Flohbehandlung beim Hund klappt nicht: Gründe und was du tun kannst

Für Hund und Mensch gehören Flöhe zu den größten Plagegeistern überhaupt. Sie sorgen nicht nur für starken Juckreiz und allergische Reaktionen, sondern sind oft nur schwer wieder loszuwerden.

Findest auch du trotz der Flohbehandlung regelmäßig neue Flöhe an deinem Vierbeiner? Hier erklären wir dir die verschiedenen Gründe, woran das liegen könnte. Außerdem geben wir dir Tipps für Vorbeugung, medikamentöse Behandlungen und Hausmittel, mit denen du diese lästigen Parasiten ein für alle Mal loswerden kannst.

Warum hat mein Hund nach der Behandlung noch immer Flöhe?

Flöhe gehören zu den hartnäckigsten Parasiten, die sich dein Hund einfangen kann. Auch wenn du eine Behandlung durchgeführt hast, kann es sein, dass die Flöhe immer wieder kommen. 

Das liegt unter anderem daran, dass erwachsene Flöhe eine Lebensspanne von rund drei Monaten haben. Und an jedem Tag kann ein Weibchen 30 bis 50 Eier legen, aus denen wieder mehr der Parasiten schlüpfen.

Außerdem mögen Flöhe nicht nur deinen Liebling, sondern nisten sich auch in Decken, Kissen, Autositzen und womit er sonst noch so täglich in Berührung kommt ein. Eine wirksame Flohbehandlung sollte also diese Dinge miteinbeziehen und kann mehrere Monate dauern. 

Das sind die häufigsten Gründe für ein ständiges Wiederkommen der lästigen Flöhe:  

Wahl des Medikaments zur Flohbehandlung

Ob Flohspray, Shampoo oder Tabletten – es gibt eine breite Auswahl an medikamentösen Flohbehandlungen für deinen Vierbeiner. Leider funktionieren jedoch bei weitem nicht alle dieser oft als Wundermittel angepriesenen Medikamente.

Zum Leidwesen deines Hundes scheinen gerade nicht verschreibungspflichtige Flohmedikamente die Plagegeister häufig völlig kaltzulassen. Deswegen solltest du dich bei einem Flohbefall deines vierbeinigen Freundes immer an einen Tierarzt wenden und lieber auf verschreibungspflichtige Medikamente zurückgreifen.

Falsche Anwendung des Gegenmittels

Bei Flohmedikamenten zur äußeren Anwendung ist es wichtig, dass diese nicht nur das Fell, sondern auch die Haut deines Hundes erreichen. Ein häufiger Fehler bei Sprays oder Lösungen gegen Flöhe ist, dass das Mittel unzureichend aufgetragen wird.

Gerade die tieferen Fell- und Hautschichten werden leider oft übersehen, sodass Flöhe ein leichtes Spiel haben und sich weiterhin munter vermehren können. Das Flohmittel sollte also nicht nur regelmäßig aufgetragen werden. Du musst außerdem darauf achten, dass es alle Körperstellen deines Vierbeiners erreicht.

Zu geringe Einwirkungszeit

Manche Hunde lieben es, sich beim Gassigehen im Dreck zu suhlen oder einen erfrischenden Sprung in den See zu wagen. Falls du deinen Hund direkt vor eurer gemeinsamen Runde mit Flohspray behandelt hast, wird es oft schon abgewaschen, bevor es überhaupt wirken kann.

Am besten bleibt dein Vierbeiner nach der äußeren Anwendung mit Flohmedikamenten erst einmal im Haus. So hat das Mittel genug Zeit, seine Wirkung zu entfalten, und du musst mit der Flohbehandlung nicht immer wieder von vorne beginnen.

Dauer der Behandlung

Neben einer falschen Anwendung und unwirksame Medikamente zählt eine zu kurze Dauer zu den häufigsten Fehlern bei der Flohbehandlung von Hunden. Die kleinen Parasiten sind nämlich ganz schön hart im Nehmen und lassen sich nur ungern vom Fell deines Vierbeiners vertreiben.

Egal, ob bei der inneren oder äußeren Anwendung – achte immer genau auf die vorgegebene Mindestbehandlungsdauer des jeweiligen Medikaments. Da die Plagegeister meist erst nach 8 bis 10 Tagen aus ihren Eiern schlüpfen, ist eine ausreichend lange Behandlungsdauer das A und O.

Unzureichende Bekämpfung der Flöhe

Die beste Behandlung gegen Flöhe hilft nur bedingt, wenn die Quellen dieser kleinen Parasiten nicht richtig bekämpft werden. Neben der eigentlichen Flohbehandlung solltest du deshalb Decken, Kissen und andere Textilien bei mindestens 60 °C waschen.

Selbst auf dem Teppich, im Auto oder auf dem Lieblingsspielzeug deines Hundes können die Eier der Flöhe ungestört wachsen. Bei einem Flohbefall deines Hundes wirst du um eine gründliche und regelmäßige Reinigung aller Bereiche, in denen sich dein Vierbeiner aufhält, nicht herumkommen.

Kontakt zu anderen Hunden

Hat dein Hund regelmäßig Kontakt zu anderen Artgenossen oder zu Katzen? Gerade beim Herumtollen mit anderen Hunden geht es oft eng her, sodass Flöhe kinderleicht von einem Fell aufs andere springen können.

Obwohl deinem Vierbeiner neue Hundefreunde gut tun, solltest du während der Flohbehandlung darauf achten, dass er keinen zu engen Körperkontakt mit anderen Tieren hat. So schützt du auch andere Hunde und ihre Halter vor den ungebetenen Gästen.

Keine regelmäßige Flohprophylaxe

Viele Hundebesitzer greifen zu vorbeugenden Mitteln, um ihre Vierbeiner vor einem lästigen Flohbefall zu schützen. Diese reichen von Halsbändern über Spot-on-Präparate bis hin zu Tabletten. Ohne diese prophylaktischen Mittel besteht die Gefahr, dass sich dein Hund immer wieder Flöhe einfängt.

War dein Vierbeiner schon öfter von Flohbefall betroffen, solltest du mit deinem Tierarzt also die Verwendung einer Flohprophylaxe in Erwägung ziehen.

Flöhe beim Hund endgültig loswerden: Was tun?

Und wie wirst du die lästigen Flöhe jetzt wirklich los? Flohbehandlungen brauchen Zeit und Energie, die du lieber beim Spielen mit deinem Hund einsetzen möchtest. 

Hier sind unsere besten Tipps für eine langfristig wirksame Behandlung:

Medikamente vom Tierarzt

Am wirkungsvollsten sind verschreibungspflichtige Präparate vom Tierarzt oder der Tierärztin. Flohmedikamente gibt es in verschiedenen Varianten, wie etwa

  • Spot-on-Präparate, eine wässrige Lösung, die in den Nacken des Hundes geträufelt wird. 
  • Antiflohspray, das ebenso aufgetragen wird.
  • spezielle Antiflohshampoos, mit denen du deinen Vierbeiner während oder auch nach dem Baden einreibst.
  • Tabletten oder Lösungen, die du deinem Hund verabreichst oder ins Essen mischen kannst. 

Achte bei Lösungen und Sprays darauf, dass du diese nur auf Stellen aufträgst, die dein Hund nicht erreichen kann. So kann er das Medikament nicht ablecken und die Wirkung bleibt erhalten. 

Außerdem sollte das Präparat die Haut erreichen und nicht nur oberflächlich auf das Fell aufgetragen werden, wie oben erwähnt. Das ist besonders wichtig bei Rassen mit dichtem Fell oder während der Herbst- und Wintermonate. 

Vorbeugung

Vorbeugen ist besser als Heilen, das gilt auch für deinen Hund bzw. bei Parasitenbefall. 

Ein Flohhalsband in der richtigen Größe wirkt wie ein Spot-on im Nacken – und zwar mehrere Monate lang ganz automatisch. Achte auf das Ablaufdatum und ersetze es rechtzeitig. 

Auch das oben erwähnte Flohshampoo kannst du vorbeugend einsetzen. Eine zu häufige Anwendung ist aber nicht gut für deinen Hund, genauso wie zu häufiges Baden. Erkundige dich also lieber vorher. 

Hygiene

Auch wenn Flöhe in den saubersten Haushalten vorkommen – schließlich werden sie häufig von draußen eingeschleppt – bleibt Hygiene als Prophylaxe wichtig. Hundebetten, Decken, Handtücher und Spielzeug sollten so oft und so heiß wie möglich gewaschen werden, damit sich Flöhe nicht festsetzen können. 

Denke hierbei auch an Teppiche, Polstermöbel oder dein Bett, falls dein Hund bei dir schläft, und Plätze im Auto, in der Garage und so weiter. Wenn du Familie oder Freunde oft besuchst und es dort einen speziellen Hundeplatz für deinen Liebling gibt, solltest du sie auch um häufiges Waschen dieser Dinge bitten. 

Wie oft sollte man die Flohbehandlung beim Hund durchführen?

Grundsätzlich lautet die Antwort: Immer dann, wenn dein Hund Flöhe hat. Eine nachhaltige Flohbehandlung dauert, wie gesagt, aufgrund der Lebenszeit von Flöhen etwa drei Monate. 

Je nachdem, wie oft dein Hund Kontakt zu anderen Vierbeinern (dazu zählen auch Katzen) hat, kann es sein, dass er immer wieder neue Flöhe nach Hause bringt. Hier ist eine ständige Vorbeugung wie etwa ein Flohhalsband sinnvoll, um die Chance eines Neubefalls so gering wie möglich zu halten. 

Wenn du Medikamente wie Flohpuder, Shampoo oder Tabletten verwendest, töten diese die Flöhe von Anfang an und erschweren außerdem deren Vermehrung. Trotzdem sollte die Behandlung wiederholt werden, damit alle Flöhe damit getötet werden. Wie oft das geschehen soll, kommt auf das verschriebene Präparat an. Dein Tierarzt oder deine Tierärztin informieren dich gerne.

Übrigens sind Flöhe auch die Überträger von Bandwürmern. Um sicherzugehen, dass es keine Überraschungen gibt, ist eine gleichzeitige Wurmkur (die es auch in Verbindung mit Lungenwürmern gibt) eine gute Idee. 

Hausmittel: Kann man Flöhe beim Hund natürlich bekämpfen?

Viele Hundebesitzer suchen nach natürlichen Mitteln, den Flohbefall ihres Hundes zu bekämpfen. Das können wir gut verstehen, schließlich möchten wir unsere Hunde vor schädlichen Chemikalien schützen, wann immer es möglich ist. Dies sind die fünf häufigsten Hausmittel gegen Hundeflöhe:

  • Apfelessig: ein Teil Essig, zwei Teile Wasser; damit Hund und andere Flächen einsprühen
  • Rosmarin und Zitrone: in Wasser aufkochen und abkühlen lassen; Hund einsprühen
  • Ätherische Öle: 10 Tropfen Teebaum-, Zitronen-, Geranien- oder Eukalyptusöl auf 0,25 Liter Wasser; nur auf Oberflächen sprühen 
  • Spülmittel mit Teelicht: Flöhe werden vom Licht angezogen und ertrinken
  • Backpulver oder Kieselgur: in Sofa oder Teppiche einbürsten, absaugen

Beliebte und günstige Hausmittel wie diese können durchaus dabei helfen, Flöhe loszuwerden. Allerdings ist es hier besonders wichtig, früh zu handeln und nicht zu warten, bis die lästigen Parasiten die ganze Wohnung übernommen haben. 

Und nicht vergessen: Auch natürliche Mittel, wie zum Beispiel die oben angeführten ätherischen Öle, können deinem Hund langfristig nicht gut tun, indem sie etwa Allergien auslösen oder die Schleimhäute reizen. Verschreibungspflichtige Medikamente sind die beste Wahl, wenn es um die Gesundheit deines Hundes geht.

Fazit: So bekämpfst du Flöhe bei deinem Hund richtig

Flöhe sind lästig, für deinen Hund und für dich, besonders, wenn sie immer wieder kommen. Wenn eine Flohbehandlung nicht wirkt, liegt das häufig an den falschen Präparaten, der falschen Anwendung oder zu kurzer Anwendung.

Obwohl viele Tierbesitzer natürliche Hausmittel bevorzugen, sind sie in der Regel nicht sehr wirksam. Im Gegenteil, es gibt sogar Dinge, die für uns Menschen völlig ungefährlich sind, für deinen Hund aber giftig sein können – denke einfach an Schokolade.

Medikamente vom Tierarzt, der dich auch in der richtigen Anwendung beraten kann, sind am wirksamsten. Sei konsequent, sowohl in der Anwendung als auch in der Vorbeugung. So sollten Flöhe dir und deinem Hund nie wieder auf die Nerven gehen. 

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