Hundeerziehung mit Clicker: wie und warum?

Gehört hast du bestimmt schon mal davon: Clicker-Training mit dem Hund. Hast du das Clicker-Training mit deinem Liebling schon selbst ausprobiert und warst dabei mehr oder weniger erfolgreich? Oder ist es für euch beide eine ganz neue Trainingsmethode?

Clicker-Training beim Hund: Was ist das?

Kennst du den Pawlowschen Hund? Der immer beim Ertönen eine Glocke an einen Knochen denkt, weil er den Zusammenhang gelernt hat? Den Mechanismus dahinter bezeichnet man als Klassische Konditionierung. Beim Lernen gibt es noch einen ähnlichen Mechanismus, die Operante Konditionierung – quasi eine Schwester dieses Phänomens. Hierbei wird eine bestimmte, erwünschte Verhaltensweise erlernt und positiv verstärkt.

Hundeerziehung mit Clicker ist ein typisches Anwendungsbeispiel für diese Konditionierung. Dein Vierbeiner kann vieles lernen. Über das Geräusch stellt dein Hund eine Verbindung zu einer Belohnung wie einem Leckerli her. Er lernt, dass du ein bestimmtes Verhalten mit dem Clicker belohnst – was ihn dazu treibt, dieses von dir abgefragte Verhalten zu zeigen. Du kannst das Clickern bereits in der Welpenerziehung einsetzen.

Und warum nimmt man einen Clicker und gibt nicht einfach mit der Stimme einen Befehl?

Im Gegensatz zur menschlichen Stimme ist das Klickgeräusch absolut neutral. Es drückt keine positive oder negative Stimmung aus, die in deiner Stimme mitschwingt. Außerdem ist das Geräusch immer gleich – und zugleich anders als alle anderen Geräusche, die in der Umwelt deines Vierbeiners vorkommen. So kann er extrem passgenau auf dieses eine Geräusch konditioniert werden.

Ein weiterer Punkt: Das Geräusch ist kurz und kommt viel schneller als jedes gesprochene Wort aus deinem Mund – und auch schneller als jeder leckere Hundekeks.

So trainierst du deinen Hund mit einem Clicker

Bevor es ans Training mit deinem Vierbeiner geht, solltest du erst einmal ganz alleine trainieren. Denn das richtige Timing ist einer der wichtigsten Punkte, damit das Clicker-Training mit dem Hund überhaupt funktioniert. Du musst den Clicker im exakt richtigen Zeitpunkt auslösen. Denn dein Hund kann den Zusammenhang nur bei einer sehr engen zeitlichen Abfolge richtig herstellen.

Dazu kannst du zum Beispiel einen Ball fallen lassen und genau in dem Moment den Clicker betätigen, wenn er den Boden berührt. Du siehst also: Hier geht es um Sekunden.

Anschließend macht dein Vierbeiner in einer ruhigen, störungsfreien Umgebung Bekanntschaft mit dem Clicker und dem neuen Geräusch, dem er noch keine Bedeutung zumisst. Das änderst du aber schnell: Mit einem Leckerli, das du ihm direkt nach dem Klick gibst, aber währenddessen noch nicht in der Hand hältst.

Wichtig: Dein Liebling darf es nicht schon erwarten. Führe diese „Übung“ ohne Erwartungshaltung an ein bestimmtes Verhalten bis zu 20 Mal hintereinander durch. Augenkontakt und Sprache sind dabei verboten.

Den Lerneffekt überprüfst du, indem du den Clicker einsetzt, wenn dein Liebling sich gerade auf etwas Anderes konzentriert. Reagiert er auf den Klick und schaut dich mit großen Augen in Hoffnung auf eine kleine Nascherei an? Bingo, das hat geklappt. Jetzt muss dein Vierbeiner nur noch lernen, was er machen soll, damit der Klick erfolgt.

Mögliche Kommandos & Trainingssituationen

Schon die ersten paar Lerneinheiten bei der Hundeerziehung für Welpen kann das Clickern begleiten. So kann er zum Beispiel lernen, stubenrein zu werden. Ein bestimmtes Wort wie „Mach fein“ soll für ihn die Aufforderung zum Geschäft werden. Erfüllt er diese Aufgabe mit Bravour, kommt im selben Augenblick der Clicker zum Einsatz.

Ein spannender Mix aus geistiger Beschäftigung für deinen Hund und praktischem Nutzen ist das Target-Training. Ein Target-Stock oder dein Finger können das Ziel sein. Die Aufgabe besteht darin, das Target auf das Kommando „Touch!“ mit der Schnauze zu berühren.

Zunächst soll die Berührung ohne Kommando erfolgen, wird dann aber mit Klick und Leckerli von dir belohnt. Wenn das sicher sitzt, kommt im Moment des Berührens das Kommando hinzu.

Viele Alltagsfertigkeiten wie Leinenführigkeit, Rückruf und das Anfassen beim Tierarztbesuch kannst du durch Clickern ebenfalls trainieren – mit einer kleinen Allzweckwaffe, die immer in deiner Tasche ist.

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