Beutetrieb beim Hund: Was genau ist das?

Auch der süßeste kleine Schoßhund kann dich überraschen, wenn er auf einmal ein Kaninchen sieht und schneller hinterherjagt, als du schauen kannst. Schuld daran ist der Beutetrieb, den er immer noch in seinen Genen hat. Bei vielen Rassen ist das Beuteverhalten sogar erwünscht und gehört zum Zuchtziel.

Woher stammt der Beutetrieb beim Hund?

Bei den Urahnen der heutigen Hunde sicherte der Beutetrieb das Überleben. Die frei lebenden Tiere mussten schließlich irgendwie an ihr Futter kommen. Damals sorgten noch keine Menschen durch eine Bestellung von Hundefutter auf tails.com dafür, dass es den Vierbeinern schmeckt und an nichts fehlt. Selbst war der Hund – und der Wolf ebenso. Das Beuteverhalten steckt also unabhängig von der Rasse in den Genen mit drin.

In der Entwicklung zum modernen Haushund, der eng mit dem Menschen zusammenlebt, gab es noch ein paar Zwischenschritte. Immerhin musste der Hund in der Nähe des Menschen nicht mehr unbedingt selbst jagen, sondern konnte sich auch aus den Abfällen der Zweibeiner das Beste herauspicken.

Die Menschheit wiederum kam auf die Idee, sich die Instinkte und Talente der Vierbeiner zunutze zu machen. Durch Zucht entstanden unterschiedliche Hunderassen – Jagdhunde, aber auch andere Arbeitshunde.

Beuteverhalten bei Arbeitshunden

In der Jagd haben Arbeitshunde ihren festen Platz. Natürlich gibt es auch noch andere Arbeitshunde, die wieder ganz andere Charaktereigenschaften brauchen – wie etwa Hütehunde, Spürhunde, Blindenführhunde oder Therapiehunde.

Als Jagdhund kann das Tier sein natürliches Beuteverhalten voll ausleben. Es folgt als Verhaltenskette einem bestimmten Muster:

  • Orientieren / Ausschau halten
  • Fixieren / Belauern / Vorstehen
  • Anschleichen
  • Hetzen
  • Packen / Halten
  • Töten / Schütteln
  • Zerlegen
  • Fressen

Natürlich jagt ein moderner Hund nicht mehr nach Beute, die er erlegt und frisst, um seinen Hunger zu stillen. Als Menschen müssen wir ihm daher beibringen, wie weit er gehen darf und wann seine Aufgabe abgeschlossen ist. Klare Signale sind der Schlüssel zum Erfolg. Eine Belohnung zum richtigen Zeitpunkt ist ein nettes Extra, aber gar nicht nötig. Denn schon der Abschluss einer Teilaufgabe ist ein Erfolgserlebnis.

Manche Hunde können einige Aufgaben in dieser Kette besonders gut lösen. Entsprechend diesen Stärken sind sie für die Zucht verschiedener Arbeitshunderassen ausgewählt worden.

So gehst du mit dem Beutetrieb deines Hundes um

Was bei manchen Hunderassen erwünscht ist, kann bei einem reinen Gesellschaftshund zum Problem werden. Der rassebedingt mehr oder weniger stark ausgeprägte Beutetrieb ist nur ein Faktor. Er wird grundsätzlich immer erhalten bleiben.

Ein weiterer Faktor ist die Impulskontrolle. Hier kannst du ansetzen, um das Beuteverhalten deines vierbeinigen Lieblings in gesunde Schranken zu verweisen. In Kombination dazu könnt ihr an der Aufmerksamkeit arbeiten – die vor allem auf dich gerichtet sein sollte und weniger auf das, was gerade in der freien Natur über Felder hoppelt oder durch den Wald läuft.

Ziel ist die zuverlässige Abrufbarkeit deines Hundes in jeder Situation. Daher gehören neben grundlegenden Befehlen wie „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ auf jeden Fall auch ein Rückruf in das Repertoire, auf den dein Vierbeiner sicher hören sollte, bevor du ihn frei laufen lässt.

Erkenne an, dass ein kleiner Jäger in deinem Hund steckt, der bei Erfolg stolz und glücklich ist. Aber du kannst beeinflussen, was genau in sein Beuteschema fällt. Das kann ein Ball sein, den er dir nach dem Werfen freudig immer wieder anschleppt, wenn er dafür eine Belohnung und Anerkennung bekommt.

Viele Hundesportarten stellen deinem Vierbeiner Aufgaben, bei denen er seine Intelligenz unter Beweis stellen kann. Außerdem ist Hundesport die perfekte Gelegenheit, um auf spielerische Weise am Gehorsam zu arbeiten. Agility könnt ihr allein und im Verein üben. Nimm dein vierbeiniges Energiebündel zum Auspowern mit auf deine Joggingrunden, lass es beim Inlineskating neben dir laufen oder mach mit ihm eine Radtour.

Fazit

Wenn du das Beuteverhalten kennst, das für die Rasse deines Hundes typisch ist, kannst du ihn gezielt unterhalten und ihm dort konsequente Grenzen setzen, wo es nötig ist. Wenn du viel mit ihm spielst und ihm Aufgaben stellst, die seinen natürlichen Trieben entgegenkommen, leben auch die Kaninchen bei euch wieder entspannter.

Schreibe einen Kommentar