(Un)verbesserliche Streuner – mein Hund läuft ständig weg!

Manche Hunde haben ihren eigenen Kopf. Wenn aus dieser durchaus liebenswerten Eigenschaft allerdings ein ausgeprägter Freiheitsdrang wird, ist es an der Zeit, zu handeln. Denn jedes Mal, wenn dein Hund einfach so wegläuft, lauern auch Gefahren – ganz zu schweigen von den Sorgen, die du dir in diesem Fall regelmäßig machst.

Warum läuft mein Hund weg?

Die Gründe für das Weglaufen deines Hundes sind ganz unterschiedlich – so verschieden, wie die Charaktere der Vierbeiner und die Eigenschaften der jeweiligen Rasse sind.

Auch Hunde haben ein Liebesleben. Der Begriff „Läufigkeit“ ist nicht zufällig entstanden – paarungswillige Hündinnen machen sich gerne einmal auf den Weg zu potenziellen Verehrern auf vier Beinen. Und auch einem Rüden ist der Gartenzaun nicht unbedingt zu hoch, wenn er in der Nähe eine heiße Hündin wittert.

Hast du dich für eine Jagdhunderasse entschieden? Dann stellen Hasen, Fasane und Co. für deinen Vierbeiner eine willkommene Gelegenheit dar, seinen natürlichen Instinkten nachzugeben.

Ist deinem Liebling manchmal einfach nur langweilig? Manche Hunde strotzen vor Energie – kurze Gassirunden oder der Auslauf im kleinen Garten werden ihrem Bewegungsdrang kaum gerecht.

Gefahren für vierbeinige Streuner

Eine der Gefahren, an die wohl alle Hundebesitzer zuerst denken: fahrende Autos. Sie können in der dicht befahrenen Stadt ebenso gefährlich sein wie mit hoher Geschwindigkeit auf der Landstraße. Vor allem im Dunkeln ist dein Hund für Autofahrer kaum rechtzeitig zu erkennen.

Zäune können ebenso ein Verletzungsrisiko bergen wie der Ausflug auf eine Viehweide. Die Begegnung mit einer Kuhherde verläuft nicht immer friedlich.

Wenn du deinen Vierbeiner nicht im Auge hast, besteht zudem das Risiko, dass er etwas aufnimmt, was er nicht sollte. Das können giftige Pflanzen oder Pilze sein, aber auch absichtlich ausgelegte Giftköder oder Nahrungsmittel, die Hunde nicht vertragen. Je länger dein Hund allein unterwegs ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er unterwegs Hunger bekommt und sich selbst etwas Essbares sucht.

Und es mag zwar eher selten vorkommen, aber die Fälle häufen sich: Hundediebe greifen gerne zu, wenn sie einen streunenden Hund entdecken. Für sie ist er leichte Beute – als Profis wissen sie, wie man einen Hund einfängt.

Was kann ich tun, damit mein Hund nicht wegläuft?

Vorbeugen ist besser, als dem Hund nachzulaufen. Wenn du die Ursache(n) für das ständige Weglaufen deines kleinen Streuners kennst, kannst du diese Situationen gezielt verhindern.

Wallende Hormone beruhigen

Liebeskummer? Sollte das natürliche Paarungsverhalten deines Hundes die Hauptursache für unerwünschte Ausflüge sein, bietet sich ein Gespräch mit dem Tierarzt an. Spätestens dann, wenn dein Vierbeiner zum ersten Mal ungeplant Hundemama oder Hundepapa geworden ist, sollte die Kastration oder Sterilisation zur Debatte stehen.

Du musst aber nicht immer diesen gravierenden Schritt gehen. Die Läufigkeit von Hündinnen bekommst du im Normalfall auch mit einer Hormonspritze gut in den Griff.

Garten hundefest machen

Wenn dein Hund immer wieder aus dem Garten abhaut, gehört die Umzäunung auf den Prüfstand: Ist sie wirklich lückenlos? Sind Mauern und Zäune hoch genug? Gibt es Personen im Haushalt, die gerne mal ein Tor offenstehen lassen?

Technische Hilfe

Ein GPS-Tracker am Halsband hilft zwar nicht gegen das Weglaufen selbst, trotzdem ist er bei notorischen Ausbüchsern aber eine sinnvolle Anschaffung. So findest du deinen entlaufenen Hund auch in unbekannten Gegenden im Handumdrehen wieder.

Lange Leine

Lange Leinen sind ein guter Kompromiss für die Gassirunde, bis du eines Tages genug Vertrauen hast, deinen Schatz wieder frei laufen zu lassen. Sie ermöglichen ihm, den Wegesrand zu erkunden, ohne dass du die Kontrolle verlierst.

Vertrauen aufbauen

Die allerwichtigste Maßnahme? Die Arbeit an eurer Beziehung. Wenn sie innig und vertrauensvoll ist, bleibt dein Vierbeiner gerne in deiner Nähe – eine Garantie gegen Abhauen ist das zwar nicht, spielt aber bei allen anderen Maßnahmen eine wichtige Rolle.

Übe daher immer wieder die wesentlichen Kommandos und trainiere gegebenenfalls die Reaktion auf die Hundepfeife, sodass dein Hund sich auch in verführerischen Situationen leicht zurückrufen lässt. Zur Belohnung gibt es natürlich Leckerli und ganz viel Lob.

Fazit

Zum Glück dauert der Schreck über das Weglaufen deines Hundes meist nur kurz an – trotzdem lohnen sich Gegenmaßnahmen und eine intensive Vertrauensarbeit, wenn er öfter seine eigenen Wege geht.

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