Auch wenn wir unsere Hunde lieben, legen sie manchmal merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag, die vielen Menschen peinlich sind: Er schnüffelt an Hundehinterteilen oder im Schritt von Menschen, er rammelt alles, was ihm zwischen die Pfoten kommt, springt an fremden Leuten hoch …
Und: Er möchte unbedingt dabei sein, wenn du auf Toilette gehst. Fairerweise muss man sagen, dass du ihm ja auch dabei zusiehst. Aber unser menschliches Schamgefühl ist eben doch nochmal anders ausgeprägt.
Warum möchte dein Hund unbedingt mit dir aufs Klo gehen? Hier erfährst du mehr, und auch, wie du dieses Verhalten unterbinden kannst – sofern du das möchtest.
Privatsphäre adé!
Es bleibt doch in der Familie
Als unsere Hunde noch Wölfe waren und im Rudel den dunklen Wald durchstreiften, waren sie zu gewissen Zeiten besonders verletzlich: Beim Fressen, Schlafen und beim Geschäft verrichten etwa. Dann haben immer einige Mitglieder des Rudels auf die anderen aufgepasst.
Wenn dein Hund mit dir auf die Toilette kommen will, sieht er dich also als Teil seines Rudels an, das gerade besonders angreifbar ist. Und so könnte es sein Beschützerinstinkt sein, der ihn dazu bringt, dir bis aufs stille Örtchen zu folgen.
Privat – was heißt das?
Auch kennen Hunde keine Privat- oder gar Intimsphäre. Ihr Leben ist ein offenes Buch. Und da sie selbst nichts zu verbergen haben (außer vielleicht ein paar angeknabberte Schuhe), kannst du ihnen dieses Konzept auch nicht beibringen.
Ich hab dich doch lieb!
Es ist auch ein Zeichen, dass dich deine Fellnase richtig gern hat, wenn sie sich immer in deiner Nähe aufhält. Bei manchen Hunden kann es sich aber auch um Trennungsangst handeln. Oder du bist tagsüber nicht zu Hause und er möchte so die vermisste Zeit wieder aufholen.
Hier riecht es … interessant
Dein Vierbeiner hat eine wesentlich bessere Nase als du. Die Toilette bzw. das Badezimmer übt mit den verschiedenen Gerüchen eine besonders große Anziehungskraft aus. Auch wenn du das Klo nach jeder Benutzung putzt, riecht es im Bad doch nach allen möglichen Reinigungsmitteln, Shampoo, Seife, Toilettenpapier und feuchten Handtüchern … Ein Paradies für die neugierige Hundenase.
Was versteckst du da?
Besonders Welpen sind verspielt und neugierig. Wenn du immer wieder in einem Zimmer verschwindest, in das dein Freund nicht hineindarf, erhöht das natürlich die Spannung. Er wird immer wieder versuchen, mitzukommen, nur um zu sehen, was denn da so interessant ist.
Tipps für mehr „Me-Time“ am stillen Örtchen
Jetzt weißt du also, warum dein Hund dich nicht gern allein lässt. Wenn du aber doch gerne in dieser speziellen Situation deine Privatsphäre wahren möchtest, gibt es ein paar Tipps und Tricks:
Mit einem älteren Hund hast du die wichtigsten Befehle wie „Warte“ oder „Sitz“ schon trainiert. Dann musst du diese nur vor der Toilettentür aussprechen und dein Hund sollte auf dich hören.
Wenn er aber trotzdem jault, bellt oder an der Türe kratzt, solltest du ihn beim Herauskommen ignorieren. Wie bei jedem Training gilt auch hier: Nur erwünschtes Verhalten wird gelobt und mit Leckerli belohnt, also wenn er still auf dich wartet.
Ist deine Fellnase super neugierig oder hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt? Dann lass ihn die Toilette kurz inspizieren, bevor du sie benutzt. So kann er sehen, was drinnen ist, und sicherstellen, dass dir nichts Böses passieren kann, während er draußen wartet.
Du kannst auch versuchen, deinen Hund mit einem Spielzeug oder ähnlichem abzulenken, bevor du die Tür hinter dir schließt. Auf jeden Fall solltest du auch hier ruhig und gelassen bleiben. So lernt dein Vierbeiner, dass es ganz normal ist, wenn Zweibeiner sich allein und unbeobachtet erleichtern.
Fazit
Gehört bei dir Pinkeln in tierischer Gesellschaft zum Alltag, muss dir das nicht peinlich sein. Es ist relativ normal. Möchtest du aber deine Privatsphäre im Bad haben, lässt sich das mit ein bisschen Erziehungsarbeit auch leicht bewerkstelligen.