Die Frage, welcher Hund am besten zu dir (und deiner Familie) passt, ist einfach spannend. Die Entscheidung will wohlüberlegt und kann durchaus knifflig sein. Welpe oder ausgewachsener Vierbeiner? Klein bzw. klein bleibend oder mittelgroß? Reinrassiger Hund oder Mischlingshund? In diesem Artikel geben wir dir ein paar Informationen und Argumente, die dir helfen, diese letzte Frage zu beantworten.
Was sind reinrassige Hunde – und wie entstehen Mischlinge?
Von einem 100% reinrassigen Hund spricht man, wenn
- beide Elterntiere der gleichen Rasse angehören
- beide Elternteile in einem Zuchtverein gemeldet und zur Zucht zugelassen sind
- ein Stammbaum vorhanden ist
Ein Rassehund darf, um als solcher zu gelten, äußerlich nicht von den prägnanten Merkmalen der gewünschten Rasse abweichen. Soll heißen: Sein Aussehen, aber auch seine Charaktereigenschaften – Temperament, Verhalten, Gesundheit – sind relativ eindeutig vorhersehbar.
Ganz anders liegt der Fall beim Mischlingshund. Der nämlich ist das (oft überraschende) Ergebnis einer eher nicht geplanten Kreuzung zwischen Hunden. Sicher hast du in diesem Zusammenhang schon mal den Begriff „Promenadenmischung“ gehört. So werden Mischlingshunde bezeichnet – und das hat eine Geschichte!
Im 18. und 19. Jahrhundert unternahmen Dienstmädchen mit den Hunden ihrer Herrschaft Spaziergänge (frz.: promenade). Dabei ließen die Damen der Natur ihrer mitgeführten Tiere oft freien Lauf, sodass diese unkontrolliert kopulieren konnten – und so kam es eben zu vielerlei bunten „Promenadenmischungen“.
Rassehund vs. Mischlingshund
Argumente, die für einen Mischlingshund sprechen
- Mischlingshunde sind als Welpen in der Regel wesentlich preiswerter als reinrassige Hunde
- Ein Mischling ist genetisch gesehen einzigartig, du bekommst also ein echtes Unikat
Argumente, die für einen Rassehund sprechen
- Seine Charaktereigenschaften sind mehr oder weniger vorhersehbar – wenn du z. B. einen exzellenten Apportierer oder einen besonders ausgeglichenen Vierbeiner erwartest, wirst du ihn wahrscheinlich auch bekommen
- Größe und Fellbeschaffenheit sind ebenfalls vorhersehbar, du kannst deine Entscheidung also an deine Wohnsituation anpassen
Sind Mischlinge gesünder als Rassehunde?
Oft heißt es, Mischlinge seien vergleichsweise robuster und weniger anfällig für Erbkrankheiten. Immerhin entstammen Mischlingshunde einem größeren Genpool als reinrassige Vierbeiner – die Gefahr für Erbkrankheiten und inzuchtbedingte Fehlbildungen müsste theoretisch also geringer sein.
Theoretisch. In der Praxis weiß bei einem Mischling niemand, welche genetischen Veranlagungen er aus seinem großen Genpool geerbt hat. Je mehr unterschiedliche Hunderassen sich in seinem Stammbaum tummeln, umso unvorhersehbarer ist es, welche Art Hund am Ende dabei herauskommt.
Mischlinge sind also eine Wundertüte voller Überraschungen. Das macht sie absolut einzigartig, aber gesünder sind sie deswegen nicht unbedingt. Studien belegen sogar, dass Mischlingshunde, ob Welpe oder erwachsen, nicht seltener zum Tierarzt gebracht werden als reinrassige Hunde.
Und wie sieht es bei Rassehunden in Sachen Gesundheit aus? Tatsächlich kann es bei reinrassigen Vierbeinern aufgrund häufiger Überzüchtung dazu kommen, dass sie allein durch ihre Herkunft anfälliger für gewisse Erkrankungen sind.
Doch wenn reinrassige Hunde aus einer seriösen, kontrollierten Zucht stammen, vielleicht sogar durch den VDH (den Verband für das Deutsche Hundewesen), wird sich der Züchter immer bemühen, das Risiko von Erbdefekten zu minimieren. Dazu schließt er beispielsweise erkrankte Fellnasen von der Zucht aus und führt regelmäßig aufwendige Gesundheitstests mit seinen reinrassigen Tieren beim Tierarzt durch.
Was ist besser – reinrassige Hunde oder Mischlinge?
Keine Frage: Für einen Reinrassigen musst du deutlich tiefer in die Tasche greifen als bei einem Mischling. Dafür kennst du jedoch – ein verantwortungsvoller Züchter vorausgesetzt – seinen Gesundheitshintergrund und kannst beim Kauf eines Junghunds mit dem Züchter über die Hundeeltern sprechen, was dir bei der Auswahl des „richtigen“ Welpens hilft.
Ein Mischlingshund hingegen ist erheblich günstiger und könnte sich auch durchaus als robuster erweisen. Und doch: Beim Spielen und Herumtollen sind sie eigentlich alle gleich – ob Mischling oder Rassehund. Du kannst dich so oder so auf einen besten Freund auf vier Pfoten freuen, der immer treu an deiner Seite bleiben wird. Im Endeffekt ist die Wahl zwischen Mischling und reinrassigem Hund also eine Herzensangelegenheit, die du aus dem Bauch heraus entscheiden musst.