Yorkshire Terrier, auch Yorkies genannt, haben wie viele kleine Hunde eine vergleichsweise hohe Alterserwartung. Manchmal sogar so hoch, dass es für Schlagzeilen reicht: 28 Jahre alt wurde eine Yorkie-Hündin namens Bonny, die in Leeds, West-Yorkshire lebte. Als sie 2011 starb, galt sie als ältester Hund der Welt. Obwohl die kleine Yorkie-Dame bis ins hohe Alter fit und munter gewesen sein soll, braucht auch ein Ausnahme-Senior besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Wie du Alterserscheinungen bei deinem Yorkshire Terrier erkennst und wie du ihn als Senior richtig pflegst und altersgerecht füttern kannst, verraten wir dir hier.
Wie alt wird ein Yorkshire Terrier?
Die Altersgrenze eines Yorkshire Terriers liegt terrier-typisch hoch: Je nach Gesundheitszustand beträgt das durchschnittliche Höchstalter eines Yorkies etwa 12 bis 15 Jahre. Hündinnen werden sogar noch etwas älter. Im Schnitt überleben sie ihre männlichen Kollegen um 1,5 Jahre. Ein Verwandter der Yorkies ist übrigens der Jack Russell Terrier. Das kleine Energiebündel zählt ebenfalls zu den Hunderassen, die vergleichsweise alt werden können.
Das Alter von Yorkshire Terriern und anderen Vierbeinern lässt sich dabei nicht mit Menschenjahren vergleichen. Mit zwei wäre ein Yorkshire Terrier etwa 24 Menschenjahre alt, ein 16-jähriger Yorkie bereits respektable 80. Die grobe 7:1 Faustregel, die viele bis heute im Kopf haben, wenn sie ein Hunde- mit einem Menschenleben vergleichen, ist nämlich nicht ganz richtig. Forschern der University of California in San Diego, USA, ist es im Jahr 2020 gelungen, eine spezielle Formel zur Berechnung des Hundealters zu entwickeln. Im Fachjournal Cell Systems wurde die Forschungsarbeit veröffentlicht, sodass du sie sogar nachlesen kannst, wenn dich das Thema interessiert. Wem das Berechnen mit der Formel zu kompliziert ist – im Internet findest du kostenlose Tools, mit denen du das Alter deines Vierbeiners ganz leicht ermitteln kannst.
Mit etwa acht Jahren gelten Yorkies als Senioren – mit allem, was dazugehört. Neben dem Verhalten deines Hundes ändern sich im höheren Alter auch seine Bedürfnisse. Er hört vermutlich weniger gut als früher, sieht und riecht vielleicht auch schlechter. Die Muskeln werden schwächer, er braucht häufigere Gassirunden, aber auch mehr Ruhe als zuvor. Darüber hinaus treten bestimmte Krankheiten in dieser Lebensphase häufiger auf.
Wie ausgeprägt die Alterserscheinungen bei einem Yorkie sind, hängt von Genetik, Lebensstil und auch Gesundheitsfürsorge ab. Du solltest dich jetzt noch intensiver um seine Gesundheit kümmern. Ab acht oder zehn Jahren solltest du deinen Yorkie gut beobachten und häufiger mit ihm zur Vorsorge gehen als früher.
Häufige Alterserscheinungen bei Yorkshire Terriern
Wie alle Hunderassen treten auch bei Yorkshire Terriern manche Gesundheitsprobleme im Alter häufiger auf als andere. Das bedeutet nicht, dass dein Vierbeiner diese Probleme haben wird. Er ist aber einem höheren Risiko ausgesetzt als andere Hunde.
Häufige Gesundheitsprobleme von alten Yorkshire Terriern:
- Grauer Star (Katarakt) ist eine häufige Ursache für Erblindung bei älteren Yorkies. Achte darauf, ob die Linsen seiner Augen trüber werden. Manche Hunde gewöhnen sich an den Verlust ihrer Sehkraft und kommen gut damit zurecht. Eine Operation zur Entfernung des Grauen Stars und zur Wiederherstellung der Sehkraft kann ebenfalls eine Option sein.
- Yorkies sind auch anfällig für verschiedene Herzerkrankungen, die manchmal erst später im Leben auftreten. Dein Haustierarzt oder deine Haustierärztin wird bei Vorsorgeuntersuchungen auf Herzgeräusche und Herzrhythmus achten. Eine früh erkannte Herzerkrankung kann mit einer medikamentösen Behandlung das Leben deines Tieres um viele Jahre verlängern. Zahnpflege und Gewichtskontrolle tragen ebenfalls dazu bei, Herzkrankheiten vorzubeugen.
- Eine Bandscheibenerkrankung (IVDD) ist ebenfalls eine häufige Erkrankung bei Yorkshire Terriern. Sie entsteht, wenn das gallertartige Polster zwischen einem oder mehreren Wirbeln verrutscht oder reißt, wodurch die Bandscheibe auf das Rückenmark drückt. Ein mögliches Zeichen ist, dass dein Hund plötzlich nicht mehr springen oder die Treppe hochgehen kann oder will. Wenn er sich nur noch ungern bewegt, einen krummen Rücken hat, jault, sich weigert zu fressen oder sein Geschäft nicht mehr verrichtet, hat er wahrscheinlich starke Schmerzen. Es kann sogar zu plötzlichen Lähmungserscheinungen kommen, sodass die Hinterbeine schleifen oder er nicht mehr aufstehen kann. Diese Symptome deuten auf einen Notfall hin. Du solltest dann nicht zögern und tierärztliche Hilfe holen.
- Yorkshire Terrier haben ein höheres Risiko als andere Rassen, an Nieren- oder Blasensteinen zu erkranken. Bei der Vorsorge kann deswegen der Urin deines Yorkies auf verräterische Anzeichen untersucht werden. Wenn dein Vierbeiner Blut im Urin hat, nicht urinieren kann oder sich beim Urinieren anstrengen muss, ist das ein medizinischer Notfall. Ein sofortiger Tierarztbesuch ist dann angebracht.
- Diabetes mellitus ist eine relativ häufige Krankheit bei Hunden. Yorkies sind sogar überdurchschnittlich häufig betroffen. Zu den Symptomen gehören vermehrtes Fressen, Trinken und Urinieren sowie Gewichtsverlust. Wenn dein Yorkie diese Anzeichen zeigt, sollten rasch Labortests durchgeführt werden. Diabetes ist eine ernste Erkrankung, die so früh wie möglich diagnostiziert und behandelt werden muss. Ein Hund mit Diabetes benötigt tägliche Insulininjektionen.
Wir können natürlich hier nicht alle Möglichkeiten abdecken. Du solltest immer mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin sprechen, wenn du ungewöhnliche Anzeichen oder Symptome bemerkst. Sie können ein Anzeichen dafür sein, dass dein Yorkshire Terrier Gesundheitsprobleme im Alter hat.
So pflegst du einen alternden Yorkshire Terrier
Die Yorkshire-Terrier-Pflege im Alter ist sehr wichtig. Auch wenn dein Yorkshire Terrier nicht von heute auf morgen alt wird und nicht alle Yorkies Krankheiten entwickeln: Es gibt ein paar Dinge, die du für deinen Senior anpassen solltest.
1) Plane häufiger Tierarztbesuche: Vorsorge ist besser als Nachsorge – das gilt auch, wenn es um Alterserscheinungen deines Yorkshire Terriers geht. Dein Senior sollte ab etwa acht Jahren zweimal jährlich geriatrische Check-ups bekommen. Das beinhaltet:
- Sichtdiagnose
- Wiegen
- Blutbild
- Urinuntersuchung
In manchen Fällen werden in der Tierarztpraxis auch Elektrokardiogramme, Stuhluntersuchungen oder Röntgenaufnahmen gemacht.
2) Bewegungsänderungen: Dein Yorkie sollte so lange wie möglich mobil bleiben. Mit einem älteren Yorkshire Terrier solltest du fast genauso lange spazieren gehen wie mit einem jungen. Das verhindert, dass sich die Gelenke versteifen. Wichtig ist, dass du es in kürzeren Abständen als früher tust. Der abnehmende Muskeltonus deines Yorkies sorgt nämlich unter anderem auch dafür, dass er Urin und Stuhl nicht mehr so lange halten kann.
- Statt zweimal am Tag für jeweils 30 Minuten spazieren zu gehen, solltest du mit einem älteren Hund morgens und mittags einen kurzen 15-minütigen Spaziergang machen. Am Nachmittag macht ihr beide eine 15-minütige Runde und am Abend geht ihr 20 Minuten Gassi. Nach diesem Muster bewegst du deinen Yorkie angemessen und belastet die Gelenke nicht zu stark.
- Dein Yorkie-Senior braucht mehr Pausen. Nimm auf eure Runden etwas Wasser für ihn mit. Auch solltest du ihn vor sehr heißen Temperaturen schützen.
- Bei Hitze oder starker Kälte solltest du Aktivitäten im Freien einschränken. Schwüles Wetter können Senioren auf den Kreislauf gehen. Wenn es kühl ist, solltest du über eine Hundejacke oder einen Pullover nachdenken, damit dein Yorkie nicht friert.
Dass dein Yorkie eher viel Bewegung braucht, jedenfalls deutlich mehr als beispielsweise ein Mops, liegt übrigens auch an seinen Genen: Yorkshire Terrier wurden ursprünglich zur Mäuse- und Rattenjagd gezüchtet. Genau genommen handelt es sich bei ihnen also um Jagdhunde. Die Verwandtschaft ist zwar nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aber das kommt schließlich in den besten Familien vor.
3) Auch im Alter ist eine Gewichtskontrolle unerlässlich. Achte darauf, dass dein Hund weder zu viel noch zu wenig frisst. Du solltest auch auf ein altersgerechtes Futter umstellen. Bei tails.com kannst du eine individuelle Mischung für dein Tier zusammenstellen lassen. Eine personalisierte Ernährung ist für deinen Yorkie genauso wichtig wie beispielsweise die Ernährung eines Labradors. Denn selbst wenn dein kleiner Yorkie-Senior nicht ganz so viel Futter braucht wie ein verfressener Labrador, ist eine personalisierte Ernährung auch für ihn enorm wichtig. Ein gesundes Gewicht trägt dazu bei, die Wahrscheinlichkeit für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Auch das Risiko für die Erkrankung IVDD, bei der die Bandscheiben auf das Rückenmark drücken, hältst du so besser in Schach.
Das mag vielleicht auf den ersten Blick nach etwas Aufwand klingen, aber es lohnt sich: Bei guter Pflege ist die Lebensqualität deines Yorkshire Terriers im Alter hoch. Er wird es dir mit seiner Liebe danken.
Individuelles Futter für Yorkshire Terrier in jeder Lebensphase
Jetzt hast du einen guten Überblick, auf welche Alterserscheinungen du bei deinem Yorkshire Terrier achten solltest. Bei ernsten Problemen musst du natürlich immer eine Tierarztpraxis mit deinem Yorkie-Senior aufsuchen. Aber bei alltäglichen Alterserscheinungen können dir unsere Tipps und Hinweise helfen, deinem Yorkie einen schönen und gesunden Lebensabend zu bereiten. Auf tails.com kombiniert ihr das noch mit Genuss: Ob empfindlicher Magen, mäkeliger Esser oder Schlinger – hier findest du für jedes Anliegen und jedes Alter die richtige individuelle Trockenfutter-Mischung, die genau zu deinem Vierbeiner passt.