Mein Hund hat Angst: Was kann ich dagegen tun?

Ein treuherziger Blick, freudiges Schwanzwedeln, fröhlich die Straßen herunter spazierend: So sehen wir unsere Vierbeiner am liebsten. Doch auch Hunde können an psychischen Krankheiten leiden, wie Depression, Zwangsstörung oder Angstzuständen. Hier erläutern wir, warum dein Hund ängstlich sein könnte und was du dagegen unternehmen kannst.

Anzeichen für Angst beim Hund

Alles wäre viel einfacher, wenn dir deine Fellschnauze sagen könnte, wie es ihr geht. In gewissem Sinne tut sie das auch – mithilfe ihrer Körpersprache. Wenn dein Hund in einer bestimmten Situation Angst hat, zeigt er dir das durch Dinge wie:

  • Ruhelosigkeit oder hohe Alarmbereitschaft
  • angelegte Ohren
  • Hecheln
  • Zittern, Niederkauern oder Verstecken
  • Winseln, Bellen oder Heulen
  • Knurren oder Zähnezeigen
  • Schnappen oder Beißen

Warum ist mein Hund so verängstigt?

Für junge Welpen ist es ganz besonders wichtig, dass du sie an so viele verschiedene Situationen, Menschen und andere Hunde wie möglich gewöhnst. Dies nennt man Sozialisierung und du hast etwa die ersten 16 bis 18 Wochen des Hundelebens dafür Zeit.

Wenn dein tierischer Freund nicht ausreichend sozialisiert wurde, kann es sein, dass er in einer für ihn bislang unbekannten Situation Angst bekommt. Er weiß dann nicht, wie er angemessen reagieren soll und zeigt dir durch die obige Körpersprache, dass er sich nicht wohlfühlt.

Dazu kommt noch erlerntes Verhalten, das durch schlechte Erfahrungen hervorgerufen wird. Wenn dein Hund etwa jedes Mal im Park von fremden Artgenossen verbellt wird, merkt er sich das und wird im Park eher ängstlich sein. Die Hauptgründe für Ängstlichkeit in Hunden sind wie folgt.

Laute Geräusche

Dies ist wahrscheinlich der häufigste Grund, warum dein Vierbeiner Angst hat. Hunde hören wesentlich besser als Menschen und mögen deshalb keinen Lärm. Zu den Lärmquellen gehören Sirenen und Autohupen, aber auch Haushaltsgeräte wie Föhn oder Staubsauger und sogar dein Fernseher.

Besonders zu Zeiten wie Silvester oder bei Karnevalsumzügen solltest du dich lieber nicht mit deinem Hund gemeinsam in den Trubel stürzen. Dein Hund wird es dir danken. Wir haben übrigens Tipps für Nächte mit Feuerwerken.

Trennungsangst

Dein Liebling ist nicht gerne alleine und als Rudeltier ist das nur verständlich. Bis zu 18 % der Hunde reagieren mit Angst auf deine Abwesenheit und tun das durch Zerstörungswut, lautes Bellen oder andere unerwünschte Verhaltensweisen kund.

Behandlung: Verhaltenstherapie, Geduld und ganz viel Liebe

Wenn du siehst, dass dein Vierbeiner Angst hat, dann solltest du das ernst nehmen und etwas dagegen unternehmen. Besonders wenn sich seine Ängstlichkeit längerfristig durch zerstörerisches Verhalten oder Appetitlosigkeit zeigt, solltest du einen Tierarzt zurate ziehen.

Verhaltenstherapie für Hunde

Eine der besten Behandlungen von Ängstlichkeit ist die Verhaltenstherapie oder Desensibilisierung. Hierbei setzt du deinen Liebling ganz bewusst der Angst machenden Situation aus – sehr langsam und nur Schritt für Schritt.

Wenn er etwa Angst vor Gewittern hat, spiele ihm ein Video vor, lass ihn am (zunächst geschlossenen) Fenster sitzen, setze dich mit ihm an die offene Haustür und so weiter. Erst wenn dein Hund einen Schritt problemlos meistert, gehst du zum nächsten über. Diese Behandlung erfordert viel Zeit und Geduld – du kannst deinen Hund mit Zuneigung und Leckerli belohnen, wenn er einen Schritt meistert.

Viel Bewegung

Gehe mit deinem Vierbeiner viel nach draußen und spiele mit ihm, so oft du kannst. Körperliche Bewegung hebt nicht nur die menschliche Stimmung! Und wenn dein treuer Freund müde ist, stellt sich die Entspannung gleich viel leichter ein.

Unterstützung durch Medikamente

Wenn dein Hund besonders ängstlich ist, kann dein Tierarzt auch Beruhigungsmittel für ihn verschreiben. Anders als die Verhaltenstherapie sind sie allerdings keine langfristige Lösung. Frage deinen Tierarzt, ob sie in deinem Fall sinnvoll sind.

Wenn du denkst, dass dein Hund in gewissen Situationen zu ängstlich ist, dann sprich auf jeden Fall mit deinem Tierarzt. Er kann dir helfen, Krankheiten auszuschließen und eine weitere Behandlung für deinen vierbeinigen Freund planen. Denn nichts ist schöner, als zu einem entspannten Hund nach Hause zu kommen.

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