleiner Snack für Hunde, die auf ihr Gewicht achten müssen. 

Wenn du deinem Vierbeiner etwas richtig Gutes tun willst, kannst du ihm im Sommer auch hin und wieder ein paar Heidelbeeren anbieten. Die wildwachsenden kleinen, blauschwarzen Beeren sind auch bei den freilebenden Urahnen deines Hundes, den Wölfen, sehr beliebt. Sie enthalten wenig Zucker, dafür viele Ballaststoffe, Antioxidantien, Vitamin C und Beta-Carotin. Mehr als fünf Beeren pro Tag für einen kleinen und bis zu zehn Beeren für einen großen Hund sollten es allerdings nicht sein, damit seine Verdauung nicht durcheinander kommt.

4. Dürfen Hunde Erdbeeren fressen?

Streng genommen sind Erdbeeren ja keine Beeren, sondern sogenannte „Sammelnussfrüchte“. Um solche Feinheiten wird sich dein Vierbeiner aber nicht scheren. Die saftig-süßen roten Power-Pakete stecken voller Vitamine, Folsäure und gesundheitsfördernden Antioxidantien und sind zur gelegentlichen Fütterung für deinen Hund durchaus geeignet. Ob frisch oder gefroren, die Nährstoffe bleiben gleich. Am besten, du probierst einfach aus, was dein Hund lieber mag.

5. Dürfen Hunde Birnen fressen?

Vitamin C und Ballaststoffe machen Birnen zu einem wertvollen Snack für Hunde. Denke nur bitte immer daran, die Kerne zu entfernen, bevor du deinem Hund ein Scheibchen Birne in den Napf gibst. Denn auch Birnenkerne enthalten, genau wie Apfelkerne, das giftige Cyanid.

6. Dürfen Hunde Tomaten fressen?

Moment mal, Tomaten sind doch Gemüse…? Aus kulinarischer Sicht ja, botanisch gehören sie zum Obst. Erste Wahl für deinen Hund sollten rohe Tomaten nicht unbedingt sein: Sie sind Nachtschattengewächse und enthalten Solanin, das für Hunde giftig ist. Deswegen sollten Stengel, Blattgrün und auch der Strunk von Tomaten keinesfalls im Magen deines Tieres landen. Sie enthalten die höchste Konzentration des Giftes. Je reifer die Tomate, desto weniger Solanin ist in ihr enthalten. Hat dein Hund jedoch – bewusst oder versehentlich – ein wenig gekochte Tomate zu sich genommen, brauchst du dir in der Regel keine Sorgen machen. Im Gegenteil: In kleinen Mengen sind gekochte Tomaten für deinen Hund sogar gesund.

7. Dürfen Hunde Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen fressen?

Ja, diese saftigen Sommerfrüchte kannst du deinem Hund füttern. Das Innere des Steins ist jedoch giftig. Gib deinem Hund die Früchte also besser nie im Ganzen. Das Fruchtfleisch von Aprikosen, Pfirsichen und Pflaumen enthält viele Antioxidantien wie Chlorogensäure und ist darüber hinaus reich an Vitamin C, E, K und B sowie an Kalium.

8. Dürfen Hunde Ananas, Kiwi und Mango fressen?

Ananas ist süß, lecker und vitaminreich und schmeckt den meisten Hunden gut. Auch enthält sie das Enzym Bromelain, das verdauungsfördernd wirken kann. Achte darauf, dass die Ananas ganz reif ist, bevor du deinem Haustier kleine Stücke davon gibst. Unreife Ananas ist für dein Tier giftig. Beachte auch, dass Ananas viel Fruchtsäure enthält, was den Magen deines Hundes reizen kann. 

Ähnliches gilt für Kiwi. Sie kann ein gesunder Leckerbissen für deinen Hund sein, wenn du ihm ein kleines Stückchen gibst. Mehr als eine Scheibe sollte es jedoch nicht sein. Auch Mango ist eine gesunde Leckerei für deinen Vierbeiner. Sie enthält weniger Säure als Ananas und Kiwi, dafür viele Vitamine und ist herrlich süß. Das wissen auch Hunde sehr zu schätzen. Da die Schale von Mangos oft mit Pestiziden behandelt wird, solltest du sorgfältig darauf achten, sie vorher zu schälen. Auch überreif sollten die Früchte nicht sein. Sie entwickeln sonst Gase im Verdauungstrakt, die deinem Hund Probleme bereiten können.

9. Dürfen Hunde Wassermelone fressen?

Gute Frage! Auch Wassermelonen sind ein geeignetes Obst für Hunde. Sie enthalten, wie schon ihr Name sagt, viel Wasser. Auch sind sie recht zuckerarm. Besonders im Sommer können Wassermelonen eine erfrischende, vitamin- und mineralienreiche Ergänzung des Futters sein. Gefrorene Wassermelonen-Stücke können auch die Zahnungsphase deines Haustiers unterstützen. Entferne sorgfältig die Schale und auch die Kerne, bevor du sie ihm gibst. Wassermelonenkerne enthalten im Gegensatz zu Apfel- oder Aprikosenkernen keine Blausäure. Dennoch sind sie nicht gut für deinen Hund, denn sie sind schwer verdaulich. Zu viele Kerne können schlimmstenfalls zu einem Darmverschluss führen.

Welches Obst dürfen Hunde nicht fressen?

Während viele Früchte zu einer gesunden Ernährung bei Hunden beitragen können, solltest du andere lieber meiden. Welches Obst Hunde nicht fressen dürfen, erfährst du hier: 

  • Zitrusfrüchte: Frische Orangen, Zitronen, Limetten und Grapefruit solltest du vermeiden. Ganze Zitrusfrüchte können deinem Vierbeiner Probleme bei der Verdauung verursachen. Auch Mandarinen gehören dazu – Hunde und Mandarinen vertragen sich nämlich nicht. Die Frage, ob frische Zitrusfrüchte für den Hund genauso gesund sind wie für uns, müssen wir also leider verneinen. 

Für Zitrusextrakte hingegen gilt das nicht. Sie enthalten weder ätherische Öle noch Psoralen, was giftig für deinen Hund ist. Deshalb können Zitrusextrakte in geringer Menge als Bestandteil im Futter verwendet werden. Sie werden für ihre antioxidativen Eigenschaften geschätzt.

  • Trockenfrüchte: Datteln, Aprikosen, Feigen … wenn Obst getrocknet wird, konzentriert sich der Zuckergehalt. Folglich sind Trockenfrüchte für Hunde nicht geeignet. Selbst dann nicht, wenn die Früchte frisch für sie verträglich sind. Rosinen sind sogar giftig für Hunde – ebenso wie Weintrauben. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt. 

Welches Obst ist giftig für Hunde?

Du siehst, Obst ist nicht gleich Obst. Und nicht alles, was für Menschen gut ist, ist auch gut für deinen Hund. Manche Früchte sind für Hunde sogar giftig – wie so manches andere, was Hunde gar nicht fressen dürfen. Folgende Früchte sind für deinen Vierbeiner tabu:

1. Weintrauben, Rosinen und Johannisbeeren

Niemand weiß so recht, warum diese Früchte so gefährlich für Hunde sind. Eine Theorie ist, dass sie eine Schimmelart enthalten, die giftig für Hunde ist. Auch sind Trauben und Johannisbeeren teils stark pestizidbelastet. Doch ganz gleich, welchen Grund es gibt: Sowohl Weintrauben und Rosinen als auch Johannisbeeren werden mit Symptomen wie Nierenversagen bei Hunden in Verbindung gebracht. Füttere sie auf keinen Fall.

2. Heckenbeeren

Während einige Beeren sehr nährstoffreich sind und damit gut für Hunde, sind viele, die du bei einem Sommerspaziergang findest, weniger geeignet. Vogelbeere, Winterbeere und Holunderbeere sind schädlich, bzw. giftig für deinen Vierbeiner. Auch Wacholderbeeren und Eiben sollte er keinesfalls fressen. Wenn sich dein Hund also einem Strauch oder einer Hecke nähert, die voller Beeren hängt, solltest du ihn lieber daran hindern, davon zu naschen. 

Wie kann ich neue Früchte zum Futter hinzufügen? 

Wie bei jedem neuen Futter, das du deinem Hund gibst, solltest du ihn langsam daran gewöhnen und mit einer kleinen Menge anfangen. Hier sind unsere Top-Tipps, wie du neues Obst für Hunde einführen kannst:

1. Handelt es sich um Obst, welches für Hunde geeignet ist?

Bevor du deinem Hund eine neue Obstsorte anbietest, solltest du unbedingt prüfen, ob diese für Vierbeiner geeignet ist. Es gibt zahlreiche Ausnahmen und auch Fütterungsempfehlungen, die du befolgen solltest. Und auch wenn du dich schon gut mit der Fütterung deines Haustiers auskennst, macht es Sinn, noch einmal nachzulesen.

2. Auf Schimmel und Gärung prüfen

Gib deinem Hund nur frische Früchte. Schimmel ist für Hunde genauso schädlich wie für Menschen. Wenn du Obstbäume im Garten hast, achte darauf, dass dein Hund zur Erntezeit nicht das faulige, vergorene Obst vom Boden frisst.

3. Sorgfältig zubereiten

Wasche jedes Obst sorgfältig oder entferne die Schale, bevor du es deinem Hund zu fressen gibst – genauso, als ob du es für dich zubereitest.

4. Langsam einführen

Auch wenn eine Frucht grundsätzlich für Hunde geeignet ist, kann eine zu große Menge zu Magenverstimmungen führen. Das gilt insbesondere, wenn du das Obst für deinen Hund neu einführst. Um dies zu vermeiden, gib deinem Hund zu Beginn ein kleines Stück und erhöhe die Menge mit der Zeit, bis sie in etwa der Menge eines Leckerlis entspricht.

5. Auf die Menge achten

Obst kann für Hunde in kleiner Menge gesund sein, aber zu viel davon ist in der Regel schädlich. Besondere Vorsicht ist bei Obst mit hohem Zuckergehalt geboten, wie Erdbeeren und Bananen. Mehr über das Idealgewicht von Hunden und wie du es erreichst, erfährst du hier. 

Hast du Fragen zu diesem Thema? Möchtest du wissen, ob Hunde auch Gemüse fressen können? Oder bist du dir insgesamt nicht sicher, was du Hunden ohne Bedenken füttern kannst? Unser Team aus Tierärzten und Ernährungsexperten kennt sich damit aus und hilft dir gerne weiter. Kontaktiere uns unter hallo@tails.com. Wenn dir das zu umständlich ist – keine Bange. Das Futter bei tails.com kannst du individuell auf die Bedürfnisse deines Hundes zusammenstellen lassen. Du musst deinem Vierbeiner also gar nicht zusätzlich Obst füttern. Das Obst für deinen Hund kannst du einfach als leckeres, optionales Beiwerk betrachten. Im Futter von tails.com hat er schon alles, was er braucht, um gesund und munter zu sein.

Checkliste: Dürfen Hunde und Katzen diese Früchte essen?

ÄpfelJa
BananenJa
BlaubeerenJa
HimbeerenJa
HeidelbeerenJa
BrombeerenJa
ErdbeerenJa
BirnenJa
TomatenNein
AprikosenJa
PfirsicheJa
PflaumenJa
AnanasJa
KiwiJa
MangoJa
WassermeloneJa
Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Limetten, Grapefruit…)Nein
getrocknete Früchte (Dattel, Aprikosen, Feigen…) Nein
WeintraubenNein
RosinenNein
JohannisbeerenNein
VogelbeerenNein
WinterbeerenNein
HolunderbeerenNein
Quellen

https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/toxische_reaktionsprodukte/cyanid/index.htm#:~:text=Blaus%C3%A4ure%20(Cyanid)%20ist%20eine%20hochgiftige,pflanzeneigene%20Enzym%20%CE%B2%E2%80%93Glucosidase%20freigesetzt.

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/antioxidantien-helfer-gegen-freie-radikale-10575

https://www.nationalgeographic.de/tiere/2019/06/beerenfresser-lauerjaeger-das-geheime-leben-der-woelfe-von-minnsota

https://praxistipps.focus.de/heidelbeeren-fuer-hunde-welches-obst-wirklich-geeignet-ist_120620

https://umweltakademie.baden-wuerttemberg.de/juli#:~:text=Aus%20botanischer%20Sicht%20ist%20die,N%C3%BCsschen%2C%20die%20auf%20ihr%20wachsen

https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/03/sind-erdbeeren-gesund/#:~:text=Aufgrund%20ihres%20hohen%20Fols%C3%A4uregehaltes%20sind,Magen%2DDarm%2DProblemen%20f%C3%BChren

https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/zuckerarmes-obst–10-fruechte-mit-sehr-wenig-zucker_31610018-31607744.html

https://www.eufic.org/de/gesund-leben/artikel/gehoren-tomaten-zum-obst-oder-zum-gemuse-und-warum/

https://www.netdoktor.de/medikamente/bromelain/

https://praxistipps.focus.de/mango-fuer-hunde-was-sie-darueber-wissen-sollten_106938

1 Gedanke zu „Dürfen Hunde Obst fressen?“

  1. Mein Hund frisst die Johannisbeeren direkt vom Busch und die runtergefallenen. Bis jetzt hat er noch nie Probleme danach gehabt.
    Soll ich ihm das jetzt verbieten?

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