Preiserhöhung bei den Tierärzt*innen – unsere Top-Tipps, wie dein Hund trotzdem optimal abgesichert ist

Sicherlich haben es viele von euch schon in den Medien gehört bzw. gelesen: Die Gebührenordnung für Tierärzt*innen (kurz GOT) wird zum 22. November 2022 angepasst. Was das für euch bedeutet und wie ihr eure geliebten Haustiere für den Fall der Fälle optimal absichern könnt, erklärt unsere Tierärztin Antonia im Interview.

Antonia, kannst du uns kurz erklären, was die GOT eigentlich ist?

Gerne. In Deutschland werden alle Arztleistungen (egal ob Allgemeinarzt, Augenarzt, Orthopäde, Tierarzt usw.) über eine bundesweit gültige Gebührenordnung geregelt. Dort ist aufgeführt, welche Leistungen zu welchem Preis abgerechnet werden. Alle Tierärzt*innen müssen sich verpflichtend an die GOT halten. Je nachdem, ob es sich um eine spezialisierte Klinik, eine Notdienstleistung oder eine Praxis auf dem Land / in der Stadt handelt, können die Preise allerdings variieren.

Und zum 22. November 2022 wurde jetzt eine Erhöhung der Tierarztgebühren bzw. eine Anpassung dieser Gebührenordnung angekündigt?

Genau. Die bisherige GOT stammt tatsächlich noch aus dem Jahr 1999. Seitdem hat sich in der Veterinärmedizin sehr viel verändert – Technik, Materialien, Verfahren, angebotene Leistungen usw., die Gebührenordnung wurde aber in den letzten 23 Jahren nicht verändert. Durch die Anpassung ist es nun besser möglich, eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik wirtschaftlich rentabel zu führen. Somit kann auf hohem wissenschaftlichem Niveau gearbeitet werden, Angestellte werden angemessen bezahlt und der Problematik von Notdienstmangel und fehlendem Fachpersonal kann so hoffentlich entgegengewirkt werden. 

Für Tierbesitzer*innen bedeutet das ja, dass sie mehr Geld für den Tierarztbesuch zahlen müssen. Welche Tipps hast du für sie, damit ihre Hunde trotzdem optimal abgesichert sind?

Richtig. Für Hundehalter*innen (und alle anderen Tierbesitzer*innen) werden einige Untersuchungen und Behandlungen bei Tierärzt*innen und in Tierkliniken damit teurer. Damit aber niemand unvorbereitet auf diese neue Situation trifft, versuchen wir Tierärzt*innen seit Monaten, Aufklärung zu diesem Thema zu betreiben. Denn für uns alle steht natürlich das Wohlergehen der Hunde sowie aller anderen Tiere an erster Stelle.

Damit eure Vierbeiner weiterhin gut versorgt werden können, habe ich hier einige Tipps für euch zusammengestellt:

  • KRANKENVERSICHERUNG FÜR HAUSTIERE

Du schließt eine Krankenversicherung für deinen Hund ab. Es gibt zahlreiche Versicherungen, die verschiedene Tierarten absichern und Tierarztkosten bis zu einer bestimmten Höhe übernehmen. Am besten seht ihr euch online einen Versicherungsvergleich an, damit ihr entscheiden könnt, welche am besten für euch geeignet ist. Generell gilt: Je jünger der Hund ist, desto besser. Denn mit steigendem Alter und evtl. mehr Grunderkrankungen, wird der Beitrag teurer oder aber bestimmte Bereiche werden nicht mehr versichert.
Achtet bei der Auswahl unbedingt auch auf jährliche Höchsterstattungsgrenzen, Höchsterstattungsgrenzen pro Leistungsfall, Ausschlüsse bestimmter erblicher Vorerkrankungen oder Fehlentwicklungen, reine Operationsversicherungen usw.

  • SPARKONTO

Du gründest ein Sparkonto für deinen Hund, bzw. legst jeden Monat einen bestimmten Geldbetrag für dein Tier zur Seite. Am besten machst du das von Anfang an, denn in jungen Jahren treten eher selten Krankheiten auf, dafür bist du aber für das höhere Alter deines Hundes gut vorbereitet, weil du bereits einen gewissen Betrag angespart hast.

  • GEBURTSTAGSWÜNSCHE

Oftmals weiß man gar nicht, was man sich zu besonderen Anlässen, wie Geburtstag, Weihnachten usw., wünschen soll. Wie wäre es, wenn Freund*innen und Familie euch einen kleinen Beitrag in die Haustierspardose stecken oder auf das Sparkonto überweisen? So leisten sie einen wichtigen Beitrag für ein glückliches, entspanntes Leben mit deinem Vierbeiner.

  • GESUNDE TIERE – WENIGER KOSTEN

Es klingt so simpel … aber der wichtigste Tipp von allen ist: Entscheide dich für einen gesunden Hund. Qualzuchten, überzüchtete Rassen, extreme Zuchtrassen, schlechte Herkunft wie z.B. vom Tierhändler/Vermehrer, können  zu gesundheitlichen Problemen neigen und das erhöht das Risiko für einen kostenintensiven Hund enorm.

  • GESUNDER LEBENSSTIL – ARTGERECHTE HALTUNG

Achte auf deinen Hund, füttere ihn artgerecht, in der richtigen Menge, sorge für die richtige Bewegung, vermeide Übergewicht, führe Parasitenprophylaxen, Vorsorgeuntersuchungen etc. durch. Das sind die besten Tipps, dass dein Hund gesund bleibt und du eventuelle Krankheiten vermeidest oder aber früh erkennen kannst. 

Im Idealfall benötigst du dein Erspartes natürlich nur für die laufenden Kosten wie Impfungen, Futter, Wurmkuren und kleinere Zwischenfälle wie Schnittwunden o.ä. Wenn du also Glück hast, musst du lange nicht die großen Geldreserven angreifen, aber wenn es doch einmal erforderlich ist, weißt du zumindest, dass du wichtige Behandlungen für deinen Hund nicht aus Geldgründen ablehnen musst. 

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