Der Akita: ein ruhiger Beschützer

Kennst du die Geschichte von Hachiko, der jahrelang am Bahnhof von Shibuya auf seinen Besitzer gewartet hat, auch nachdem dieser leider verstorben war? Hachiko, der heute noch am Bahnhof wartet (mittlerweile als Statue), war ein Akita – eine der loyalsten Hunderassen der Welt.

Herkunft

Akitas, auch Akita Inu genannt, stammen aus der gleichnamigen Präfektur im Norden Japans und gehören zu den ältesten Hunden der Welt. Sie gehören mit einer Größe von 60 bis 70 cm und einem Gewicht von bis zu 60 kg zu den größeren Hunderassen.

Diese Vierbeiner haben einen großen Kopf mit hübschen, schwarzen Augen. Ihr Markenzeichen ist aber der Schwanz, der fest eingerollt ist und häufig auf dem Rücken aufliegt. Japanische Akitas sind in der Regel weiß bis rötlich-braun, ihre amerikanischen Verwandten können auch schwarz oder gestromt sein.

Akitas wurden im 17. Jahrhundert aktiv gezüchtet und zunächst für die Jagd und als Wachtiere eingesetzt. Ihr Besitz war lange Zeit auf die kaiserliche Familie Japans und hohe Adelige beschränkt. Die Schriftstellerin Helen Keller brachte einen Hund nach Amerika und half, die Rasse weltweit populär zu machen.

Temperament: intelligent, mutig und eigenständig

Akitas sind sehr loyal gegenüber ihren Familienmitgliedern. Sie nehmen ihren Status als Wachhund aber durchaus ernst und sind Fremden gegenüber zurückhaltend, unter Umständen sogar aggressiv. Wenn es um die eigene Familie geht, sind diese Hunde aufgeschlossen älteren Kindern gegenüber.

Mit anderen Haustieren vertragen diese Fellnasen sich leider nicht so gut und sind in Einzelhaltung am zufriedensten. Sie sind auch zu Artgenossen, besonders des gleichen Geschlechts, eher unfreundlich – Ausflüge zur Hundewiese solltest du mit deinem Akita also lieber bleiben lassen.

Mit viel Training und Sozialisierung ab dem Welpenalter lassen sich diese Auswirkungen des Akita-Temperaments und ihres Wächterinstinkts etwas abmildern. Der große Liebling am Hundespielplatz werden sie aber nie. Im freien Gelände solltest du deinen Akita an der Leine lassen, damit sein Jagdtrieb nicht überhandnimmt.

Bewegung

Obwohl die Vierbeiner als Jagdhunde gezüchtet wurden, kommen sie mit relativ wenig Bewegung aus. Einmal täglich rund 30 Minuten spazieren gehen und kürzere Runden zu anderen Zeiten – und dein Akita ist glücklich.

Auch ein Garten ist bei diesen Hunden gerne gesehen und sie nehmen gerne aktiv am Familienleben teil. Sie können zwar etwas eigenwillig sein, Agility ist für sie dennoch gut geeignet.

Was du außerdem über Akitas wissen solltest

Es stimmt, dass Akitas nur bellen, wenn es nötig ist – du kannst sie also auch gut alleine zu Hause lassen. Das heißt aber nicht, dass sie immer leise sind – im Gegenteil! Akitas sprechen gerne mit sich selbst und murmeln oder knurren leise, um ihre Gedanken zu ordnen oder mit dir zu teilen.

Diese Hunde nehmen gerne Dinge ins Maul. Du kannst ihnen also beibringen, dir die Hausschuhe oder die Zeitung zu holen. Manche Akitas gehen so weit, dich am Handgelenk zu nehmen, wenn sie dir etwas zeigen möchten. Wenn dir das unangenehm ist, solltest du dieses Verhalten sehr früh unterbinden.

Da es im Norden Japans ziemlich kalt ist, haben Akitas eine sehr dichte Unterwolle, die sie auch im Winter warmhält. Zweimal im Jahr gibt es einen Fellwechsel, dein Akita haart dann mehr als sonst. Bürste ihn am besten zu dieser Zeit täglich.

Als große Rasse sind diese Hunde anfällig für Magendrehungen, wobei sich der Magen des Hundes um die eigene Achse dreht und dabei selbst abschnürt. Das erkennst du daran, dass sich der Bauch deines Hundes stark aufbläht, wie eine Trommel. Dies ist lebensgefährlich, und du musst sofort zum Tierarzt, der eine Notoperation durchführt.

Obwohl Akitas sehr loyal zu ihren Eigentümern sind, können sie doch eigenwillig sein, brauchen ihr Leben lang viel Training und eine freundliche, aber feste Hand. Das macht diese Hunderasse leider nicht geeignet für Menschen, die sich das erste Mal einen Hund anschaffen möchten.

Wenn du aber schon Erfahrung mit Hunden gesammelt hast, und einen besonders hingebungsvollen Vierbeiner haben möchtest, ist ein Akita eine gute Wahl. Auch wenn dein eigener Akita nirgends als echte Statue verewigt wird – in seinem Herzen bist du garantiert für immer eingraviert.

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