Hast du dich entschieden, mit einem Hund dein Leben teilen zu wollen, gibt es oft diese drei Auswahlkriterien: Alter, Rasse – und Geschlecht. Soll dein neuer Liebling ein Rüde oder eine Hündin sein? Was sind die Unterschiede, was die jeweiligen Vor- und Nachteile? Auch fragst du dich sicherlich, welches der beiden Hundegeschlechter besser zu dir passt. Antworten findest du hier.
Was sind die prinzipiellen Unterschiede?
Zwischen den Geschlechtern derselben Hunderasse gibt es zumeist kleine, aber feine biologische Unterschiede (abgesehen von den offensichtlichen, natürlich). Normalerweise haben Hündinnen beispielsweise kleinere Körper. Nicht selten ist ihr Fell kürzer und auch nicht ganz so dicht. Das bedeutet: Hundeweibchen wiegen meist weniger als ihre männlichen Pendants. Dafür punkten sie bei der Lebensdauer – die ist im Schnitt länger als bei ihren Brüdern.
Neben diesen äußerlichen Unterschieden gibt es andere Bereiche, in denen du einen Unterschied zwischen Bello und Bella feststellen kannst.
Charakter / Persönlichkeit
Männliche Hunde haben angeblich eine fügsamere und aktivere Persönlichkeit, die für viele Hundebesitzer attraktiv ist. In ihrer natürlichen Umgebung übernehmen männliche Tiere oftmals die Beschützerfunktion für ihre Familie und müssen daher fit und stark bleiben. Auch wenn diese Ansicht umstritten ist, wird sie von vielen Tierärzten und Verhaltensforschern vertreten.
Weibliche Hunde wiederum werden oft als energiegeladener und neugieriger eingestuft. Dass sie kein Alphaverhalten an den Tag legen würden, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Vielmehr übernehmen Hündinnen in der Natur die Rolle der Rudelführerinnen: Sie haben das Sagen und kämpfen um die Rangfolge.
Auch als Haus- und Familientiere sind sie oft unabhängiger, sturer und territorialer eingestellt als Rüden. Liebevoll könnte man sagen: Es können kleine Zicken sein.
Training
Aufgrund der zugeschriebenen größeren Ausdauer und Vitalität gelten Rüden als leichter trainierbar. Ihr schlanker Körperbau macht sie schneller als Hündinnen, die durch ihre weiblichen Kurven im direkten Vergleich etwas ausgebremst werden.
Was das generelle Erlernen von Tricks oder Kommandos angeht, kann man keinen Geschlechterunterschied feststellen. Auf beiden Seiten gibt es – auch rassebedingt – Intelligenzbolzen und jene Vierbeiner, die eher mit großem Herzen als großem Köpfchen begeistern.
Gesundheit & Pflege
Ein gesunder Hund sollte nur wenige Gesundheitsprobleme haben, wenn du ihn mit individuell abgestimmtem Futter wie dem von tails.com versorgst und richtig pflegst. Egal, ob Hündin oder Rüde – beide können genetisch bedingte Schwierigkeiten haben oder diese durch äußere Bedingungen, wie beispielsweise schlechte Pflege, wenig Bewegung oder unangemessene Ernährung, bekommen.
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Erkrankungen an den geschlechtsspezifischen Fortpflanzungsorganen. Unkastrierte weibliche Hunde haben leider ein erhöhtes Risiko für Tumore am Gesäuge. Die Kastration verringert jedoch nicht das Risiko für andere Arten von Krebs.
Kann man Hündinnen und Rüden zusammen halten?
Grundsätzlich ja. Willst du Hündin und Rüde zusammen halten, musst du sie zweimal im Jahr ein paar Tage gänzlich physisch voneinander trennen. Der Grund: die Läufigkeit des Weibchens, die auch bei Mutter und Sohn oder Geschwistern für einen ungewollten Rausch der Hormone sorgen kann.
Alternativ kannst du einen der beiden einer Kastration unterziehen. Bei sozialverträglichen Hunden ist das Halten gleichgeschlechtlicher Pärchen einfacher. Spontan kommen Rüden und Hündinnen allerdings oftmals besser miteinander klar.
Als Zweithund Rüde oder Hündin?
Willst du einem weiteren Hund ein Heim bieten, solltest du beachten, was der bereits bei dir wohnende Vierbeiner dazu „sagen“ könnte: Zieht ein Welpe ein, weckt das bei weiblichen Tieren nämlich überraschenderweise oft Konkurrenzgefühle statt Mutterinstinkte. Rüden zeigen sich diesbezüglich meist um einiges toleranter und zugänglicher.
Warum sind Hündinnen beliebter als Rüden?
Gründe, warum manche Menschen Hündinnen bevorzugen, gibt es viele und nicht alle halten einer kritischen Überprüfung stand. So wird unter anderem angenommen, dass sich weibliche Tiere einfacher für das häusliche Leben trainieren lassen und sie Kinder eher beschützen als Rüden.
Außerdem sollen sie weniger aggressiv sein, seltener beißen und herumstreunen oder weglaufen als unkastrierte Männchen (die auch eher an unpassenden Stellen pinkeln, um ihr Revier zu markieren). Und manche Hundebesitzer möchten beim Gassigehen einfach nicht so oft anhalten, damit der Herr des Körbchens alle paar Meter sein Revier markieren kann …
Fazit
Du siehst, es gibt einige Unterschiede zwischen Hündinnen und Rüden – körperliche wie charakterliche. Dennoch gilt: Für welches Geschlecht auch immer du dich am Ende entscheidest, am wichtigsten ist, dass sich deine persönlichen Vorzüge und Bedürfnisse mit denjenigen des Hundes überschneiden.