Warum jagt mein Hund seinen Schwanz?

Dein vierbeiniger Wirbelwind jagt seinen Schwanz: Was auf den ersten Blick lustig wirkt, kann durchaus einen ernsteren Hintergrund haben. Die Gründe, weshalb dein Hund seinen Schwanz zu jagen scheint, sind sehr unterschiedlicher Natur. Wir erklären dir, welche Ursachen dieses Verhalten haben kann – so kannst du bei Bedarf etwas dagegen unternehmen.

Also: Warum tun Hunde das?

Ein paar Faktoren können erste Hinweise geben, woran es liegt, dass die eigene Rute für deinen Hund zum verführerischen Ziel wird.

Zum Beispiel das Alter: Lernt dein Welpe oder Junghund gerade erst die Welt kennen und ist ein wahres Energiebündel? Oder wird dein Vierbeiner langsam senil?

Tritt das Verhalten erst in der letzten Zeit auf, dafür aber gehäuft? Oder macht dein Hund das schon lange? Oder war es eine einmalige Aktion?

Die ernstzunehmenden Ursachen

Es juckt an der Rute oder tut weh

Dein Hund fängt seit Kurzem an, sich ganz untypisch für ihn im Kreis zu drehen, um an seine Rute zu kommen? Im Erfolgsfall knabbert er wie wild daran? Gerade wenn ein Verhalten ganz neu auftritt, lohnt es sich, genauer hinzusehen.

Der Grund wird in den meisten Fällen ein Jucken sein, aber auch Schmerzen kommen als Übeltäter infrage sein. Was auch immer es ist: Er möchte es bekämpfen. Und er kommt nur schwer an seinen Schwanz heran, um sich dort so zu kratzen wie an anderen Körperstellen.

Beispielsweise bevorzugen Flöhe die Hinterläufe und auch die Rute. Manchmal kann man das mit bloßem Auge erkennen, aber eine Lupe kann auch hilfreich sein. Auch weitere Schädlinge und Parasiten sowie Entzündungen können Grund für das neue Benehmen deiner Fellnase sein – sowie gereizte Haut. Du kannst selbst überprüfen, ob du eine optische Auffälligkeit wie eine Verletzung, fehlendes Fell oder eine Veränderung der Haut feststellst.

Dein Tierarzt ist hier der richtige Ansprechpartner. Bei uneingeladenen Gästen im Fell deines Vierbeiners können etwa Tabletten helfen. Eine sorgfältige und häufige Grundreinigung deiner Wohnräume gehört meistens auch zu dem Programm. Bei gereizter Haut kann je nach Schweregrad eine Salbe, Tabletten oder Öle die Lösung sein.

Pure Langeweile & zu wenig Auslastung

In stressigen Zeiten kommt die „schnelle Gassirunde um den Block“ häufiger zum Einsatz? Nachvollziehbar. Doch sich im Kreis drehen, an Gegenständen knabbern und ähnlicher Quatsch sind die Kommunikationsmittel, mit denen dein Hund dir mitteilen möchte, dass er mehr Auslastung braucht. Ihm ist dann schlicht und einfach langweilig.

Das Gegenmittel? Hier bist du gefragt: Schenke ihm mehr Zeit und Aufmerksamkeit – und sorge dafür, dass er seinen Bewegungsdrang voll ausleben kann. Du kannst ihm auch kleine Aufgaben geben, die den Geist fordern, oder mit ihm Kunststückchen trainieren. Stunden, in denen du anderweitig beschäftigt bist, kann dein Hund mit spannenden Spielzeugen verbringen.

Zwangsstörung

Ein gesteigertes Aufmerksamkeitsbedürfnis, dem nicht entsprochen wird, kann auch zu einer Zwangsstörung führen. Das ist in den meisten Fällen bereits vor der Geschlechtsreife deines Hundes ersichtlich. Ein Warnzeichen ist, dass dein Vierbeiner nicht mehr auf deine Ansprache reagiert, weil er wie in Trance immer weiter seine Rute verfolgt.

Hier hilft ein Verhaltenstraining, um die Abläufe zu verhindern. Unbehandelt kann es passieren, dass sich dein Hund selbst verletzt, in die Rute beißt und mehr. Außerdem ist so ein normales Sozialverhalten nicht mehr möglich, da sich für deinen Vierbeiner nur noch alles um die Jagd nach der Rute dreht.

Harmlose Gründe

Gene

Das soll nicht als Ausrede herhalten, damit dein Hund fröhlich seine Rute jagt, aber: Es kann in den Genen liegen. In Studien wurde nämlich herausgefunden, dass manche Rassen dieses Verhalten eher zeigen als andere. Insofern kann dein Hund vielleicht eine bestimmte Neigung haben.

Nichtsdestotrotz empfehlen wir dir, das durch Training zu unterbinden, um langfristig Verletzungen, Störungen und Ähnliches zu vermeiden. Unsere Leckerli von tails.com sind vielleicht genau das Richtige, um euch beide auf diesem Weg zu unterstützen.

Jugend: alles bringt Spaß!

Du hast einen übermütigen Welpen zu Hause, für den alles Spiel und Spaß bedeutet? Natürlich wird dann so etwas Spannendes wie die eigene Rute mit eingebunden und gejagt. Deswegen brauchst du dir also keine Sorgen zu machen.

Das nächste hochinteressante Spielzeug oder der nächste Spielgefährte wird deine kleine Fellnase schnell davon wieder abbringen.

Alter: leichte Verwirrtheit

Graue Pfoten und eine ebenfalls graue oder weiße Schnauze hat dein Hund vielleicht schon? Wenn dein alter Herr oder deine alte Dame dann anfängt, hinter der eigenen Rute herzujagen, kann es ein Signal dafür sein, dass sich Dinge zwischen den beiden Ohren verändern.

Vielleicht ist es noch keine Demenz, aber es könnten die ersten Anzeichen dafür sein. Wir wollen dich nicht beunruhigen, nur darüber aufklären. Wenn dir weitere seltsame Verhaltensweisen auffallen, ist dein Tierarzt eine große Hilfe bei diesem Thema.

Du hast einen vierbeinigen Alleinunterhalter

Der wohl schönste Grund, warum dein Hund seinen eigenen Schwanz verfolgt: Er ist ein kleiner Wirbelwind, der Spaß an seinem Leben hat. Und der mit seinen feinen Sinnen genau bemerkt, wenn er dich zum Lachen bringt – und die zusätzliche Aufmerksamkeit liebt er einfach!

Vielleicht hat er ja mehrere Kunststückchen auf Lager – und die Jagd nach der eigenen Rute ist nur eines davon. Wenn du sie ihm aber abgewöhnen willst, könntest du jedes Mal, wenn er mit der Schwanzjagd anfängt, ein anderes Kommando wie „Sitz!“ abrufen.

Fazit

Falls du unsicher bist, weshalb dein Hund plötzlich seinen Schwanz jagt, lässt du am besten den Tierarzt oder die Tierärztin eine Diagnose stellen. So bist du auf der sicheren Seite – und kannst den lustigen Anblick sogar genießen, wenn du weißt, dass mit deinem vierbeinigen Schatz alles in Ordnung ist und er es wirklich nur aus Jux und Tollerei macht.

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