Voll im Trend: Hybridhunderassen

Die Kreuzung zwischen verschiedenen Rassen galt früher weithin als „Unfall“. Heute hingegen wollen Züchter häufig gezielt die besten Eigenschaften und Merkmale von zwei unterschiedlichen reinrassigen Elterntieren in der Nachzucht verbinden – die Geburtsstunde der Hybridhunde. Was ist das Besondere an solchen Vierbeinern?

Was ist eine Hybridhunderasse?

Werden zwei unterschiedliche Hunderassen geplant miteinander gekreuzt, ist das Ergebnis ein Hybridhund. Das Ziel: die positiven Eigenschaften beider Rassen zu vereinen.

Einerseits gibt es Hybridhunde schon seit langer Zeit. So ist der Lurcher, ursprünglich aus Großbritannien bzw. Irland, traditionell eine Kreuzung aus Hunderassen unter Beteiligung eines Windhunds. Letztere werden häufig mit Hirtenhunden wie Collies oder großen Terriern gekreuzt.

Andererseits erfreuen sich in jüngster Zeit Hybridhunde mit klangvollen Namen wie Labradoodle, Goldendoodle oder Cockapoo rasant steigender Beliebtheit. Vor allem die sehr wenig haarenden Pudel werden gern mit anderen Rassen gemischt. Die wohl bekanntesten und erfolgreichsten Hybride sind folgende:

  1. Als Pionier unter den Hybridhunden gilt der Labradoodle, ein Mix aus Labrador Retriever und Königspudel. Dieser Mix geht auf Zuchtversuche von Wally Conron zurück. Der Australier wollte Ende der 1980er Jahre einen Blindenführhund finden, der für Menschen mit Hundehaarallergie besser verträglich ist.
  2. Aus einem Golden Retriever und einem Pudel wird entsprechend ein Hybridhund mit der Bezeichnung Goldendoodle. Er ist heute einer der beliebtesten Hybride, weil der freundliche Mischling sich sowohl in die Familie als auch den Beruf seines Herrchens oder Frauchens integrieren kann.
  3. Mit seinen großen, runden Kulleraugen, Schlappohren und wuscheligem Haar bezirzt der Cockapoo die Hundefans. Diese kontaktfreudige Fellnase erblickt das Licht der Welt, wenn sich Cocker Spaniel und Pudel als Eltern zusammenfinden.

Was ist der Unterschied zwischen Hybridhunden und Mischlingshunden?

Die Antwort in Kurzform lautet: Es gibt eigentlich keinen Unterschied, außer in der Bezeichnung – denn Hybride sind letztendlich Mischlingshunde.

Bei näherer Betrachtung jedoch liegt der Unterschied zum zufälligen Mix darin, dass die Kreuzung bei Hybridhunden ein Zuchtziel hat. Das Ergebnis soll ein bestimmtes Aussehen oder bestimmte Wesensmerkmale hervorrufen. Hat es der Züchter ganz besonders auf Aussehen, Charakter und Eigenschaften abgesehen, die der Hund letztendlich aufweisen soll, spricht man auch von Designerhunden.

Des Weiteren unterscheiden sich diese Vierbeiner vom typischen Mischlingshund durch reinrassige Eltern.

Warum haben so viele Hybridhunderassen Pudelnamen?

Wenn es um Kreuzungen mit anderen Rassen geht, steht der Pudel ganz oben in der Gunst der Züchter. Grund dafür ist unter anderem, dass es ihnen oft darum geht, weitere nicht haarende Hunderassen zu züchten. Außerdem sind Pudel vergleichsweise gesund und erweisen sich zudem als kluge, clevere und liebevolle Familienhunde. Auch lassen sich Pudel im Assistenzhunde- und Therapiebereich einsetzen.

Da also Pudeldame oder Pudelrüde perfekte Zuchtpartner sind, schlägt sich dies auf die Namensgebung der jeweiligen Hybridkreuzung nieder.

Was du außerdem über Hybridhunde wissen solltest

Prinzipiell sind Hybridwelpen häufig leistungsfähiger und robuster, weil ihr Genpool durch beide Elterntiere erweitert wird. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. Ob Rassehund, Hybridhund oder Mischling: Grundsätzlich ist immer der Gesundheitszustand der Eltern entscheidend für eventuelle Erbkrankheiten.

Darüber hinaus sind diese Welpen wahre Wundertüten: Ein Wurf kann vollständig mit den Wesenszügen eines Elterntieres auf die Welt kommen, es kann jedoch auch ein bunter Mix daraus werden.

Vor allem Hybridisierungen mit Pudeln werden oft als besonders allergikerfreundlich genannt. Auch dies trifft jedoch nur bedingt zu, denn beispielsweise Labradoodle können durchaus das Fell des haarenden Labradors erben.

Fazit

Wenn du über die Anschaffung eines Hybridhunds nachdenkst, solltest du dir im Klaren sein, dass es nicht wirklich vorhersehbar ist, ob sich die gewünschten Eigenschaften und Merkmale wirklich durchsetzen.

Fällt deine Wahl auf einen Hybridhund, dann besuche vorab am besten mehrere verantwortungsvolle Züchter. Stell ihnen gezielte Fragen zu den Elterntieren und befrage sie zu Charaktereigenschaften der Welpen. Häufig erkennt man schon in den ersten Lebenswochen, welche Rasse dominiert.

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