Der Berner Sennenhund: ein freundlicher Wachhund

Was ist dreifarbig, vierpfotig, langhaarig, massig und hat ein riesengroßes Herz? Du hast es sicher längst erraten – wir sprechen von einem Berner Sennenhund. Der gutmütige Koloss aus dem Schweizer Voralpenland ist heute bei Familien sehr beliebt.

Herkunft

Ursprünglich als vielseitiger Arbeitshund gezüchtet, erfüllten Berner Sennenhunde (nach entsprechender Ausbildung) zuverlässig Wach-, Treib- und Zugdienste auf Bauernhöfen im Kanton Bern. Dort trifft man sie noch heute, auch wenn sie mittlerweile ebenso häufig ein kuscheliges Körbchen im Haushalt hundeliebender Zweibeiner bewohnen.

Na gut, es ist wohl eher ein kuscheliger Riesenkorb. Durch ihre imposante Größe fallen sie schon von Weitem auf: Ausgewachsene Rüden haben eine Schulterhöhe von 70 cm (Frau Berner ist mit 66 cm auch nicht gerade klein) und ein Gewicht von ca. 60 kg. Auch ihr langes, dichtes Fell in den drei Farben Schwarz, Braun und Weiß macht Eindruck, besonders wenn die Fellpflege nicht zu kurz kommt.

Temperament: selbstbewusst, freundlich und treu

Berner Sennenhunde sind klug und wollen ihren Zweibeinern gefallen. Sie gelten als gesellig und sanft, auch neigen sie nicht zu häufigem Bellen. Das macht sie perfekt für Familien. Denn selbst wenn es mal turbulenter ist, verliert ein echter Berner in der Regel nicht die Contenance.

Die Gutmütigkeit seinem eigenen Rudel gegenüber (also dir und deiner Familie) ist schier grenzenlos. Bei Fremden wahren die großen Fellnasen gerne wachsame Distanz, bleiben dabei aber friedlich. Kein Wunder bei der Größe: Berner Sennenhunde sind selbstsicher und haben kaum Angst.

Bewegung

Die Kraft, die in einem Berner steckt, sollten die stattlichen Fellnasen regelmäßig auspowern. Lange, ausgedehnte Gassirunden finden die ausdauernden Sennenhunde richtig gut. Zu wenig Bewegung oder Anregung kann zu nervösem, unausgeglichenem Verhalten führen, auch bei der sanftesten Fellnase der Welt.

In der Regel kannst du mit Liebe, Geduld und Konsequenz die Welpen trainieren. Doch auch wenn du dich entschließt, ein älteres Tier bei dir aufzunehmen, z. B. aus dem Tierheim, sollte Beschäftigung nicht zu kurz kommen. Manchmal ist auch eine herausfordernde Aufgabe wie Fährtenarbeit für die Fellnasen sinnvoll.

Richtig Freude kannst du deinem alpinen Vierbeiner übrigens mit Wagen- oder Schlittenziehen machen. Als traditioneller Zug- und Arbeitshund wurde er genau dafür gezüchtet und fühlt sich mit dieser Aufgabe wohl.

Was du außerdem über Berner Sennenhunde wissen solltest

Bevor du dich jetzt nach einem Züchter umsiehst oder die Tierheime in deiner Gegend abtelefonierst – wenn du der beste Freund eines Berner Sennenhundes werden möchtest, solltest du dir über Folgendes im Klaren sein:

  • Die stattlichen Tiere brauchen aktive Besitzer, die täglich Zeit für sie haben. Du solltest für viel körperliche Bewegung und geistige Anregung sorgen können.
  • Nimm dir Zeit für die Fellpflege. Die langhaarigen Schönheiten sollten regelmäßig gebürstet werden, damit sie sich wohlfühlen und gepflegt aussehen.
  • Mehr Hund – mehr Kosten: Große Hunde brauchen natürlich mehr Futter als z. B. ein Parson Jack Russell Terrier. Rechne mit 100 € Futterkosten pro Monat und mehr. Auch Medikamente sind in der Regel teurer als bei einem kleinen Hund, weil sie mehr davon benötigen.
  • Das Familienauto muss eine entsprechende Größe haben. Eine längere Fahrt im Cityflitzer wird dir dein vierbeiniger Freund vermutlich verübeln.
  • Für Urlaubsreisen kann die Anschaffung eines Dachgepäckträgers sinnvoll sein, damit Hund und Koffer sich im Kombi nicht in die Quere kommen.
  • Beim Fellwechsel verlieren Berner Sennenhunde viele Haare. Also – wirklich viele. Das solltest du entspannt nehmen, damit der Haussegen nicht schief hängt.

Lebenserwartung, Krankheiten & Co

Ab einem höheren Alter neigen Berner Sennenhunde, wie die meisten sehr großen Hunde, zu Krankheiten, die behandelt werden müssen. Probleme mit den Gelenken oder der Hüfte können auftreten. Typisch sind auch eine Magendrehung oder Probleme mit den Augen. Selbst wenn der Fall nicht eintreten muss, solltest du einplanen, ggf. eine Operation bezahlen zu können.

Zudem zählen Berner zu den Rassen mit einer eher kürzeren Lebenserwartung. Sechs bis acht Jahre ist die Regel. Sich damit schon im Vorfeld (zumindest ein bisschen) auseinanderzusetzen, wird dir helfen, Abschied zu nehmen, wenn es so weit ist.

Schreibe einen Kommentar