Maulkorb: Was müsst ihr darüber wissen und welcher Maulkorb passt für euren Hund?

Leider ist es immer noch so, dass Menschen sehr negativ auf Hunde mit Maulkorb reagieren. Sie haben sofort Angst vor den Hunden. Und das merken Hunde und werden selbst auch oft verunsichert. Aber es gibt sehr viele Gründe für das Tragen eines Maulkorbs und es bedeutet nicht immer gleich, dass ein Hund aggressiv ist oder ein Verhaltensproblem vorliegt. Deshalb möchte ich euch heute in diesem Artikel einige wichtige Informationen zum Thema “Maulkorb” geben, um es zu entstigmatisieren und die Wahl des richtigen Maulkorbs zu erleichtern.

Also, welche Gründe gibt es einen Maulkorb zu tragen?

In bestimmten Ländern gibt es für bestimmte Rassen eine Maulkorbpflicht, es gibt sie aber auch an bestimmten Orten, wie bspw. in öffentlichen Verkehrsmitteln. Außerdem dienen sie dazu, eine unerwünschte Nahrungsaufnahme v.a. während einer Ausschlussdiät zu verhindern und sie sind eine zuverlässige Prävention für Giftköder. Natürlich helfen sie auch als Schutz bei aggressivem Verhalten, bei einem Tierarztbesuch oder aber bei Hunden mit Beißvergangenheit.

Der Maulkorb, hilft sehr bei unsicheren und ängstlichen Hunden, die aus dieser Unsicherheit heraus auch mal schnappen. Sogenannte „Angstbeißer“. Der Besitzer wird dadurch entspannter, weil die Situation entschärft ist und kann seine innere Ruhe besser auf den Hund übertragen und ein ewiger Kreislauf wird unterbrochen.

Training statt Strafe: So akzeptiert dein Hund den Maulkorb

An erster Stelle solltet ihr ein positives Maulkorb-Training durchführen! Nehmt euch dafür Zeit und übt ganz geduldig und langsam mit eurem Hund. Denn: der Maulkorb soll KEINE Strafe sein!

Ebenso wichtig ist ein gut sitzender Maulkorb. Entscheidend sind hierbei das Material, die ergonomische Passform, dass er nicht auf dem Nasenrücken drückt oder auf dem Nasenspiegel – das gilt vor allem für Hunde mit „besonderer“ anatomischer Kopfform. Er soll für den Hund angenehm zu tragen sein und für euch leicht an – und auszuziehen. Stellt es euch einfach vor wie einen Schuh: Wenn der drückt und ungemütlich ist, will ihn keiner gerne tragen. Bei der Wahl von Maulkörben solltet ihr vor allem darauf achten, wofür sie genutzt werden. Für die kurze Untersuchung beim Tierarzt sind Nylon-Maulkörbe die um die Schnauze gehen und hinter dem Kopf mit einem Klickverschluss geschlossen werden, akzeptabel. 

Aber niemals für euch im Alltag! 

Ein Hund kann mit diesem Maulkorb nicht hecheln, nicht trinken, sich über das Maul lecken oder aber ein kleines Leckerli zu sich nehmen. Gittermaulkörbe bieten diese Freiheit, aber sie sind oft sehr schwer und wenn euer Hund sich mal das Köpfchen reiben will, tut er sich oft damit weh (oder euch am Schienbein). Mittlerweile gibt es viele tolle Maulkörbe aus leichtem, aber robustem Material, die zusätzlich noch genau auf die Kopfgröße eurer Hunde angepasst werden können. Diese sind oft ein wenig kostspieliger,  aber es lohnt sich, die anfangs höhere Investition zu tätigen!

FAZIT

Ein Maulkorb ersetzt natürlich in keinem Fall eine gute Erziehung, eine gute Zusammenarbeit mit eurem Hund und ein Verständnis dafür, warum euer Hund in bestimmten Situationen wie reagiert. 

Vor allem dürft ihr nicht vergessen, dass euer Hund mit dem Maulkorb eingeschränkt kommunizieren und sich im schlimmsten Fall auch nicht wehren kann, falls ein anderer Hund ihn bedrängt. Also: nie unbeaufsichtigt und ohne Mitgefühl für euren Hund einen Maulkorb anziehen. 

Am besten holt ihr euch Rat bei einer guten Hundeschule, mit der ihr gemeinsam an einem entspannten Alltag mit und ohne Maulkorb für euch und eurem Hund arbeiten könnt. 

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