Alter Hund verliert büschelweise Fell: Was jetzt hilft

Auch Vierbeiner zeigen Alterserscheinungen. Wenn du einen älteren Hund hast, wirst du das irgendwann feststellen. Wie bei uns Menschen kann Haarausfall eines dieser Anzeichen sein, das sich beim einen früher, beim anderen später bemerkbar macht. 

Falls du dir Sorgen machst, weil dein alter Hund büschelweise Fell verliert, erfährst du hier:

  • wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest,
  • welche Art von Fellverlust unbedenklich ist
  • und was du tun kannst, um Fellproblemen vorzubeugen.

Der Fellzustand kann viel über die Gesundheit deines Hundes aussagen. Schließlich ist die Haut, mit dem Fell als sogenanntem „Hautanhangsgebilde“, das flächenmäßig größte und schwerste Organ des Hundes – mit immerhin 10 bis 15 Prozent des Körpergewichts. Sie spielt eine wichtige Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden, bietet u.a. Schutz vor Umwelteinflüssen, reguliert die Körpertemperatur und ist zudem ein wesentliches Sinnesorgan und Kommunikationsmittel. 

Gründe für Fellverlust bei älteren Hunden

Die gute Nachricht: Dass Hunde – egal welchen Alters – Haare verlieren, ist zunächst einmal ein ganz normaler Vorgang. Je nach Rasse und Fellbeschaffenheit haaren sie das ganze Jahr über oder verstärkt im Frühjahr und Herbst, während des saisonalen Fellwechsels.

Bei älteren Hunden kann Fellverlust vermehrt vorkommen. Genau wie beim Menschen verändern sich im Alter Stoffwechsel und Hormonhaushalt. Das kann dazu führen, dass gelegentlich ganze Haarbüschel beim Kämmen in der Bürste hängen bleiben und allmählich kahle Stellen auftreten. 

Ebenso kann es sein, dass dein Hunde-Senior weniger Appetit hat und geringere Mengen frisst. Dadurch fehlen ihm möglicherweise Nährstoffe, die für ein gesundes, kräftiges Fell wichtig sind. Hier kannst du mit dem richtigen, bedarfsgerechten Futter Abhilfe schaffen.

Während Haarverlust bei alten Hunden nicht gleich ein Grund zur Sorge sein muss, solltest du Fellveränderungen dennoch beobachten, da sie ein Zeichen für Erkrankungen sein können.

Wenn du im Internet zum Thema Fellverlust bei Hunden recherchierst, wirst du wahrscheinlich schnell auf die Begriffe „Alopezie“ und „Pyodermie“ stoßen. Bevor wir näher auf gesundheitliche Probleme eingehen, die zu Fellverlust führen können, lass uns zunächst klären, was darunter zu verstehen ist.

Was ist Alopezie?

Kurz gesagt, bezeichnet Alopezie Haarausfall, der zu kahlen Stellen im Fell führt. Es gibt unterschiedliche Arten der Alopezie und zahlreiche mögliche Ursachen, die im Rahmen einer ausführlichen Anamnese und Diagnose abgeklärt werden müssen. Man unterscheidet zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Alopezie. 

Was ist Pyodermie?

Als Pyodermie bezeichnet man eine bakterielle Infektion der Haut, die als Folgeerkrankung eines gestörten Immunsystems auftritt. Typische Symptome sind entzündliche Alopezie, Rötung der Haut, Papeln (kleine, runde, gerötete Erhebungen in der Haut), Pusteln (eitergefüllte Pickel), Schuppen, Krusten, Schwarzfärbung der Haut und Juckreiz. 

Fellverlust: Gesundheitliche Ursachen

Neben dem saisonalen Fellwechsel und einem altersbedingten, verlangsamten Stoffwechsel gibt es viele weitere Gründe dafür, dass alte Hunde büschelweise Fell verlieren. 

Zu den häufigsten Ursachen zählen

  • Parasiten- oder Pilzbefall,
  • bakterielle Infektionen,
  • Allergien,
  • Traumata,
  • Tumore,
  • oder hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion; Cushing-Syndrom). 

Der Fellzustand deines Hundes ist ein wichtiges Anzeichen für seinen Gesundheitszustand. Daher solltest du bei massiven Veränderungen wie übermäßig starkem Haarausfall sicherheitshalber zum Tierarzt, um die Ursache abzuklären.

Diagnose und Behandlung von Fellproblemen

Wie viel Haarausfall ist normal?

Wie viele Haare dein Hund verliert, hängt stark von der Rasse und von der Fellart ab. Huskys, Schäferhunde, Neufundländer, Labrador Retriever und Berner Sennenhunde beispielsweise zählen zu den Rassen, die besonders viel haaren. Pudel, Malteser, Französische Bulldoggen und Chihuahuas dagegen verlieren deutlich weniger Haare. Es lässt sich daher nicht generell sagen, wie viel Haarausfall „normal“ ist. Auch der saisonale Fellwechsel im Frühjahr und Herbst fällt je nach Rasse und Fellstruktur unterschiedlich stark aus.

Wusstest du, dass je nach Rasse 400 bis 1.200 Deckhaare und bis zu 20.000 Unterwoll-Haare pro Quadratzentimeter Hundehaut wachsen? Daher ist es ganz normal, dass dein Vierbeiner haarige Spuren auf Möbeln und Kleidung hinterlässt und beim Kämmen auch mal ein paar Büschel Hundehaare in der Bürste hängen bleiben. 

Wann zum Tierarzt bei Haarausfall?

Die Frage, wann du deinen Hund bei Fellverlust in der Tierarztpraxis vorstellen solltest, lässt sich einfach beantworten: immer dann, wenn der Haarausfall besonders massiv ist, bis hin zu kahlen Stellen. Das gilt erst recht für ältere Hunde, da dies ein Hinweis auf ernstzunehmende Krankheiten sein kann. Insbesondere, wenn weitere Symptome wie z.B. ständiges Jucken, Entzündungen, Appetitlosigkeit oder Verhaltensänderungen auftreten.

Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsoptionen bei Fellverlust

Wenn du deinen Hund wegen Fellverlust zur Tierarztpraxis bringst, erwarten dich zunächst einige Fragen, unter anderem: 

  • Seit wann verliert der Hund extrem viel Fell?
  • Juckt / kratzt er sich häufig?
  • Gab es in letzter Zeit besondere Vorkommnisse (denn auch Stress kann Fellverlust auslösen)?
  • Zeigt der Hund Verhaltensänderungen?

Dann wird der Tierarzt sich deinen Hund genauer ansehen und prüfen, ob es Infektionen gibt oder ein Parasitenbefall sichtbar ist. Auch wo die betroffenen Stellen am Körper auftauchen, kann Hinweise auf die Ursache geben.

Zur erweiterten Diagnose zählen dann die Laboruntersuchung von Haaren, Abstriche oder ggf. auch die Entnahme einer Hautprobe (Biopsie) für weitere Tests. Deuten die Anzeichen auf innere Erkrankungen hin, werden zudem Blut und Urin untersucht.

Die Behandlung richtet sich nach dem Befund. Mögliche Therapien sind: Antibiotika-Gabe in Form von Tabletten oder Salben, sonstige medikamentöse Behandlung, Bäder mit speziellen Shampoos, Anpassung der Ernährung oder, wenn erforderlich, ein operativer Eingriff (z.B. zur Tumor-Entfernung). 

Pflege und Vorbeugung von Fellverlust

Um Fellproblemen vorzubeugen, sind eine gesunde Ernährung und die richtige Fellpflege für deinen älter werdenden Hund besonders wichtig.

Regelmäßiges Bürsten, Kämmen und – je nach Fellstruktur – scheren oder trimmen sorgt dafür, dass die Haut „atmen“ kann und Parasiten und Dreck entfernt werden. Dadurch kannst du Entzündungen und Infektionen vorbeugen. Außerdem ist das Bürsten für deinen Hund wie eine wohltuende Massage: Es fördert nicht nur eure Bindung, sondern sorgt auch für eine gute Durchblutung der Haut und der Talgdrüsen, wodurch die Fellgesundheit unterstützt wird.

Wenn dein Hunde-Senior besonders stark haart, etwa während des natürlichen Fellwechsels im Herbst oder Frühjahr, kann tägliches Bürsten sinnvoll sein: Je mehr Haare du auskämmst, desto weniger Haarbüschel werden sich auf Fußböden und Möbeln ansammeln. Insbesondere bei Hunden mit viel Unterwolle ist dann gründliches Auskämmen mit der Zupfbürste angesagt.

Neben der Pflege hat die Ernährung einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Fellgesundheit. Gehört dein Hund bereits zu den älteren Semestern, ist eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen Proteinen, Mineralstoffen, Vitaminen und essenziellen Fettsäuren wie Omega-3 und -6 nun besonders wichtig. 

Wusstest du schon: Bei tails.com erstellen wir die Futterrezeptur für jeden Hund individuell. Das bedeutet, wir berücksichtigen das Alter deines Hundes ebenso wie weitere besondere Bedürfnisse, etwa bei Fellproblemen oder Allergien.   

Warum verliert mein Hund so viel Fell im Sommer?

Je nach Wetter und klimatischen Bedingungen kann sich der natürliche Fellwechsel verschieben und vom Frühjahr in den Sommer verlagern. Zudem kann es insbesondere bei Hunderassen mit dichter Unterwolle zu verstärktem Haarverlust kommen, wenn im Sommer die Temperaturen steigen. 

In diesem Fall empfiehlt es sich, das Unterfell beim Hundefrisör ausdünnen zu lassen. Das fachmännische Auskämmen der Unterwolle (auch „Carding“ genannt) sorgt dafür, dass die Luft besser durch das aufgelockerte Deckhaar zirkulieren kann. Gleichzeitig bleibt die Haut vor Sonneneinstrahlung geschützt. 

Allerdings kann extremer Fellverlust im Sommer auch auf Insektenstich- oder Umweltallergien (z.B. gegen Blütenpollen, Gräser etc.) hindeuten oder ein Anzeichen für eines der oben erwähnten gesundheitlichen Probleme sein. Daher solltest du deinen Hund zur Sicherheit in deiner Tierarztpraxis vorstellen, um die Ursache abzuklären.   

Was tun, wenn der Hund extrem haart oder kahle Stellen hat?

Wenn du feststellst, dass dein Hund büschelweise Haare verliert und außerhalb der normalen Fellwechselzeiten extremen Haarausfall hat, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Das gilt erst recht, wenn kahle Stellen auftreten. Beides kann ein Anzeichen für die oben erwähnten Krankheiten, für Parasitenbefall oder für hormonelles Ungleichgewicht sein. Eine möglichst rasche, professionelle Diagnose ist entscheidend, um die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren und wirkungsvoll zu behandeln.

Gesundes Fell im Alter mit der richtigen Ernährung

Wie du siehst, kann es zahlreiche Gründe für den übermäßigen Fellverlust bei älteren Hunden geben. Durch die richtige Pflege und eine geeignete Fütterung kannst du jedoch viel dazu beitragen, dass dein Senior gesund bleibt.

Bei tails.com stellen wir die Futterrezeptur für deinen Hund alters- und bedarfsgerecht zusammen. Das individuelle Hundefutter für empfindliche Haut berücksichtigt die besonderen Bedürfnisse deines Lieblings. So verzichten wir etwa bei den hypoallergenen Rezepturen auf bekannte bzw. diagnostizierte Allergene, z.B. bestimmte Proteine oder Weizen.

Ist das Futter für einen älteren Hund, achten wir gleichzeitig darauf, dass die Zusammensetzung der Nährstoffe dem speziellen Kalorien-, Mineralien- und Vitaminbedarf deines Hundes gerecht wird. Zur Unterstützung bei Haut- und Fellproblemen verwenden wir zudem u.a. eine Extraportion wertvoller Omega-3 und -6 Fettsäuren. Diese helfen nachweislich, Beschwerden durch trockene und gereizte Haut zu lindern.

Gesunde Ernährung, regelmäßige Gesundheits-Checks beim Tierarzt oder der Tierärztin, die richtige Fellpflege und natürlich ganz viele Streicheleinheiten: Mit dieser Kombination trägst du wesentlich dazu bei, dass dein Hunde-Senior fit bleibt. Dann könnt ihr noch viel gemeinsame Zeit genießen.

Quellen

https://www.napfcheck.de/haut-dermatologie/

https://laboklin.de/wp-content/uploads/2021/03/LA_Derma._Januar_2021_DE_FINAL.pdf

https://hauttierarzt.de/pyodermie/

https://www.dgvd.org/media/events/dgvd_tagung_2013_vortraege.pdf

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