Getreu dem Motto „Früh übt sich“ zählt Leinenführigkeit bei Welpen zu den wichtigsten Aspekten der Erziehung. Doch selbst bei ausgewachsenen Hunden, die ein richtiges Verhalten an der Leine nicht von klein auf erlernt haben, kann Leinenführigkeit durchaus ein Thema sein.
In diesem Ratgeber erfährst du, wie du deinem Welpen Leinenführigkeit beibringst und wie du dies auch mit einem erwachsenen Vierbeiner richtig trainierst.
Leinenführigkeit: Was ist das genau?
Im Grunde bedeutet Leinenführigkeit, dass dein Vierbeiner ohne dein Zutun an einer locker gehaltenen Leine brav neben dir herläuft. Das ist jedoch oft schwieriger, als es sich anhört. Die neugierige Natur unserer Fellnasen verleitet sie nämlich dazu, beim Spaziergang instinktiv an der Leine zu ziehen und ihrem Freiheitsdrang freien Lauf zu lassen.
In der Hundeerziehung ist Leinenführigkeit daher ein Thema, das besonders viel Aufmerksamkeit verdienen sollte. Hat dein Vierbeiner die Leinenführigkeit gemeistert, reagiert er ohne Widerstand auf Richtungswechsel und wartet geduldig, sobald du stehen bleibst. Beim Gassigehen behält er dich stets im Auge und orientiert sich immer ganz nach dir.
Durch die Leinenführigkeit lernt dein Hund, dass jegliches Ziehen an der Leine zwecklos ist. Darüber hinaus schont richtiges Leinentraining die Halswirbelsäule des Vierbeiners und stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Freund auf vier Pfoten. Mit Geduld, Motivation und dem richtigen Training klappt es bei garantiert jedem Hund!
Wie bringt man einem Welpen Leinenführigkeit bei?
Je früher du Leinenführigkeit mit deinem Welpen trainierst, desto besser funktioniert das Spazierengehen mit Leine im Erwachsenenalter. Deshalb gibt es auf die Frage „Leinenführigkeit – ab wann?“ nur eine Antwort: Sobald du das erste Mal mit deinem jungen Vierbeiner Gassi gehst.
Bei diesem Teil des Welpentrainings kommt es vor allem auf zwei Dinge an:
- Der junge Vierbeiner muss lernen, dass es bei einer stramm angezogenen Leine nicht weiter geht.
- Bei locker gehaltener Leine darf der Welpe weitergehen und in der ersten Phase auch die Richtung vorgeben.
Diese Grundregeln sind an sich nicht schwer umzusetzen. Ein langfristiger Lerneffekt stellt sich aber nur ein, wenn du die Leinenführigkeit bei Welpen mit strikter Konsequenz trainierst.
Gerade unerfahrene Hundehalter geben dem Entdeckungsdrang ihrer kleinen Fellnasen gerne nach und lassen häufig ihre Hunde bestimmen, wo es lang geht. Hat sich dein Vierbeiner an diese Freiheit gewöhnt, rückt die Führigkeit an der Leine in weite Ferne.
Am besten trainierst du Leinenführigkeit bei Junghunden vor einem Zielpunkt, den der Vierbeiner unbedingt erreichen möchte. Sobald er zu ziehen beginnt, bleibst du stehen und wartest. Erst wenn dein Vierbeiner lockerlässt und Geduld beweist, gehst du weiter. So lernt dein Hund nach und nach, dass nur eine lockere Leine zum Ziel führt.
Tipp: Wenn du die Leinenführigkeit trainierst, ist ein Hundegeschirr statt einem Halsband eine gute Wahl. Besonders bei Welpen ist die Verletzungsgefahr beim Ziehen noch recht hoch, da sich der Körper noch im Wachstum befindet. Durch ein Geschirr wird der Hundehals nicht belastet und du kannst ohne Sorgen um die Gesundheit deines Vierbeiners lostrainieren.
Und wie kann ich Leinenführigkeit mit einem erwachsenen Hund trainieren?
Im Prinzip verläuft das Training für Leinenführigkeit bei erwachsenen Hunden ähnlich wie bei Welpen. Ein häufiger Irrglaube unter Hundebesitzern ist, dass erwachsene Vierbeiner nicht mehr lernfähig sind. Die Fähigkeit, sich Dinge zu merken, ist bei ausgewachsenen Fellnasen jedoch meist sogar stärker ausgeprägt als bei Welpen.
Erfolgserlebnisse und positive Assoziationen spielen beim Leinenführigkeitstraining mit erwachsenen Hunden eine besonders große Rolle. Verhält sich dein Vierbeiner während des Trainings korrekt, darfst du ihn gerade in der Anfangsphase ruhig mit dem ein oder anderen Leckerli belohnen.
Neben viel Geduld und positivem Feedback helfen zudem folgende Tipps beim Leinenführungstraining mit ausgewachsenen Hunden:
- Kraftvolles Zurückreißen solltest du vermeiden und stattdessen einfach stehen bleiben. Dein Hund muss verinnerlichen, dass du dich nicht mehr bewegst, sobald er an der Leine zieht.
- Ändere beim Training ruhig öfters die Richtung, sodass dein Vierbeiner lernt, auf dich zu achten.
- Auch wenn anfängliche Spaziergänge durch die „Stopp and Go“-Routine nicht so viel Spaß machen, musst du konsequent bleiben und niemals dem Ziehen des Vierbeiners nachgeben.
Egal ob jung, alt, groß oder klein – mit der nötigen Konsequenz, einem strikten Trainingsplan und der ein oder anderen Belohnung kannst du jedem Vierbeiner Leinenführigkeit beibringen.